Im “Vier-Punkte-Spiel”: Niederlage gegen Eisenach

Ein spannendes und dramatisches, manchmal aber auch schwieriges und zähes Match bekamen die 2.582 Zuschauer am Samstagabend in der Merkur Arena zu sehen. Wie schon im Hinspiel (30:31 verloren) hatte der TuS N-Lübbecke auch diesmal in der Schlussphase nicht das bessere Ende für sich. Nach der 22:24(12:10)-Niederlage wurde es nichts mit dem anvisierten Tabellenplatz-Tausch mit Gegner ThSV Eisenach. Nach ihrem Sieg haben die Thüringer vielmehr ihren Vorsprung auf den TuS auf vier Pluspunkte ausgebaut. Gleich fünf Zähler sind es weiterhin bis zum rettenden 15. Rang.

 

Der TuS N-Lübbecke begann mit Nikola Blazicko im Tor, Niclas Pieczkowski auf der Rückraum-Mitte, rechts von ihm agierte Pontus Zetterman, links Nikola Manojlovic. Die Flügelzange bildeten unsere die niederländischen Nationalspieler Tim Remer (Linksaußen) und Bobby Schagen (Rechtsaußen). Am Kreis startete im Angriff Christian Klimek, für die Abwehrformation lief Piotr Grabarczyk auf die Spielfläche.

Der TuS begann zu nervös und verkrampft, leistete sich erste Fehler. Folgenschwere, denn nach sechs Minuten lag Eisenach mit 3:0 in Front. Zweimal Niclas Pieczkowski (den zweiten Treffer in Unterzahl) und Bobby Schagen zogen die Angelegenheit bis zum 3:3 (10. Minute) zunächst wieder glatt. In der Folgezeit legten die Gäste immer ein Tor vor und Lübbecke glich aus – bis zum 7:7 (19.). In der 22. Minute beim 8:7 warf Nikola Manojlovic dank Tempogegenstoß erstmals eine TuS-Führung heraus. Über 11:8 (27.) hieß es zur Pause 12:10 für die Lübbecker Mannschaft. Bester TuS-Spieler bis dahin war der recht treffsichere Niclas Pieczkowski, der in der ersten Hälfte sechs Tore bei nur acht Versuchen erzielen konnte.

Nikola Manojlovic eröffnete mit seinem zweiten Treffer den Torreigen nach der Pause. Nach einer schönen Nettelstedter Angriffsaktion lag der TuS zum zweiten Mal nach dem 11:8 (25.) mit drei Treffern vorn, Pontus Zetterman markierte das 14:11. Diese Führung konnte das Lübbecker Team nicht halten, denn Nikola Manojlovic traf nur das Holz, Tim Sutons Pass auf Klimek kam am Kreis nicht recht an und dann pfiffen die Schiris eine Aktion von Pieczkowski ab. So egalisierte Eisenach den Vorsprung beim 14:14 in der 39. Minute. Beide Mannschaften lieferten sich in den folgenden Minuten – wie schon in der ersten Halbzeit – einen Kampf auf Augenhöhe. Nun legte der TuS (bis zum 17:16 in der 46. Minute) stets einen Treffer vor, und die Gäste glichen immer aus.

Das Spiel kippte erst leicht, dann immer offensichtlicher in Richtung ThSV, als die Hausherren innerhalb kürzester Zeit zwei Zeitstrafen aufgebrummt bekamen. Piotr Grabarczyk (51:32 min.) und Tim Suton (52:52) kassierten diese Hinausstellungen. Bei zweifacher Überzahl gelang daher Tomas Urban die 20:19-Führung für Eisenach (54. Minute). Es war die erste Führung für den ThSV nach langer Zeit (7:6, 19. Minute). Nach dem 20:20 (Remer, 54., im Nachwurf) brachten drei Treffer hintereinander (Wöhler, Ragnarsson und Hruscak) bis zum 20:23 fast schon die Vorentscheidung. Doch noch einmal Niclas Pieczkowski und Tim Remer (der bühnenreif beim Wiederanwurf den Eisenachern den Ball quasi aus der Hand nahm) sorgten für den 22:23-Anschluss. Dann scheiterte Ragnarsson an TuS-Keeper Matevz Skok (seit der 45. Minuten für Balzicko in der Partie). Noch eineinhalb Minuten waren zu spielen, der TuS in Ballbesitz, doch Niklas Pieczkowski warf über das Tor… Eisenach nahm nochmals eine Auszeit. Und kurz nachdem TuS-Defensivspieler Poitr Grabarczyk die dritte Zeitstrafe kassierte (59:28), gelang dann Eisenachs Nicolai Hansen vom Kreis der 24:22-Siegtreffer 16 Sekunden vor Schluss. Danach passierte nichts mehr.

