Die Entscheidung in der Handball-Bundesliga steht fest, die Saison 2019/20 mit sofortiger Wirkung abzubrechen. Dies beschlossen die Mitglieder des Handball-Bundesliga e. V. im Umlaufverfahren in den vergangenen Tagen. Der Entschluss dafür wurde mit weit mehr als der dafür notwendigen Dreiviertelmehrheit getroffen, so die Aussage von HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann in der Telefonkonferenz am Dienstagmittag. Mit dieser Entscheidung einher ging auch die Regelung der Auf- und Absteiger, wonach es keinen sportlichen Abstieg in die 2. HBL und 3. Liga geben wird. Zur neuen Saison werden vier Teams aus den 3. Ligen in die 2. Handball-Bundesliga aufsteigen.
Zur Chronologie der Abstimmung: Nach der wöchentlichen Telefonkonferenz am Donnerstag, 16. April 2020, verschickte die Handball-Bundesliga am Freitag, 17. April 2020, einen Beschlussvorschlag des Präsidiums des Ligaverbandes mit der Bitte um Zustimmung. Der Beschlussvorschlag bestand aus mehreren Komponenten. Wichtigster Punkt dabei war der sofortige Abbruch der laufenden Saison 2019/20 für die LIQUIMOLY HBL und die 2. HBL. In diesem Zusammenhang wurde auch der Verzicht auf einen sportlichen Abstieg für beide Ligen beschlossen und wie mit den Aufsteigern aus den 3. Ligen zu verfahren ist.
Der TuS N-Lübbecke hat dem Vorschlag des Präsidiums des Ligaverbands zugestimmt. Dazu sagte TuS-Geschäftsführer Torsten Appel: „Aktuell sehe ich keine Chance auf einen fairen Wettbewerb in der 2. Handball-Bundesliga. Auch ist unsere Merkur Arena gesperrt und wir haben derzeit nicht die Möglichkeit, uns vernünftig auf potenzielle Spiele vorzubereiten“, so Appel. „Geisterspiele, wie sie derzeit im Fußball favorisiert und vorangetrieben werden, stellen für uns keine Option dar. Viel zu wichtig sind beim Handball die generierten Einnahmen durch die Zuschauer vor Ort in der Halle“, erklärte Torsten Appel die Entscheidung aus Sicht des Klubs. „Oberste Priorität hat aber in der aktuellen Situation die Gesundheit aller. Ich hoffe sehr, dass wir in der neuen Saison wieder vor unserem tollen Publikum spielen und wieder gemeinsame Handballfeste in Lübbecke feiern können“, ergänzte Appel.
„Für die 54-jährige Zugehörigkeit des TuS zur Handball-Bundesliga ist dies eine noch nie dagewesene Situation. Diese Umstände sind für alle Sponsoren, Fans und Anhänger eine extreme Herausforderung, die nicht nur den Handball, sondern das komplette Zusammenleben und –wirken aller betrifft. Ich sehe aber auch, dass wir als starke Handballregion mit allen Beteiligten sehr gut zusammenhalten, uns gegenseitig unterstützen und Hilfe leisten. Das bestärkt mich in der Hoffnung, dass wir diese momentane Krise alle gemeinsam gut meistern und gestärkt daraus hervorgehen werden“, sagte Armin Gauselmann, Vorsitzender des Beirats des TuS N-Lübbecke.
„Es ist sehr schade, dass die Saison jetzt abgebrochen wird, aber selbstverständlich richtig“, äußerte sich Trainer Emir Kurtagic. „Vor der Unterbrechung hatten wir einen richtig guten Lauf. Wir haben es geschafft, unsere Leistung auf die Platte zu bringen und unser Publikum wieder zu begeistern. Jetzt gilt es, dass wir mit einem veränderten Team nach der Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs an diese spielstarke Leistung anknüpfen, um in der nächsten Saison vorne mit dabei zu sein“, sagte Emir Kurtagic weiter.
Der vorzeitige Saisonabbruch mit den nun offiziell entfallenen fünf Heimspielen in der Merkur Arena bedeutet für die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle viel Aufwand. Derzeit wird alles für Dauerkarteninhaber, VIP-Karteninhaber, Pool-Mitglieder sowie Einzelticket-Käufer vorbereitet, um über Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Ausfall der fünf Spiele zu informieren. Dafür wird sich der TuS N-Lübbecke in der kommenden Zeit mit allen Karteninhabern in Verbindung setzen, um entsprechende Vereinbarungen zu treffen.
Aktuell erfährt der TuS N-Lübbecke aus den zahlreichen Gesprächen mit Fans, Sponsoren und Dauerkarteninhabern sehr viel Zuspruch und Verständnis für die komplexe und unbekannte Situation. „Für dieses zahlreich bekundete Entgegenkommen bedanke ich mich im Namen des TuS N-Lübbecke schon heute recht herzlich! Dies ist nicht selbstverständlich und zeigt die enge Verbundenheit von Fans und Unterstützern mit dem traditionsreichen Bundesliga-Handball in der Region“, sagte Torsten Appel zum Abschluss.
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