Versöhnlicher Saisonabschluss in Potsdam: TuS geht mit einem 32:32 aus der Spielzeit 22/23    

Das war nochmals eine schöne Handball-Werbung beider Teams zum Saisonabschluss. Mit 32:32 trennten sich am Mittwochabend der 1. VfL Potsdam und der TuS N-Lübbecke. Dabei hatten die Jungs vom Wiehen beim 25:29-Rückstand in der 50. Minute keine guten Aussichten mehr auf dieses (halbe) Happyend. Halbes Happyend, weil Potsdams Ausgleich zum Endstand bei 59 Minuten und 59 Sekunden fiel. Irgendwie war das Lübbecker Glas aber auch halbvoll, weil es – wie grad erwähnt – in der Crunchtime für die Haaß-Schützlinge doch eine erfolgreiche Aufholjagd war. Als beste Werfer beim TuS in diesem letzten Saisonspiel entpuppten sich Dominik Ebner (7), Peter Strosack (5) und Tom Skroblien (5/2). Am Abschlusstag kamen Havard Asheim auf 4 und Nikolas Katsigiannis auf 3 Paraden. Für die Lübbecker war das jetzt das dritte Unentschieden der Saison, das zweite auswärts. In der Abschlusstabelle liegen die Rothemden mit 47:25 Punkten nun auf Platz 4, hinter Dessau (52:20) und vor Bietigheim und Nordhorn (beide 45:27 Punkten). Bis einschließlich 15. Juli sind die Handballer vom Wiehen im Urlaub, bevor es mit 6 neuen Gesichtern im Team wieder von Neuem auf Punkte- und Torejagd geht.

Die Haaß-Schützlinge starteten sehr ordentlich in die Partie. Gleich mit 4:1 hatten sie bis zur 5. Minute vorgelegt. Peter Strosack von rechts außen, Dominik Ebner aus 8 Metern und zweimal Rutger ten Velde (von links außen und in der 2. Welle) waren die Torewerfer. Ein paar Unaufmerksamkeiten der Rothemden, die diesmal in schwarz aufliefen, begünstigten die Potsdamer, die mit 5:5 und 6:6 ausglichen. Für einige Zeit letztmalig in Führung war der TuS beim 7:6 (wieder traf Ebner aus 8 Metern). Derselbe Spieler traf auch für längere Zeit letztmalig zum Ausgleich. Es war das 9:9 (15.). Ein paar individuelle Fehler zu viel – und die Hausherren lagen bis zur Pause stets in Front. 7 Sekunden vor der Pausensirene half eine TuS-Auszeit bei der Vorbereitung des letzten Angriffs. Örn Vesteinsson Östenberg traf noch zum 16:18-Halbzeitstand.

Ein Kampf „Tor um Tor“ wurde es dann zunächst im zweiten Durchgang. Zwar passierten beiden Teams – nach der langen kräftezehrenden Saison verständlich – auch einige Fehler und auch Fehlwürfe, aber es war ein unterhaltsames und spannendes Spiel. Nach 36 Minuten war beim 19:19 erstmals wieder ein Gleichstand zu notieren. Schütze beim TuS? Na, wer wohl…!? Dominik Ebner vollendete mit einem satten Wurf. Erstmalig wieder in Front waren die Gäste nach 38 Spielminuten. Nach einer Asheim-Parade traf Tom Skroblien im Tempogegenstoß. Vom 29:25 (50.) schafften es die Haaß-Schützlinge bis zum 29:29 (56., Mrakovcic). Gar auf 32:20 stellte der TuS dank Leos Petrovsky (59.), ehe die Potsdamer sich noch das 32:32-Endresultat erkämpften. 

Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS, sah kurz nach Spielschluss das ganze Geschehen „als ganz einfach versöhnliches Ende“ dieser langen Saison. Auch, „wenn wir natürlich liebend gern beide Punkte mitgenommen hätten“. Einstellung und Kampf der Jungs hätten gepasst. Mit fast letztem Aufgebot, „vor allem, wenn wir bedenken, dass Luka Mrakovcic und Marek Nissen nur kurze Zeit auf dem Spielfeld stehen konnten“, sei das „sehr okay“. Man habe definitiv „keinen Sommerhandball“ gesehen. Sehr gefreut haben „wir uns alle über die Präsenz unserer Fans hier vor Ort“. Das sei „einmal mehr große Klasse“ gewesen, wie man die TuS-Spieler lautstark vor, während „und selbst nach dem Schlusspfiff noch gefeiert“ habe. „Ein echtes Zeichen“, lobte Rolf Hermann ausdrücklich. 

Stimme zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Dafür, dass es im Grunde für beide Teams um nichts mehr ging, war es ein intensives Spiel heute Abend. Wir hätten ganz am Ende auch gewinnen können. Und schon in der Anfangsphase verpassen wir es, uns abzusetzen. Aber ich kann mit dem 32:32 gut leben. Nun ist erst einmal die Zeit richtiger Entspannung angesagt. Vor allem unsere recht vielen angeschlagenen Spieler freuen sich sehr darüber. Und ansonsten sage ich ganz einfach noch mit Blick auf Mitte Juli: neue Saison – neue Energie!“

Statistik

1.VfL Potsdam: Ludwig (1 P.), Voncina, Ferjan (10 P.); Hansson (5), Flathe, Simic (1), Beneke (7), Kaludjerovic, Thiele (3), Grüner (6/5), Akakpo (2), Urios Gonzales (1), Fuhrmann, Günther (2), Sauter (5), Kraus.

TuS N-Lübbecke: Asheim (4 P.), Katsigiannis (3 P.); Holzhacker, ten Velde (2), Ebner (7), Petreikis (3), Strosack (5), Dräger (1), Kontrec (1), Mrakovcic (1), Nissen (1), Vésteinsson Östenberg (4), Petrovsky (2), Skroblien (5).

Siebenmeter: 5/6 – Grüner an die Latte (4.) – 3/3

Zeitstrafen: 4 Hansson (4.), Akakpo (17. + 23.), Grüner (23.) – 5 Dräger (4. + 20.), ten Velde (6.), Kontrec (47.), Vésteinsson Östenberg (53.)

Schiedsrichter: Marvin Cesnik und Jonas Konrad

Werbung