Verdiente 28:31-Niederlage bei heimstarken Essenern – aus  6:0 Zählern werden 6:4 Punkte, und damit Platz 6

Für einen Sieg kam der TuS N-Lübbecke am Freitagabend beim TUSEM Essen nie wirklich in Frage. Die 28:31 (12:15)-Niederlage hätte am Ende auch noch höher ausfallen können. Gewiss: Die Jungs vom Wiehen steckten nie auf, mit meist einer 3:2:1-Abwehr nach der 42. Minute und in der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit auch einige Zeit lang „7 gegen 6“ im Angriff gab der Coach wichtige und passende Vorgaben, um die Partie doch noch zu drehen. Aber alles half nichts, um noch etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Mit 9:6 Paraden setzte sich Essen auch auf der Torhüterposition durch. Für Essen war dies übrigens – saisonübergreifend – das 17. Heimspiel hintereinander ohne Niederlage. Die besten Torschützen hatte der TuS in Marek Nissen (5), Fynn Hangstein (5/1) sowie Dominik Ebner und Jó Gerrit Genz (je 4).   

Der TuS N-Lübbecke hat nach dem passablen Start mit drei Siegen am Stück nun zweimal hintereinander verloren, teilt sich mit vier weiteren Teams die 6:4 Punkte nach dem 5. Spieltag. Die Lübbecker liegen nun auf dem 6. Platz. Die nächste Englische Woche ging leider nicht gut los. Diesmal sind aber 4 statt 3 Tage Pause stets zwischen den Spielansetzungen. Die nächsten beiden Partien gehen wieder in der MERKUR Arena in Lübbecke über die Bühne. Am Dienstag, 3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit, bereits ab 17 Uhr, gegen den Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten im DHB-Pokal, am Samstag, 7. Oktober, schon ab 18 Uhr, heißt der Gegner in der Liga HC Elbflorenz.        

Der TuS lag am Anfang mit 0:1 (1. Minute) und 1:2 (3.) zweimal in Führung, in beiden Fällen hieß der Torschütze Jó Gerrit Genz. Aus dem 1:2 wurde rasch das 4:2 (6.), weder Führung noch Ausgleich gelangen den Haaß-Schützlingen fortan. Zwei Fehlwürfe hatte sich Lübbecke inzwischen geleistet. Zwei weitere „Fahrkarten“ und auch ein Fehlpass folgten. Dank des weder genesenen und eingewechselten Dominik Ebner gelangen die Resultatsverbesserungen auf 12:10 (27.), nach tollem Assist von Marek Nissen, sowie auf 13:11 (29.). Mit der Pausensirene schraubte Essens Felix Klingler das Ergebnis auf 15:12 – und der TUSEM wusste, zum Start in die zweite Halbzeit zudem Anwurf zu haben.

Mit Beginn der 2. Halbzeit kam beim TuS Nikolas Katsigiannis für Leon Grabenstein zwischen die Pfosten, auch erhielten nun z.B. Benas Petreikis und Luka Mrakovcic Einsatzzeiten. Mit offensiverer Abwehr und einem Mann mehr in der Offensive (wie im Vorspann dieses Spielberichtes bereits erwähnt) versuchte Michael Haaß gegenzusteuern. Es brachte zwar den ein oder anderen Ballgewinn hinten und hier und da auch noch einige sehenswerte Tore für Lübbecke, am Ende reichte aber auch das nicht, weil insgesamt weiterhin zu viele Fehler passierten. Wie z.B. fehlende Aggressivität beim Abwehrverhalten, Fehlpässe beim Weg nach vorn. Auch in Sachen Tempospiel war es beim TuS nicht zum Besten bestellt. Der Essener Sieg war endgültig perfekt, als Essens Dennis Szczesny in der 55. Minute das 28:23 erzielte.

Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS N-Lübbecke, redete – zu Recht – gar nichts schön. Gefreut habe ihn allein, dass „Bodo wieder dabei war“, gemeint war Dominik Ebner, der nach Verletzung wieder zurück im Team ist. Aber sonst? „Es war heute Abend eine verdiente Niederlage für uns, wir führen im Grunde das fort, was schon den Freitag zuvor zuhause gegen die Eulen Ludwigshafen schiefgelaufen war“. Man müsse sich eingestehen, „dass das erneut für uns in allen Belangen viel zu wenig gewesen ist“. Es sei rasch in der Partie auch nicht mehr gelungen, den Hebel umzulegen, „auch wenn wir im zweiten Durchgang nochmals auf zwei Treffer herankommen“. Und weiter: „Wir schlagen wieder einmal uns selbst, auch wenn ich die Essener Leistung nicht schmälern möchte“.

Stimme zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Maßnahmen in Angriff und Abwehr Mitte der 2. Hälfte haben nicht entscheidend gefruchtet. Die Jungs haben ja gekämpft, das spreche ich ihnen gar nicht ab. Aber wir treffen, als wir wieder auf 2 dran sind, 3 Mal die falsche Entscheidung. Ich will an der Stelle nicht jammern – und doch fehlt Yannick Dräger und Sven Weßeling ist noch angeschlagen. Das wiegt schon. Wir müssen aus Rückschlägen lernen. Das ist uns heute Abend in Essen nicht gelungen. Viel Zeit bleibt uns nicht. Am Dienstag gegen einen Erstligisten im Pokal. Warum sollte uns das nicht wieder aufrichten!?“ 

Statistik

TUSEM Essen: Fuchs (4 P.), Diedrich (5 P.); Ellwanger, Wolfram (2), Wilhelm (1), Homscheid (3/2), Asmussen (3), Eißing, Szczesny (3), Seidel, Klinger (6), Neuhaus (6), Rose (2), Mast (2), Werschkull (1), Schoss (2).

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (4 P.), Grabenstein (2 P.); Genz (4), ten Velde (2), Ebner (4), Hangstein (5/1), Petreikis, Kontrec (2), Mrakovcic (1), Weßeling, Nissen (5), Skroblien, Kloor (3), Süsser (1), Wieling.

Siebenmeter: 2/3 Homscheid vorbei (26.) – 1/2 – Skroblien über das Tor (20.)

Zeitstrafen: 4: 5 – Schoss (28. + 46. + 57.), Szczesny (47.) – Wieling (20.), Weßeling (29.) , Kontrec (38. + 41.), Kloor (50.)

Disqualifikation: Schoss (3. Zeitstrafe)

Schiedsrichter: Andre Kolb und Markus Kauth

Werbung