„Nein“ – auf die Tabelle wird weiterhin nicht geschaut, obschon der TuS zuletzt vier Mal in Folge nicht mehr verloren hat und dabei drei Siege hintereinander verbuchte. Aber – die Grundstimmung bei der Pressekonferenz am Montagmittag mit Trainer Emir Kurtagic und Kreisläufer Yannick Dräger war äußerst angenehm. Ein Lächeln hier, ein Späßchen dort. Es passt wieder richtig gut beim TuS N-Lübbecke. Und doch wurde es ernst, als der Coach darauf hinwies, wie gefährlich der TV Emsdetten am Mittwoch, 23. Dezember, 20 Uhr, in der Merkur Arena seinen Jungs werden könnte, wenn man auch nur ein klein wenig meinen sollte, dass dies ein Spaziergang werde. Emir Kurtagic aber dann wieder: „Wir sind Profis genug, um mit der richtigen Einstellung auf die Platte zu laufen“.
Was sich Nettelstedt-Lübbecke zuletzt aufgebaut habe, solle nun auch Bestand haben. Mag der Spruch „Wir schauen nur auf uns“ auch inzwischen doch sehr überbeansprucht wirken, so bleibt er dem Sinne nach weiter gültig. Emir Kurtagic: „Wir wollen uns nicht mit den Dingen beschäftigen, die wir selbst nicht beeinflussen können. Wir sind aktuell relativ entspannt, wollen als erfolgreiche Truppe bestehen, alles immer – wie gesagt – professionell angehen“.
Weihnachten ist kurz – jedenfalls für die Profihandballer. Das war auch vor Corona schon so. Der Trainer über den Zeitplan über die Festtage: „Den 24. Dezember können wir mit unseren Familien genießen. Und da am 27. das nächste Spiel ansteht, treffen wir uns zum Training erst wieder am Abend des 1. Weihnachtsfeiertages.“
Bei der Mannschaft aus Emsdetten sieht der Lübbecker Trainer „Bereitschaft und Qualität“, sie agierten „um vieles stärker, als es das Tabellenbild derzeit uns allen weißmachen will“. Der TVE sei personell bestens besetzt, habe „starke Individuen dabei mit reichlich Zweitliga-Erfahrung“, U.a. besäßen sie gute Torwarte und gefährliche Torschützen. Die Niederlage jüngst gegen den TSV Bayer Dormagen gehöre zwar auch zum Gesamtbild, aber dadurch habe der TVE am Mittwoch in der Merkur Arena auch etwas mehr Druck, „was Emsdetten noch gefährlicher machen kann als ohnehin schon“.
Yannick Dräger ist vergangenen Sommer aus Emsdetten, wo er vier Jahre lang unter Vertrag stand, ans Wiehengebirge gewechselt. Von nur einem Spieler abgesehen, kenne er „die Jungs natürlich alle noch sehr gut“. Zuletzt „drei schwere Spiele und dabei drei Siege“, klar, dass sich auch der neue TuS-Kreisläufer bzw. das neue Defensiv-Ass zurzeit ziemlich gut fühlt. Aber jede Partie schreibe wieder eine neue Geschichte, vor allem in dieser verrückten 2. Liga. „Hier wird Überheblichkeit schnell bestraft“. Den „kleinen Flow wollen für Mittwochabend aber auf alle Fälle mitnehmen“, sagt Yannick Dräger selbstbewusst. Dass jetzt Schlag auf Schlag die Partien anstünden, das komme seiner Laune bestens zugute. „Lieber zweimal Training und schon wieder ein Spiel als für eine Partie drei Wochen lang immer nur Training“, lächelte der Ex-Emsdettener am Montagmittag.
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