Dramatik pur am Sonntagabend – 31:30-Sieg gegen Hamm – Weßeling trifft, Grabenstein hält   

Nicht nur die Dramatik lohnte das Eintrittsgeld. Auch sahen die 1.170 Zuschauer am Sonntagabend in der MERKUR Arena ein äußerst temporeich geführtes Spiel von beiden Seiten. Das Ganze hatte den Charakter eines Spitzenspiels und wurde schlichtweg eine Werbung für den Zweitliga-Handball. Neben den spielerischen Komponenten überzeugten Lübbecke und Hamm auch kämpferisch. So ist mit beiden Mannschaften bei den Auseinandersetzungen um die vorderen Plätze in der Tabelle weiter zu rechnen. Der TuS N-Lübbecke hat mit dem 31:30 (17:14)-Erfolg über den ASV Hamm somit die Englische Woche mit drei Siegen aus den drei Spielen abgeschlossen. Auf das 30:24 beim TV Großwallstadt folgte der Pokalerfolg beim VfL Eintracht Hagen mit 36:28, nun also das Tüpfelchen auf dem i! Das Kalenderjahr schließen die Haaß-Schützlinge ab mit dem nächsten Heimspiel kommenden Freitag, 22. Dezember, 19 Uhr, gegen den TSV Bayer Dormagen sowie bei der HSG Nordhorn-Lingen am 2. Weihnachtsfeiertag, Dienstag, 26. Dezember – Anwurf um 19.30 Uhr! Zur Tabelle noch: Die Rothemden sind Fünfter, sieben Punkte hinter dem Führungsduo Bietigheim/Potsdam, und jetzt nur noch vier hinter dem Gegner aus Hamm, der Tabellendritter bleibt.    

Held des Abends an diesem Sonntag aus Sicht des TuS N-Lübbecke war Sven Weßeling, der fünf Sekunden vor Schluss zum 31:30-Siegtreffer traf. Björn Zintels letzter Wurf war fast schon Formsache für den stark haltenden TuS-Keeper Leon Grabenstein bei 59:59 min. „Da ist das Denken ausgeschaltet. Du handelst instinktiv“, lächelte Leon Grabenstein hinterher, der ohnehin mit 11/1 Paraden wieder einen Super-Tag erwischt hatte. Ein verdienter Erfolg für den TuS? Zieht man zu Rate, dass Hamm nie in Führung lag, vielleicht. Und doch war das Ergebnis zu knapp, um es in dieser Weise zu deuten. Zum unterhaltsamen und spielstarken Handballabend trug auch der ASV Hamm sehr bei. Hamm hatte in Yonatan Dayan seinen auffälligsten Spieler. Er wirbelte exzellent. Aber der TuS behielt immer kühlen Kopf, „worüber ich mich besonders freue“, so Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann nach Spielschluss, der zudem betonte, „endlich mal mit 3 aus 3 aus einer Englischen Woche“ positiv herausgekommen zu sein. 

In der TuS-Mannschaft zog vor allem Benas Petreikis die Fäden, von seinen Nebenleuten allermeist sehr gut unterstützt. Lübbecke agierte häufig schnell und geschickt, packte auch in der Deckung fair, aber fleißig zu. Vor allem in der Defensive galt es, sehr rasch auf den Beinen zu sein. Beim 6:3 nach 12 Minuten hatte der TuS eine echte erste Duftmarke gesetzt. Fynn Hangstein verwandelte seinen Siebenmeter. Die in der ersten Halbzeit bereits 7 Paraden von Leon Grabenstein und immer wieder besondere Aktionen der Abwehrreihe sowie vorn der gute Zug zum Tor, das „in die Tiefe gehen“ führte ebenso zum auch in der Höhe verdienten 17:14-Pausenstand für die Haaß-Schützlinge.

Mit einer 5:1-Deckung arbeitete Hamm in der 2. Halbzeit oft recht gut gegen Lübbecke. Spielentscheidend wurde die Maßnahme dennoch nicht. Vom 20:19 (34. Minute) zum 24:19 (39.) hatten die Hausherren eine besonders starke Phase. Yannick Dräger hatte das 21:19 (35.) erzielt, als dann Hamm ein technischer Fehler passierte. „Ruhe!!“, so mahnte TuS-Coach Michael Haaß, den nächsten Angriff relaxt aufzubauen. Es traf Yannick Dräger erneut, nach dem 22:19 warfen die Gäste den Ball ins Seitenaus. Woraufhin Fynn Hangstein zweimal traf: Ins lange Eck zum 23:19 (38.) – und das 24:19 markierte der Ex-Eisenacher vom 7-Meterpunkt aus.

Bei 28:28 (55.) hätte die Partie kippen können, doch von Boenigks Wurf parierte Leon Grabenstein. Auch 29:29 und 30:30 stand’s. Treffer 29 besorgte Fynn Hangstein (56.), zum 30:29 traf Jó Gerrit Genz (57.). Der Rest nach dem 30:30 ist oben im Artikel bereits erzählt. Die TuS-Spieler tanzten dann nur noch – wie schön! 

Stimmen zum Spiel

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Das war ein unfassbares Spiel. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir gehen mit drei Siegen aus der Englischen Woche. Es war ein intensives Spiel und 45 Minuten lang machen wir vieles richtig. Am Ende wird es nochmals kritisch für uns. Doch der Lucky Punch gehörte uns. Die Jungs haben sich den Sieg verdient und ihn sich hart erarbeitet.“    

Michael Lerscht (ASV Hamm-Westfalen): „Wir haben zu viele Wellentäler im Spiel. Es gibt bei uns sehr gute Phasen, in den wir viel Druck auf die gegnerische Abwehr ausüben. Dann aber wieder entscheiden Kleinigkeiten zugunsten des Gegners. Uns war klar, dass Nettelstedt eine hohe Hürde darstellen kann. Bei 28:28 vergeben wir die Chance zur Führung… “ 

Statistik

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis, Grabenstein (11 P).; Genz (4), Ten Velde (4), Ebner (2), Hangstein (6/2), Petreikis (4), Dräger (6), Kontrec, Weßeling (2), Nissen (1), Skroblien, Kloor, Wieling (2).

ASV Hamm-Westfalen: Hertlein (4 P.), Colodeti (6 P.); Huesmann (9/8), Fuchs, Schöttle, Artmeier, Schulze, Sterba (2), Jungemann (2), Zintel (5), Bornemann (2), Orlowski, Dayan (5), Stüber, von Boenigk (4), Bauer (1).

Siebenmeter: 2/2 – 8/9 Huesmann an Grabenstein (43.)

Zeitstrafen: Weßeling (16. + 40.), Genz (34.), Kontrec (29.), Dräger (46.), Petreikis (50.) – Bauer (12.)

Schiedsrichter: Leon Bärmann und Nico Bärmann

Zuschauer: 1.170 Zuschauer in der MERKUR Arena

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