Nach einer Viertelstunde das Feld klar beherrscht – TuS bestätigt Aufwärtstrend aus Pokalspiel: 29:21-Heimsieg über Elbflorenz mit bärenstarkem Leon Grabenstein 

Zugegeben – der Start in die Partie war holprig. Doch schon hier hellwach mit gefühlt mehreren Händen, Armen und Beinen: TuS-Torwart Leon Grabenstein, der allein in den ersten acht Minuten gleich vier Würfe des Gegners aus Dresden unschädlich machte. Das gab den anderen Lübbecke-Handballern Sicherheit, aus dem 2:3 (8. Minute) wurde in Windeseile ein 7:3 (14.). Am Ende sahen 1.177 Zuschauer in der MERKUR Arena einen von da an völlig ungefährdeten 29:21 (15:9)-Sieg des TuS N-Lübbecke, der gegen einen HC Elbflorenz Dresden gelang, der vor allem in der zweiten Hälfte der 1. Halbzeit arg enttäuschte, aber auch durch Verletzungen recht gebeutelt ins Rennen gehen musste.

Bestätigt haben die Haaß-Schützlinge somit den Aufwärtstrend aus dem gegen Balingen gewonnenen Pokalspiel. Aber auch dies gehörte zum Samstagabend: Sportlicher Leiter Rolf Hermann warnt davor, nun wieder über Gebühr abzuheben: „Nächsten Freitag in Potsdam wartet auf uns die nächste ganz schwere Aufgabe“. Aber man sei auch froh, dass nach dieser neuerlichen Englischen Woche  nun „die Regeneration bei den Jungs“ mal wieder in den Blickpunkt rücke. Der TuS N-Lübbecke tritt am 13. Oktober um 20 Uhr beim 1. VfL Potsdam an. Stand jetzt (Samstag, 7.10.) belegen die Rothemden vom Wiehen nun mit 8:4 Zählern den dritten Tabellenplatz.   

Nach dem bereits beschriebenen 5:0-Lauf der Haaß-Schützlinge, der zum 7:3 führte, hatte der TuS schon mal gut vorgelegt. Es war eine beste Grundlage für den weiteren Spielverlauf geschaffen. Das 9:4 von Jó Gerrit Genz gelang dann sogar in Unterzahl (19.). Mit Luka Mrakovcic, Sven Weßeling und Lukas Süsser kamen frische Kräfte ins TuS-Spiel. Per Tempogegenstoß gelang Lukas Süsser der letzte TuS-Treffer vor der Pause zum 15:8 (30.).        

Vom 16:10 zum 19:10 startete Lübbecke auch bestens in Durchgang zwei. Spätestens jetzt war die Frage nach dem Sieger an diesem Abend in der MERKUR Arena geklärt. Marek Nissen, Jó Gerrit Genz und in der 2. Welle Rutger ten Velde (nach abermaliger Parade Leon Grabensteins) waren die Torschützen beim TuS. Elbflorenz agierte im zweiten Durchgang aber oft ebenbürtig, der TuS konnte den 6-Tore-Vorsprung aus der Halbzeitpause „nur“ noch auf 8 Tore ausdehnen. Der erneuten verdienten unbändigen Freude bei den Jungs, dem Trainer- und Betreuerstab sowie den begeisterten heimischen Anhängern tat dies jedoch nicht den geringsten Abbruch. Die letzten drei TuS-Tore des Abends gingen auf das Konto von TuS-Neuzugängen: Zweimal Lukas Süsser und einmal Tim Kloor.

TuS-Ass Rutger ten Velde ließ „unseren durchwachsenen Start“ nicht unerwähnt, aber die anschließenden „55 Minuten waren top von uns allen“. Es sei dann in einen verdienten Sieg gemündet, „wir haben mega gefightet und zeigten uns vorn wie hinten meist souverän“. Die guite Zusammenarbeit Torwart und Abwehr wollte der Linksaußen ebenfalls in seiner Analyse nicht unerwähnt lassen. „War das Spiel bei Halbzeit schon durch?“ Ten Velde: „Das darfst Du nie denken während einer Partie!“ Der zweite Pflichtspielsieg hintereinander tue „richtig gut“, strahlte unser Interviewpartner abschließend nochmals.

Rolf Hermann, Sportlicher Leiter des TuS N-Lübbecke, vermerkte, wie oben in diesem Text bereits erwähnt, den 29:21-Erfolg gelte es angemessen einzuordnen. „Wir kommen ja auch nicht gut rein in den Abend. Aber Leon gibt uns mit seinen Torwartparaden rasch ein gutes Gefühl. Wir decken auch in der Defensive dann gut, verlieren nur wenig Zweikämpfe. Hinten raus hilft uns wieder unser breit aufgestellter Kader. Wir brauchen sie alle, nicht nur die erste Sieben, das wurde auch heute Abend überdeutlich“. Lob gab es reichlich für die Jungs von Rolf Hermann. So beispielsweise  „Rutger, der hinten schlau deckt“ und „Sven, der auch in der Offensive immer konstanter wirkt“. Und abschließend: „Der Turnaround ist erstmal wieder geschafft!“    

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Wir sind sehr glücklich, dass wir nun auch in der Liga wieder die Kurve gekriegt haben. Unsere Herangehensweise war richtig gut. Das Team war präsent. Der deutliche Sieg war zudem auch auf die 18 Paraden von Leon Grabenstein zurückzuführen. So wurde die Angelegenheit für alle einfacher. Zudem haben wir vorn wieder sehr variabel agiert. Und dann gelingt uns auch der Start in die 2. Halbzeit gut.“    

André Haber (HC Elbflorenz 2006): „Das war ein verdienter Sieg für den TuS. Wir haben in der 1. Halbzeit zu viele Torchancen ausgelassen. Dadurch geraten wir relativ früh ins Hintertreffen. Meine Mannschaft zeigte sich dann auch weiterhin mut- und ideenlos im Angriff. Das alles war deutlich zu wenig, um gegen eine Spitzenmannschaft der 2. Liga auf Augenhöhe agieren zu können.“

Statistik

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis, Grabenstein (18/1); Genz (4), ten Velde (3), Günther, Ebner (1), Hangstein (2), Petreikis (1), Kontrec, Mrakovcic, Weßeling (3), Nissen (4), Skroblien (6/4), Kloor (1), Süsser (3), Wieling (1).

HC Elbflorenz Dresden: Mallwitz (10 P.), Noack, Mohs; Wucherpfennig (2), Niestroj, Greilich, Dierberg, Dumcius (6), Kretschmer (4), Aktas, Stavast (2), Greß (3), Klepp (1), Dobler, Thümmler (2), Possehl (1).

Siebenmeter: 4/4 – 0/2 Wucherpfennig an Grabenstein (6.), Wucherpfennig an die Latte (23.)

Zeitstrafen: Nissen (17. + 40.), Genz (35.)

Schiedsrichter: Konrad Gimmler und Jannik Rips

Zuschauer: 1.177 in der MERKUR Arena

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