Folgt nach der bekannten Niederlagen-Serie von neulich nun ein Lauf mit einigen Siegen am Stück? Jedenfalls bestätigten die Kurtagic-Schützlinge am Samstagabend in Bietigheim-Bissingen ihren Aufwärtstrend mit dem 25:20-Erfolg vor acht Tagen zuhause über Hüttenberg eindrucksvoll. Zwar lag die SG BBM Bietigheim in den ersten 30 Minuten zweimal mit zwei Treffern vorn, doch der TuS N-Lübbecke blieb cool. So wie auch im zweiten Durchgang, als man über ganz weite Strecken souverän agierte, also kaum etwas anbrennen ließ. Am Ende: 28:22 (13:10) für den TuS! Das alles mit einem einmal mehr glänzend aufgelegten Peter Tatai zwischen den Pfosten – und auf dem Feld war es vor allem Roman Becvar, der mit seinen 7 Treffern auffiel. 9:9 Zähler hat Nettelstedt nun in der Tabelle. In 14 Tagen geht es weiter, wenn der TuS am 2. November in der Merkur Arena die HSG Konstanz empfängt. Dann ist erstmals seit Anfang September auch wieder ein positives Punktekonto greifbar.
Zum genaueren Spielverlauf am Samstagabend in Bietigheim: Bietigheim hatte Anwurf und schaffte auch gleich das 1:0 (1. Minute) durch Rentschler. Lübbeckes folgender Fehlwurf war nicht weiter schlimm, da Peter Strosack (3.) den 1:1-Ausgleich schaffte. Nach 4 Minuten gab es Freude im TuS-Lager nach der ersten Parade von Peter Tatai. Bis zum 4:5 fiel stets ein Tor auf jeder Seite, die Hausherren glichen aus, die Ostwestfalen legten vor. Das 1:2 (4.) von Peter Strosack resultierte aus einem Tempogegenstoß, den 2:3-Treffer markierte Roman Becvar (6.), ebenso das 3:4 (7.). Und Jó Gerrit Genz gelang das 4:5 (8.).
Nach 10 Minuten verwandelte Schäfer einen Siebener für Bietigheim zum 5:5, ebenso vom Punkt auch das 6:5 von Schäfer (12.). Nach einem technischen Fehler Lübbeckes gingen die Bietigheimer erstmals mit zwei Treffern in Front, das 7:5 markierte Link (13.). Den 7:6-Anschluss schaffte Jens Bechtloff (14.), ehe Peter Tatai einen Siebener (Schäfer) abwehrte. Wenig später aber netzte Schäfer zum 8:6 ein (17.). Eine überragende Tatai-Parade erlebten die 2.030 Zuschauer gegen Claus (20.). Ein Signal für die Mannschaftskameraden, die durch zweimal Dominik Ebner ausglichen – zum 8:8 nach 23 Minuten. Nach einer Auszeit von Bietigheim (22:19 min.) legten die Gastgeber letztmalig in dieser Partie noch zweimal vor – zum 9:8 (23., Siebenmeter Marcec) und 10:9 (25., Claus), zwischendrin das 9:9 (25.) dank Valentin Spohn.
Auf das 10:9 folgte dann ein 4:0-Lauf der Nettelstedter bis zum 10:13-Pausenstand. Das war noch kein Garant für den Auswärtssieg, aber eine mehr als gute Grundlage. Die Trefferfolge und weiteres bis zur Pause: 10:10 (26.) Strosack, 26. Minute Tatai-Parade gegen Rentschler, 10:11 (26.) Bagaric, 27. Minute Tatai-Parade, 10:12 (28.) Strosack, 29. Minute Steal des TuS, bei 28:49 min. Auszeit des TuS, 10:13 (30.) Bechtloff (Siebener), das war 44 Sekunden vor dem Pausenpfiff.
Die interessantesten Ergebnisse bei der Halbzeit-Statistik (Bietigheim immer zuerst genannt): Wurfquote 50:56,5 Prozent, Quote gehaltener Bälle 27,8:44,4 Prozent, 0:4 Tempogegenstoß-Treffer, 41,7:56,5 Prozent erfolgreiche Angriffe, 3:1 verwandelte Siebenmeter, 1:2 Tore von außen, 2:0 Kreisläufer-Tore, 3:4 Tore aus dem Rückraum, 4:2 Überzahl-Treffer, 1:1 Unterzahl-Tore, 0:3 Steals, 3:1 Technische Fehler.
