Schnöder Beginn – aber in der 2. Halbzeit verzückte der TuS beim 32:26-Sieg über die Wölfe Würzburg

Die zweite Halbzeit am Freitagabend entschädigte vollends – für erste 30 Minuten, die weniger erfreulich waren. Doch am Ende sah man im heimischen Lager ausnahmslos glückliche Gesichter aufgrund eines letztlich auch in der Höhe verdienten doppelten Punktgewinns für den TuS N-Lübbecke gegen die Wölfe Würzburg. Das 32:26 (13:13) bedeutet bereits den fünften Heimsieg im fünften Heimspiel. Nun kann Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten kommen. Selbe Stelle, selbe Welle: Erneut am Freitag (18.11.), erneut um 19.30 Uhr möchten die Haaß-Schützlinge wieder und weiter ihre Anhänger in der MERKUR Arena begeistern, was diesmal „nur“ eine Halbzeit lang gelang, aber in der wichtigeren, der zweiten. Ein 6:0-Lauf zwischen der 37. und 42. Minute ebnete Lübbeckes Erfolg an diesem Freitag. Der TuS ist um einen Platz im Klassement geklettert, jetzt auf Rang 4 bei 16:6 Punkten. Beste Werfer bei den Nettelstedtern waren diesmal Marek Nissen und Dominik Ebner, die beide je 8 Treffer markierten. Mit 10/1 Paraden hatte auch Nikolas „Katze“ Katsigiannis einen sehr guten Abend erwischt.

Nur beim 5:4 nach 10 Minuten lag der TuS in der ersten Halbzeit in Front, nachdem Kapitän Peter Strosack einen Tempogegenstoß erfolgreich verwertet hatte. Aus dem 5:4 wurde aber binnen 8 Minuten ein 5:9! Ein technischer Fehler, ein Fehlpass und vor allem vier (!) Fehlwürfe führten zu diesem schon furchterregenden Zwischenresultat. Aber nach und nach arbeitete sich Nettelstedt wieder zurück – bis zum 13:13 zur Halbzeitpause. Auch „Katze“-Paraden halfen zusätzlich. Dass der TuS im letzten Angriff vor dem Pausensignal bei doppelter Überzahl und immerhin noch 5 Sekunden Zeit gar nichts zuwege brachte, passte zu dieser enttäuschenden ersten Halbzeit.             

Immerhin war das 5:9 ausgemerzt. Und zum vorentscheidenden Schritt nach vorn zum Sieg wurde der, bereits erwähnte, 6:0-Lauf etwa in der Mitte des zweiten Durchgangs. Ebner, Nissen, Mrakovcic, nochmal Mrakovcic (im 1 gegen 1 und fast waagerecht in der Luft „liegend“), wieder Nissen (ins lange Eck) und ein Kempa (Assist Mrakovcic, Tor durch Ebner) waren zu bejubeln. Damit war die Sache so weit durch. Der gehaltene Siebenmeter des dritten TuS-Torwarts Joonas Klama in der Schlusssekunde war dann die „Kirsche auf der Sahnetorte“!               

Nettelstedts Rückraum-Ass Marek Nissen meinte nach der Partie, die erste Spielhälfte sei ja nicht so prall gewesen. Aber mit Dauer des Spiels sei das Team und „ja, okay, auch ich selbst“ in den Lauf gekommen, das Selbstvertrauen immer ausgeprägter geworden. Trotzdem sei es halt nicht okay, vorher so gut wie die ganze erste Halbzeit „verschlafen zu haben“. Das dürfe nicht noch einmal passieren, zumal nicht in der kommenden Partie, wenn Tabellenführer Balingen anreise. Obwohl konkret noch keine Gedanken bei Balingen seien. Das komme noch früh genug ab Montag, wenn die Vorbereitung darauf beginne. „Aber darauf freuen wir uns jetzt schon!“        

Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann nannte die Auszeit in der 18. Spielminute, als es 5:9 gegen Nettelstedt stand, als vorentscheidend für den Spielausgang, Da habe Trainer Michael Haaß die richtigen Worte gesprochen, die richtige Ansprache gehalten, „um die Jungs wachzurütteln“. Es habe dann genügend gute Phasen gegeben im TuS-Spiel, um das Ganze erfolgreich zu Ende zu bringen. Das habe das Team auf die Siegerstraße geführt, „und nicht zuletzt auch dank des starken Rückraums“, angeführt von den erfolgreichsten Werfern Marek Nissen und Dominik Ebner. Und ganz am Schluss halte Joonas Klama den Siebenmeter, kämen wieder Paul Holzhacker und erstmals Julian Borren zum Einsatz. Was Klama und Borren betreffe, sei es schön, dass sie nicht nur im Training, „sondern auch im Spiel bei uns reinschnuppern dürfen!“              

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Das 13:13 zur Halbzeit ging in Ordnung, da hätten wir aber auch mit einem Rückstand in die Pause gehen können… Der Gegner hat es uns lange Zeit schwer gemacht, was aber auch nicht so überraschend kam, denn Würzburg hat erfahrene Leute dabei, die das anfangs gut und abgezockt bewältigt haben. Beim 5:9 hätte uns die Partie auch total entgleiten können. Dann werden wir vorn effektiver. Solch einen 6:0-Lauf brauchst Du dann später aber auch, um Würzburg nicht zu sehr herankommen zu lassen. Wir tun uns immer noch schwer, wenn wir als Favorit in eine Begegnung gehen.“       

Julian Thomann (Wölfe Würzburg): „Lübbecke hat einen verdienten Heimsieg errungen. Klar wäre auch eine knappere Niederlage für uns drin gewesen. In die Halbzeitpause hätten wir auch mit einer Führung gehen können. Wir wollten gern länger dagegengehalten. Doch bald ging uns die Power flöten. Dann kommt einiges zusammen. So hat Dominik Schömig einen guten Lauf, fällt aber mit Roter Karte aus. Zwei Leute bei uns im Innenblock müssen durchspielen. Und dann setzte sich mehr und mehr auch die individuelle Klasse vom TuS N-Lübbecke durch.“ 

Statistik:

TuS N-Lübbecke: Klama (1/1 P.), Katsigiannis (10/1); Genz (1), Holzhacker (1), ten Velde, Ebner (8), Petreikis, Strosack (5), Borren, Kontrec (1), Mrakovcic (2), Nissen (8), Petrovsky (1), Skroblien (5/3).

Wölfe Würzburg: Maier (7 P.), Wiesner, Schömig (5/1), Böhm (1), Karle (2), Neagu (1), Schmidt (4), Kaufmann (6), Dürr (1), Hack, Rose (2), Seidler (4), Merk.

Siebenmeter: 2/2 – 3/5 – Schmidt an Katsigiannis, Schmidt an Klaama (60.)

Zweiminuten: Nissen (10.), Skroblien (13.), Petrovsky (35.) – Schömig (28.), Seidler (30.), Neagu (54 .)

Disqualifikation: Schömig (grobes Foul, 29.)

Schiedsrichter: Sophia Janz und Rosana Sug

Zuschauer: 1.074 in der MERKUR Arena

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