Nicht erwarteter Rückschlag für den TuS – Großwallstadt gewinnt verdient 32:30 in Lübbecke

Es war so schön zuletzt, vier Siege am Stück, für knapp 48 Stunden neulich sogar auf Rang 2 geklettert. Der TuS N-Lübbecke ist abgebremst worden am Mittwochabend in der MERKUR Arena vor 1.095 Zuschauern. Abgebremst sportlich und damit auch in Sachen Euphorie. Zumal die anderen „da oben“ parallel allesamt doppelt punkteten. Der Anschluss an Platz 2 bleibt auch von Rang 4 aus zwar noch gewahrt, trotzdem „tut diese Niederlage ganz einfach weh“, so der Sportliche Leiter des TuS Rolf Hermann kurz nach der Partie. So kassierten die Lübbecker einen erneuten doppelten Punktverlust gegen den TV Großwallstadt, diesmal 30:32 (15:17), nachdem auch das Hinrunden-Spiel letzten September schon Frust brachte, seinerzeit verloren die Rothemden mit 23:26. Ausschlag gebend am 22. Februar 2023 vor allem: der bärenstarke Großwallstädter Rückraum und das Plus auf der Torhüter-Position. Die Englische Woche findet ihren Abschluss für N-Lübbecke diesen Sonntag, 26. Februar, 17 Uhr, beim HC Elbflorenz Dresden. Kurzum: schwere Aufgabe, die nächste!


Ergänzend vor der folgenden Schilderung der 1. Halbzeit sei noch erwähnt, dass die Haas-Schützlinge „ohne 5“ auflaufen mussten. Zusätzlich zu den schon vorher bekannten Ausfällen von Weßeling, Baumgärtner und Katsigiannis meldeten sich nämlich Tom Skroblien und Yannik Dräger krank. Nach der Partie wird uns TuS-Käpt’n Peter Strosack richtiger Weise sagen, die Ausfälle lasse man nicht als Ausrede gelten. Denn der TuS-Kader sei „vielmehr sehr breit aufgestellt“.

Wenig Fehler zu Beginn auf beiden Seiten, bis zur 7. Minute stand es bereits 5:5. Ein gehaltener Siebenmeter-Ball von Havard Asheim (8., gegen Bandlow) sowie eine weitere verworfene TVG-Chance halfen Jó Gerrit Genz auf dem Weg zu seinen Treffern zum 6:5 und 7:5 (9.). Bis zum 10:9 (17.) blieben die Hausherren in der Vorhand. Ein Stürmerfoul und ein Siebener ans Holz brachten dem TVG das 10:11 (19.). Als Dominik Ebner zum 15:14 (27.) ins verwaiste Großwallstädter Tor trifft, schien wieder vieles bestens für den TuS. Ein 3:0-Lauf der Gäste aber folgte, der Lübbecker 15:17-Pausenstand war Fakt. Drei Fehlwürfe hatte sich N-Lübbecke geleistet.

Die 2. Halbzeit ist relativ schnell erzählt. Zweifelsohne positiv bleibt beim Blick auf den TuS N-Lübbecke hängen, dass die Rothemden nie aufsteckten, in der Offensive ohnehin oft auch gefällig agierten und beim 28:28 (55., Peter Strosack mit verwandeltem Siebenmeter) sich wieder alle Optionen auf ein Happy-End erarbeitet hatten. Siebener-Fehlwurf, Fehlwurf aus dem Feld und ein technischer Fehler folgten bei den Jungs vom Wiehen aber leider, womit das Ding für die Gäste durch war. Dies noch: Null Strafminuten beim TuS gegenüber 8 vom TVG – Resümee dazu: ein fairer TuS! Oder vielleicht doch zu brav?

TuS-Mannschaftskapitän Peter Strosack sprach nach der Partie davon, gegen den sehr starken TVG-Rückraum keine ausreichenden Lösungen gefunden zu haben. „Unsere 6:0-Deckung ist normal ja schon unsere Stärke, trotzdem hätten wir sie diesmal offensiver interpretieren sollen.“ Das 28:28 erreicht zu haben, sei schön und gut, gekippt sei das Spiel aber nicht wirklich. Diese Tatsache und das 28:31 gleich danach habe „heute Abend leider ins Bild gepasst…“

Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann schlussfolgerte, dass die – vor allem im ersten Durchgang – eher wenig sattelfeste TuS-Abwehr bedeutet habe, „kaum so wie sonst zuletzt ins Tempospiel gekommen“ zu sein. Als man sich in den zweiten 30 Minuten wieder herangekämpft habe bis zum 28:28-Ausgleich, seien „von neuem Fehler passiert“. Und jetzt? „Wunden lecken, regenerieren, Sonntag in Dresden es besser machen!“

Stimmen zum Spiel

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Der Sieg für Großwallstadt ist vollauf verdient. Unser Deckungsverband war heute Abend einfach nicht auf der Höhe. Zugriff auf den TVG-Rückraum bekamen wir kaum einmal. Im Angriff war so weit vieles super. Aber es ist ein Spiel mit dem Feuer, sich allein darauf zu verlassen. Dann steht es zur Halbzeit 15:17 – und wir machen große Augen. Wir dachten, wir hätten Rückenwind. Nun machen wir eine bittere Erfahrung, so wie auch schon im Hinspiel.“

Michael Spatz (Geschäftsführer, TV Großwallstadt): „Mit dem Ergebnis sind wir super zufrieden – was sonst. Zumal nach unseren schwächeren Partien jüngst gegen Nordhorn-Lingen und Eisenach. Wir hatten Respekt heute Abend, besannen uns aber auf unser gewonnenes Hinspiel gegen den TuS. Der Spielverlauf spricht für die Ausgeglichenheit der Liga. Wir spielen recht diszipliniert und machen wenig Fehler. Dazu kam unser Vorteil gegenüber dem TuS beim Rückraum und im Tor!“

Statistik

TuS N-Lübbecke: Asheim (8 P.), Klama; Genz (7), Holzhacker, ten Velde (5/2), Gernus, Ebner (2), Petreikis, Strosack (6/1), Kontrec (1), Mrakovcic (2). Nissen (6), Vesteonsson Östenberg , Petrovsky (1).

TV Großwallstadt: Boukovinas (16 P.), Ohm; Klenk (3), Eisenträger (1/1), Bandlow (6), Schauer (3); Strakeljahn (3), Redkyn, Wullenweber (6), Corak (1), Stark, Munzinger (1), Kammlodt (6), Rink (1), Schalles (1).

Siebenmeter: 3/6 ten Velde an die Latte (19.), ten Velde ann Boukovinas (47.), Strosack an die Latte (57.) – 1/2 Bandlow an Asheim (7.)

Zeitstrafen: 0:4 – Kammlodt (25.). Rink (41. + 60.), Wullenweber (60.)

Schiedsrichter: Thomas Kern und Thorsten Kuschel

Zuschauer: 1.095 in der MERKUR Arena

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