Der TuS mit Licht und Schatten, aber chancenlos beim 23:32 in Kiel

Auch wenn der Abstieg des TuS N-Lübbecke nach dem 23:32 (7:13) beim THW Kiel am Donnerstagabend nun zu 99,9 Prozent sicher ist (bei noch drei ausstehenden Partien weiterhin sechs Punkte Abstand bis zum rettenden Ufer und zudem mit der wesentlich schlechteren Tordifferenz gegenüber Rang 16), haben die Kurtagic-Schützlinge – trotz erneut Schwächen und Versäumnissen – doch in einigen Phasen munter mitgespielt und in der Endphase das Resultat noch (fast) im Rahmen gehalten. Ohne jegliche Chance war Nettelstedt an der Ostsee beim Rekordmeister dennoch. Schon sechs Minuten lag man 1:5 zurück und der Trainer musste die erste Auszeit des Abends anmelden. Neben den besten Torschützen (Peter Strosack 5 und Florian Baumgärtner 5) fiel bei Lübbecke vor allem auch „Joschi“ Rezar positiv auf, der nicht weniger als vier Kieler Siebenmeter abwehrte. Bei der zweiten Parade traf Magnus Landin Jacobsen das Gesicht des TuS-Keepers, was „glatt rot“ zur Folge hatte. Gut auch, dass zum Ende hin die jungen „Burschen“ für Lübbecke Akzente setzten: Finn-Jannes Gernus, Marvin Mundus, Marek Nissen. Während am nun anstehenden Wochenende (übrigens für die gesamte Liga) Spielpause ist, treten die Jungs von Emir Kurtagic auf die Minute genau eine Woche später zum drittletzten Saisonspiel an. Termin: Donnerstag, 2. Juni, 19.05 Uhr, beim TVB Stuttgart.

 

Nach dem bereits erwähnten Rumpelstart bis zum 1:5 (6. Minute) wurde es auch in der Folge zunächst nicht besser für die diesmal in schwarzen Trikots gekleideten „Rothemden“. Über 8:3 (11.) und 12:5 (24.) bauten die Hausherren ihren Vorsprung aus. Die Schlussphase der ersten Halbzeit lief ausgeglichen bis zum Pausenresultat von 13:7. Tin Kontrec vom Kreis und Peter Strosack waren hier die Torschützen, wobei nur sieben Treffer in einer Halbzeit einmal mehr viel zu wenig waren. Die Rote Karte gegen den THW Kiel beim zweiten gehaltenen Siebenmeter Rezars sorgte für Diskussionen und auch etwas Aufregung. Vertretbar war die Hinausstellung aber allemal.

Nimmt man allein die Treffer der zweiten 30 Minuten in die Statistik, so ging es da nur 19:16 für den hohen Favoriten aus. Was klar macht, dass Lübbecke trotz mancher Defizite nie aufsteckte, sich nicht zu sehr überrollen ließ und noch die ein oder andere gute Szene für sich verbuchen konnte. So erzielte Finn-Jannes Gernus ein Tor, während Marek Nissen und auch Marvin Mundus für ihre drei Treffer auch nur je drei Würfe benötigen. Zweistellig war die THW-Führung beim 23:12 nach 42 Minuten, danach traf Kiel nur noch neunmal, der TuS legte noch elf Treffer nach. Am auch in der Höhe verdienten Sieg der Jicha-Sieben gibt es dennoch absolut keinen Zweifel.

Dass die TuS-Saison 2021/22 in die Annalen eingeht als das „Jahr der vielen, vielen Verletzungen“ ist hinlänglich bekannt. In dieser Auswärtspartie beim Rekordmeister gab es nochmals „viere obendrauf“. Es verletzten sich an diesem Abend noch zusätzlich: Peter Strosack (Achillessehne), Luka Mrakovcic (Beule am Knie), Leos Petrovsky (Zeh) und Finn-Jannes Gernus (ist umgeknickt). Wie schwerwiegend oder auch eher geringfügig die Blessuren sind, werden die nächsten Stunden und Tage erweisen.

Rolf Hermann, Sportlicher Leiter beim TuS, fasste zusammen, man sei zu Beginn „im Angriff sehr ängstlich“ gewesen und habe „ein paar freie Chancen nicht genutzt“. Weiter resümierte er: „Dazu war unsere Abwehr über weite Strecken zu passiv und es fehlte an Kompaktheit. Gepaart mit der Anzahl an Fehlern, kommt dann dieses Ergebnis dabei heraus, wobei wir personell jetzt wirklich auf der letzten Rille laufen. Gefreut hat mich der Einsatz unserer Youngsters, die auch vor dieser beeindruckenden Kulisse in Kiel ihre Spielanteile bekommen haben.“

 

Stimme zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Dieses Mal hat uns der THW Kiel wirklich nicht unterschätzt. Zu Beginn waren wir recht ängstlich. Zudem hat man gesehen, wieviel Qualität da auf einen zurollt. Der Rekordmeister sorgte sehr rasch für klare Verhältnisse. Sicher haben wir im zweiten Durchgang dann ein wenig besser agiert. Aber Kiel hat den Vorsprung auch ganz ordentlich verwaltet und nurmehr zwischendurch etwas mehr Gas gegeben. Durch die vier Verletzungen während der heutigen Partie (Strosack, Mrakovicic, Petrovsky, Gernus) waren wir schließlich nur noch mit acht einsatzfähigen Feldspielern unterwegs…“

 

Statistik

THW Kiel:Landin (2 P.), Quenstedt (7 P.); Ehrig (2), Duvnjak (3), Sagosen (9/3), Reinkind, Jacobsen (2), Weinhold (2), Wiencek (6), Ekberg, Ciodad Benitez (1), Dahmke, Zarabec (4/1), Horak (2), Bilyk (1).

TuS N-Lübbecke:Asheim (4P.), Reza (5/4P.); Tokuda, Gernus (1), Baumgärtner (5), Petreikes (4/1), Strohsack (5), Mundus (3), Dräger, Kontrec (2), Mrakovcic, Nissen (3), Petrovsky, Skroblien.

Zweiminutenstrafen:Weinhold 10, Ehrig 42, – Skroblien 12,

Schiedsrichter: Thomas Kefn und Thorsten Kuschel

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