Rolf Hermann im Interview: Wir hätten noch eine gute Chance gehabt

Seit Saisonbeginn zeichnet sich Rolf Hermann für den sportlichen Bereich beim TuS N-Lübbecke verantwortlich. Sicher, es war – gerade zu Beginn – nicht immer leicht und als es sportlich beim TuS besser und vor allem konstanter wurde, machte der Corona-Virus uns allen einen Strich durch die Rechnung. Mit Platz 6 schließt Lübbecke die „Cornona-Tabelle“ ab, der HSC 2000 Coburg und TUSEM Essen steigen auf. Im Interview spricht Rolf über die nun beendete Saison, die momentane Situation und die Herausforderung für die kommenden Wochen und Monate.

 

Rolf, zuerst einmal, wie geht´s dir?

Gesundheitlich geht es mir gut aber es ist natürlich für alle schade, wie die Saison zu Ende gegangen ist.

 
Die Saison 2019/20 ist seit dem 21. April vorüber. Deine Meinung dazu?

Ich glaube – so schwer es auch aus sportlicher Sicht fällt -, dass es die richtige Entscheidung war, die Saison abzubrechen. Die Gesundheit steht über allem. Natürlich hätten wir gerne den sportlich positiven Trend bis zum Ende weiterverfolgt. In den letzten Wochen der Saison hat die Mannschaft sehr stabil gewirkt und gerade für die Jungs tut es mir leid.

 
Der TuS steht nach der Berechnung der Abschlusstabelle unter Anwendung der Quotientenregel auf Rang 6. Wie bewertest du diese Platzierung?

Ich habe gemischte Gefühle. In der ersten Saisonhälfte haben verschiedene Faktoren zu Höhen und Tiefen geführt, ein neuer Trainer, strukturelle Veränderungen, um Beispiele zu nennen. Als Spieler muss man sich erst mit diesen neuen Umständen vertraut machen. Nach der vielversprechenden Vorbereitung hat sich die Mannschaft vielleicht auch selbst zu sehr unter Druck gesetzt. Dann sind Schwankungen ganz normal. Je länger die Saison lief, desto mehr hat die Arbeit von Emir Früchte getragen und in der 2. Hälfte war eine deutliche Entwicklung zu sehen. Trotz des Abbruchs habe ich nach dieser Saison ein positives Gefühl. Viel Freude hat mir die Zuschauerresonanz zuletzt gemacht. Mit Fans und Sponsoren ist dies der Weg, den wir gehen wollen und der zu Lübbecke passt.

 
Wir hätten noch spannende Heimspiele unter anderem gegen die SG BBM Bietigheim und TUSEM Essen gehabt. Wäre aus deiner Sicht noch mehr für uns drin gewesen?

Ich bin kein Freund von ‚Hätte, Wenn und Aber`. Ich denke aber, dass wir nicht die schlechteste Chance gehabt hätten, unseren positiven Trend weiter fortzusetzen.

 
24 Spiele haben wir gespielt, was war dein persönliches Highlight?

Mein persönliches Highlight war, neben den sportlich starken Leistungen auswärts in Essen und Bietigheim, das Zusammenspiel aus Zuschauern, Sponsoren und Mannschaft in den letzten beiden Heimspielen gegen den HSC 2000 Coburg und den VfL Gummersbach. Das ist genau das, wo wir alle wieder gemeinsam hinwollen.

 
Gucken wir in die Zukunft: Jetzt steht für alle erst einmal eine lange Pause an. Wie lang, das ist aktuell noch nicht absehbar. Was bedeutet das für die Spieler?

Wir stehen schon jetzt mit allen neuen Spielern in regelmäßigem Kontakt und die Jungs brennen schon darauf, dass es wieder los geht. Diese Situation wie wir sie haben erfordert natürlich viel Eigendisziplin. Empfehlungen sich fit zu halten wird es dazu – wie in der Vergangenheit auch – weiterhin geben. Ziel muss es sein, dass wenn wir in den regelmäßigen Trainingsbetrieb einsteigen, körperlich in einem fitten und passablen Zustand sind. Im Teamtraining geht es dann darum, die Neuzugänge in das Mannschaftsgefüge zu integrieren.

 
Und wie erschwert diese Pause auch deine Arbeit – Stichwort Saisonvorbereitung?

Diese Pause macht es nicht leichter. Vor dem Abbruch hatten wir einen groben Vorbereitungsplan, der ist aber aufgrund der Verschiebung hinfällig. Wir versuchen jetzt uns einen internen Rahmenplan zu erstellen. Der Beginn der neuen Saison ist weiterhin ungewiss. Sobald dieser feststeht, können wir dann rückwärts rechnen, wann wir mit dem Mannschaftstraining voll einsteigen werden.

 
Was wünschst du dir für die neue Spielzeit 2020/21?

Ich wünsche mir, dass es unter normalen Umständen wieder losgeht und dass wir so wie wir zuletzt gespielt haben, dies auch in Zukunft tun. Ich wünsche mir, dass die Mannschaft genauso weiter macht und den Fans und Sponsoren Lust auf Handball macht. Und natürlich, dass wir uns mit den neuen Charakteren schnell als Team zusammenfinden und dann sportlich attraktiven Handball in Lübbecke präsentieren!

Vielen Dank für das Interview!

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