Erste nennenswerte Aktion nach der Pause war – abgesehen vom Torwartwechsel bei Bietigheim (Müller für Maier) – das 10:14 (32.) von Roman Becvar. Zum 11:14 (32.) traf Kraus, ehe (34.) Jens Bechtloff erneut einen Siebenmeter verwandelte. Weitere Lübbecker Treffer fielen durch Peter Stroack zum 12:16 (38.), zum 14:17 (41.) dank Marian Orlowski, zum 15:18 (42.) durch Roman Becvar. Sicher war viel Glück für die Gäste dabei, als Bietigheims Link nur die Latte traf (42.). Dem TuS war das aber nicht nur egal, sondern er legte weiter vor. Der folgende Siebenmeter für den TuS landete auch im Bietigheim Tor – 15:19 (42.).
Der TuS N-Lübbecke verwaltete seinen Vorsprung, mehr als bis auf vier Treffer Abstand kamen die Gastgeber nicht mehr heran, am Ende sollte Lübbecke mit sechs Toren vorne liegen. Die weitere Torerfolge der Kurtagic-Schützlinge: 44. Minute, 15:20 Jó Gerrit Genz; 45., 16:21 Jó Gerrit Genz (in Unterzahl); 46., 16:22 Jó Gerrit Genz (Unterzahl); 51., 18:23 Peter Strosack; 52., 19:24 Roman Becvar; 53., 20:25 53. Roman Becvar; 56., 20:26 Marian Orlowski.
Bei 56:32 min. sahen die Besucher nochmals eine Auszeit des TuS. Die Lübbecker lagen nun 5 Tore vor und hatten nur noch 3 ½ Minuten vor sich, da dürfte sicher nichts mehr schief gehen. So fiel nach 58 Minuten das 21:27 durch Dominik Ebner und den letzten TuS-Treffer des Abends markierte vom Siebenmeterpunkt Marvin Mundus in der 59. Spielminute zum 21:28. Vorher hatte es mal wieder eine Tatai-Parade (gegen Kraus) gegeben. Eine Sekunde vor Schluss kam es zum letzten Tor des Abends, es war Endstand mit dem 22:28 durch Ohler für Bietigheim. Danach verdienter Jubel beim TuS!
Stimme zum Spiel:
Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Sicher hätten wir anfangs etwas besser in die Partie finden können. Da nutzen wir einige Chancen nicht so gut. Aber die Jungs sind immer ruhig geblieben, haben absolut nie nervös agiert. Im Angriff war das heute super, in der Abwehr natürlich auch, mit einem sehr starken Peter Tatai im Tor. Mit seinen 7 Toren sticht Roman Becvar etwas heraus, aber andere haben auch klasse Verantwortung übernommen. Wir hatten 9 verschiedene Torschützen, auch das zeigt, dass dies hier zuvorderst eine geschlossene Mannschaftsleistung bei uns gewesen ist. Meine Spieler haben heute Abend ihren Job bestens erledigt. Nun haben wir noch eine lange Heimfahrt vor uns, die nach einem solchen Sieg aber locker zu ertragen ist. Und dies haben sich die Jungs auch redlich verdient!“
Statistik:
SG BBM Bietigheim: Maier, Müller; Vlahovic (2), Rentschler (2), Claus (3), Ohler (1), Kraus (1), Schäfer (5/2), Rönningen (1), Dahlhaus (1), Link (1), Asmuth, Döll, Boschen, Marcec (1/1), Fischer (4).
TuS N-Lübbecke: Tatai, Jepsen; Becvar (7), Genz (4), Walczak, Bechtloff (5/3), Ebner (2), Gierak, Bagaric (1), Strosack (5), Mundus (1/1), Spohn (1), Schade, Orlowski (2), Speckmann.
Siebenmeter: 4/3 : 6/4
Zeitstrafen: 10:6 Minuten (2 x Asmuth, Claus, Link, Boschen / Genz, Schade, Walczak)
Schiedsrichter: Marcus Hurst / Mirko Krag
Zuschauer: 2.030 in der Ege Trans Arena in Bietigheim-Bissingen
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