Der TuS-Trainer bringt es in einem Satz auf den Punkt: „GWD gegen TuS wird ganz sicher wieder ein emotionsgeladenes Spiel, auf das sich die ganze Region riesig freut!“ Aaron Ziercke sagt zudem augenzwinkernd, dass er als GWD-Spieler ja „allermeist gegen den TuS gewonnen“ habe. Nun ist alles anders, Ziercke ist schon seit Sommer 2016 ein „Roter“. Vor allem aber sei es schon seit vielen Jahren so, „dass Du zwar gerade dieses eine Spiel unbedingt gewinnen willst“, sich die Protagonisten beider Seiten „anschließend aber friedlich noch vor Ort auf ein Bier treffen werden“. Über die gesunde Rivalität hinaus gab es sogar noch mehr Geschichtchen ums Derby – möchte man hinzufügen. So Anfang der 1990-er Jahre, als einmal ein Schiedsrichter alleine weiterpfeifen musste, nachdem sich der Kompagnon verletzt hatte, ein anderes Mal 40 Minuten die Partie unterbrochen wurde, weil Wasser durch die Hallendecke kam…
Heute aber ist heute – und da sieht TuS-Coach Aaron Ziercke GWD Minden für Sonntag (Anwurf am 3. September in der Kampa-Halle um 15 Uhr) „leicht im Vorteil, allein schon deshalb, weil sie ein Heimspiel haben“. Andererseits bedeute dies aber auch, „dass Minden mehr Druck hat als wir“. Positiv stimmt ihn auch die Tatsache, dass bei der 21:33-Niederlage am Mittwoch zu Hause gegen Kiel „wir uns in der 2. Halbzeit steigern konnten“. Chancenlos sei man bei GWD „gewiss nicht“. Auch wenn hinter dem Einsatz von Lübbeckes Abwehrgröße Piotr Grabarczyk weiterhin ein dickes Fragenzeichen steht. „Ich kann leider nichts darüber sagen, ob es für einen Einsatz langt.“ Noch verblieben ja drei Tage bis zum Sonntag. Man arbeite auf jeden Fall daran, dass es noch hinhaue mit „Grabas“ Comeback.
Nur kurz ging der Blick bei der Pressekonferenz am frühen Donnerstagnachmittag nochmals zurück auf die Kiel-Partie vom Abend vorher. Teammanager Zlatko Feric machte deutlich, sowohl Zuschauer, als auch lokale Tagespresse hätten das 21:33 treffend eingeordnet. Man dürfe in der Tat nicht vergessen, wo man noch vor 12 Monaten mit dem TuS gestanden habe. „In der 2. Liga nämlich, wo keiner gewagt hat, zu prophezeien, dass wir sofort wieder aufsteigen“, so Feric. Die TuS-Jungs hätten am Mittwochabend ganz fabelhaft gekämpft, „wenngleich – zugegeben – die Kieler nicht einmal im Ansatz Probleme mit uns gehabt haben.“
Trotz der Niederlage ganz hervorragend gehalten gegen Kiel hat Peter Tatai. Trainer Aaron Ziercke kleidete in Tatais Beisein bei der Pressekonferenz dessen profihafte und idealistische Denkweise in die Worte, „dass Peter am liebsten nie ein Gegentor kassieren würde“. Er habe ihm dann erklärt, „dass Handballspiele nie 0:0 ausgehen“… Peter Tatai freute sich über das Lob natürlich, vermerkte aber auch, dass ihn die 0:4 Punkte zum Saisonstart sehr wurmten, „auch wenn es gegen die Spitzenteams aus Flensburg und Kiel“ gegangen sei. Wenngleich der ungarische TuS-Keeper um die Schwere der Aufgabe im Derby weiß, „können wir jetzt die ersten beiden Punkte holen“. Ein Schlüssel zum Erfolg müsse die Abwehr inklusive zwei starker TuS-Torhüter sein. Peter Tatais Versprechen für das Derby ist alternativlos: „Wir geben am Sonntag 60 Minuten 100 Prozent!“
Noch gibt es Tickets! Diese können alle Kurzentschlossenen, die eine kleine Pause von Blasheimer Markt gebrauchen können, an den Vorverkaufsstellen in Lübbecke bei der Neuen Westfälischen, dem Westfalenblatt oder dem Marktkauf Lübbecke erwerben. Auch wird es aller Voraussicht nach noch eine Tageskasse an der Kampa Halle geben.
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