Fazit: Die Spannung aus den vorangegangenen vier Spielen (zu Hause mit 4:2 Zählern dreimal ohne Niederlage) aufrecht zu erhalten, ist dem TuS am Ende nicht gut gelungen. Kampf allein genügte diesmal nicht. Nach den zwei Hinausstellungen gab es den entscheidenden Bruch im TuS-Spiel. Auch drei Drei-Tore-Führungen und der 18:16-Vorsprung nach 49 Minuten reichten nicht. In der Schlussphase war Eisenach entscheidend besser. Auf den TuS warten nun vier Wochen Pause. Nächste Partie – wieder daheim – ist das Match am 23. April gegen den TVB 1898 Stuttgart.

 

Stimmen zum Spiel:

Gennadij Chalepo (ThSV Eisenach):„Ich freue mich, wieder hier in Lübbecke zu sein. Dieser Sieg war für uns sehr wichtig, wir haben gezeigt, dass wir leben und wir alle haben wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt. Ich muss der ganzen Mannschaft ein Riesenlob aussprechen. Auch wenn sie mal in Rückstand geraten war, hat sie den Kopf immer oben behalten. In den kommenden Wochen müssen wir weiter hart arbeiten, dann haben wir vielleicht die Chance, in der Bundesliga bleiben zu können. Wir fahren jetzt erst einmal gut gelaunt nach Hause.“

Goran Perkovac (TuS N-Lübbecke):„Glückwunsch an Gennadij und seine Mannschaft. Wir haben von Anfang an nicht frei aufgespielt, uns nicht so bewegt, wie wir uns das vorgenommen haben. Für uns war das Spiel enorm wichtig und wir sind zu oft verkrampft. Mit 22 Toren zu Hause kann man ein Spiel nicht gewinnen. Wir sind kaum Tempogegenstöße gelaufen, so haben uns auch einfache Tore gefehlt. Wir haben heute nicht den Handball gezeigt, wie noch in den drei Heimspielen zuvor. Eisenach hat am Ende hat recht clever gespielt und einfache Tore aus zehn oder elf Metern gemacht. Wir werden allerdings nicht aufgeben und alles Menschenmögliche tun, um die Liga doch noch zu halten.“

 

Statistik

TuS N-Lübbecke: Blazicko, Skok, Bechtloff (n.e.) , Tauabo (n.e.), Pieczkowski (7), Manojlovic (2), Wetzel, Lazovic , Suton (3), Schagen (2), Zetterman (2/1), Grabarczyk, Klimek (2), Remer (4), Borozan (n.e.).

ThSV Eisenach: Verkic, Redwitz, Wöhler (4), Luther, Celica, Ragnarsson (4), Hruscak (2), Schliedermann (2), Hansen (4), Urban (1), Holzner (n.e.), Heinemann (2), Koloper, Mackovsek (5).

Zeitstrafen: – Remer (9.), Manojlovic (13. + 39.), Grabarczyk (27. +52. + 60.), Suton (53.) – Celica (16. + 29.), Koloper (18.), Luther (35.)

Disqualifikation: Grabarczyk (60.)

Siebenmeter: 2/1 – 0/0 – – Remer an den Pfosten – gegen Verkic (2.)

Schiedsrichter: Immel / Klein

Zuschauer: 2.582

Spielfilm: 0:1 (3.), 0:3 (6.), 1:3 (6.), 2:3 (8.), 3:3 (10.), 3:4 (11.), 4:4 (13.), 4:5 (13.), 5:5 (16.), 5:6 (17.), 6:7 (19.), 8:7 (22.), 9:7 (24.), 10:8 (25.), 11:8 (27.), 11:9 (28.), 11:10 (29.), 12:10 (30., HZ) – – 13:11 (32.), 14:12 (34.), 14:13 (36.), 14:14 (39.), 15:14 (40.), 16:15 (42.), 16:16 (45.), 17:16 (46.), 18:16 (49.), 18:17 (50.), 18:18 (51.), 19:18 (51.), 19:19 (52.), 19:20 (54.), 20:20 (54.), 20:22 (56.), 20:23 (57.), 22:23 (58.), 22:24 (60., EN)

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