Wieder Unentschieden – wieder begeisternd: Der TuS macht das zurzeit richtig gut und schafft 27:27 gegen  Spitzenreiter Potsdam

Wieder Dramatik in der Schlussphase, wieder ganz kurz vor Ultimo das Erfolgserlebnis für den TuS N-Lübbecke! Und erneut war es Fynn Hangstein, der dabei zum Ausgleich kam. Das Duell in der MERKUR Arena war eine Partie nicht ohne Fehler, aber unter dem Strich mit gutem bis sehr gutem Niveau. Die 1.592 Zuschauer am Freitagabend in der MERKUR Arena gingen sehr zufrieden nach Hause. Und erneut haben die Haaß-Schützlinge gegen ein Team aus dem ganz oberen Teil der Tabelle überzeugt. Der TuS hat sich wenigstens für eine Nacht erst einmal wieder den 4. Rang im Klassement zurückgeholt. Nun ist 2 Wochen lang Pause angesagt. Die nächste Aufgabe für die Rothemden steht erneut  in Lübbecke an, ist dennoch zu 100 Prozent Auswärtsspiel: GWD Minden und die Jungs vom Wiehen stehen sich in dieser Saison – nach Liga-Hinspiel und Pokalmatch – bereits zum 3. Mal gegenüber. Anwurf ist am Samstag, 23. März, um 18 Uhr.

Die einzige Zwei-Tore-Führung für die Lübbecke war beim 4:2 erreicht. Man schrieb die 6. Spielminute und Yannick Dräger warf das kleine Leder aus der eigenen Hälfte ins leere Potsdamer Tor! Recht große Probleme bereite den Haaß-Schützlingen Potsdam-Spieler Max Beneke, der mit 14/7 Treffern glänzte, während in der Torstatistik beim TuS der erste Rang Fynn Hangstein gebührte – mit dem Wert 9/4. Der 9:13-Zwischenstand (21. Minute) ließ kurz böse Ahnungen beim heimischen Anhang aufkommen. Bereits bei 9:12 hatte es eine Auszeit für die Gastgeber gegeben. Der 3:0-Lauf bis zum 12:13 tat dann richtig gut. Die Treffer: Fynn Hangstein in Unterzahl, Tim Wieling in der 2. Welle nach Ballgewinn Tin Kontrec und erneut Fynn Hangstein (den langen Weg um die Abwehr herum und dann freistehend ins Netz hinein mit dem Ball!).

Im zweiten Durchgang wogte es hin und her. Spannung und Dramatik waren geboten. TuS-Kreisläufer und Abwehrstratege Yannick Dräger knickte um, fiel daher aus. Im TuS-Kasten steigerte sich „Katze“ Katsigiannis. Eine weitere Parade der Nr. 29 dann 20 Sekunden vor Schluss. Bei 26:27 hätte Potsdam alles klar machen können. 16 Sekunden vor dem Ende passierte – ganz logisch – eine weitere Auszeit für die Rothemden. Wie schon – vor einer Woche in Dresden – war es erneut Fynn Hangstein auf TuS-Seite, dem der Ausgleich gelang. Diesmal nicht als Siebenmeter, sondern aus dem Feld heraus. Aber wieder in der Schlusssekunde – oder sagen wir bei „59:59“!          

TuS-Rechtsaußen Tim Wieling fasste nach der Partie – von uns auf seine Klasse-Leistung mit 5 Toren aus 5 Würfen angesprochen – zusammen, es habe ihn natürlich sehr gefreut, „wenn ich der Mannschaft etwas helfen konnte“. Aufgrund des Verlaufs der Schlussphase, empfinde er das Ganze „als gewonnenen Punkt“. Der Kampf habe sich gelohnt. Man sei mit einem „guten Gefühl in die Partie gegangen“, auch weil man gut vorbereitet gewesen sei. „Wir waren heiß und mit diesem fantastischen Publikum im Rücken macht alles nochmal doppelt so viel Spaß!“  

Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann mochte schon erwähnen, „dass heute Abend sicher nicht alles gut war“. So hätte es gut getan, wenn „diesmal aus dem rechten Rückraum mehr gekommen wäre“. Dafür bekam Fynn Hangstein ein Lob und auch Lukas Süsser, der nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Yannick Dräger im für ihn ungewohnten Innenblock seine Sache „bestens gemacht“ habe. Wichtige Paraden in der 2. Halbzeit von Nikolas Katsigiannis hätten „Schwung für unser Spiel nach vorn“ ausgelöst. Auch die Körpersprache der TuS-Spieler sei nach dem Wechsel „deutlich besser“ geworden. Der so späte Ausgleich für den TuS sei „glücklich, aber verdient“ gewesen.    

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Es ist ein gerechtes Endergebnis. Da waren auch einige einfache Ballverluste bei uns, so können wir auch ein wenig ärgerlich sein, dass wir nicht beide Punkte bekommen haben. In der 2. Halbzeit erarbeiten wir uns mehr und bessere Chancen, wozu auch Paraden von Nikolas Katsigiannis beitragen. Wir haben es dann verpasst, höher in Führung zu gehen. Beide Mannschaften haben mit sehr großer Leidenschaft agiert. Es wäre schon sehr blöd gewesen, wenn uns nicht wenigstens noch der Ausgleich gelungen wäre.“  

Bob Hanning (1. VfL Potsdam): „Wie schon im Hinspiel, so sehen wir erneut ein gerechtes Unentschieden. Es war ein extrem intensives Match von beiden Mannschaften, mit Leidenschaft und Herz. Ich habe bei meinen Jungs heute Abend viel Positives gesehen, nehmen auch von dieser Partie viel mit. Nettelstedt macht es später besser und ihre Tore fallen oft mit dem letzten Pass. Was fiel sagt – über die Qualität des TuS! Das Ganze wird dann auch zu einem offenen Schlagabtausch. Dem Gegner gelingt noch sehr spät der Siegtreffer… – Entschuldigung: der Ausgleich!“  

Statistik

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (7/1P.), Grabenstein (2 P.); Genz, ten Velde (3), Ebner (2), Hangstein (9/3), Petreikis (1), Dräger (3), Kontrec, Mrakovcic, Weßeling, Nissen (3), Skroblien (1/1), Kloor, Süsser, Wieling (5).

1.VfL Potsdam: Ludwig (13/1 P.), Ferjan; Hansson, Simic (6), Siemer (2), Beneke (14/7), Kofler (3), Thiele, Nowak, Akakpo (1), Orlov, Gorpishin, Roosna, Fuhrmann, Kix (1), Katic.

Siebenmeter: 4/5 Hangstein an Ludwig (30.) – 7/8 Beneke an Katsigiannis (53.)

Zweiminuten: Nissen (1.), Dräger (21.), Kontrec (50.) – Akakpo (5. + 27. + 55.), Orlov (12.), Kofler (30.)

Disqualifikation: Akakpo (3. Zeitstrafe (55.)

Schiedsrichter: Marvin Cesnik und Jonas Konrad

Zuschauer: 1.592 in der MERKUR Arena

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