Der TuS machte es Hannover schwer – 21:25

Der Aufsteiger TuS N-Lübbecke war bemüht und zeigte am Sonntagmittag über weite Strecken eine nochmalige Steigerung gegenüber des Derby-Spiels vor acht Tagen in Minden. Dennoch hatte der TuS vor 1.383 Zuschauern in der Merkur Arena gegen den Tabellenführer aus Hannover keine konkrete Siegchance, obwohl oft wieder nur Zentimeter oder Hundertstelsekunden fehlten, beim Wurf aufs Tor, bei Abwehraktionen… 21:25 (10:13) ging die Bundesligapartie gegen die TSV Hannover-Burgdorf aus.

 

Es war zudem ein Spiel starker Abwehrreihen und mit Malte Semisch (19 Paraden) bei Hannover und Joel Birlehm (11/1 Paraden) in Reihen des TuS (der in der 20. Minute für Peter Tatai kam) auch mit guten Torleuten. Immer wenn die Hausherren fast dran waren – nicht selten bis auf zwei Tore Abstand – machten sie sich durch kleine Fehler mit unschönen Folgen das Leben leider selber schwer. „Wieder toll dagegengehalten“ hätten seine Jungs, stellte TuS-Trainer Aaron Ziercke hinterher ganz richtig fest. Hannover kam zu mehr sogenannten „leichten Toren“, während Nettelstedt sich jeden Treffer hart erarbeiten musste. Die Spielanlage der Gäste wirkte über die meiste Zeit reifer, Hannover blieb in fremder Halle also „Herr im Haus“. Wie ein Duell Tabellenletzter gegen Tabellenführer wirkte die Partie jedoch nie. Der TuS zahlt nun – fast wie erwartet – seinem äußerst schweren Auftaktprogramm Tribut.
Zum Spielverlauf: Tim Remer (3. Minute) eröffnete den Torreigen zum 1:0 für den TuS, den Morten Olsen für Hannover postwendend ausglich (3.). Das 2:1 für „Rot-Schwarz“ durch Marko Bagaric (4.) sollte die letzte Lübbecker Führung des Spiels bleiben. Die Gäste trafen dreimal hintereinander bis zum 2:4 (7.), Brozovic vom Kreis, Mortensen und Kastening jeweils im Tempogegenstoß durften sich feiern lassen. Alsdann konnte Nettelstedt häufiger den Anschluss markieren. So Marko Bagaric zum 3:4 (8.) und René Gruszka (vom Kreis) zum 4:5 (10.), des Weiteren verwandelte Pontus Zetterman einen Siebenmeter zum 5:6 (12.) und Marko Bagaric mit herrlichem Sprungwurf (er schien in der Luft zu „stehen“) zum 6:7 (13.). Peter Tatai glänzte im TuS-Tor danach mit zwei Paraden, konnte das 6:8 von Olsen (14.) aber nicht verhindern. Den 7:8-Anschlusstrefer markierte für die Lübbecker Farben Pontus Zetterman, der über die „dritte Welle“ traf, wenngleich es diesen Begriff ja eigentlich nicht gibt…
Nachdem Hannovers Häfner übers Tor wirft, sich der TuS zunächst einen Fehlpass leistet, René Gruszka aber einen Ballgewinn erzielt, ist die Halle „da“. Prächtige Unterstützung einmal mehr von den TuS-Anhängern! Bravo und Danke! Leider scheiterten die Gastgeber anschließend gleich zweimal kurz hintereinander am Ex-Nettelstedter Malte Semisch im TSV-Kasten, sodass der Gast auf 11:7 (aus seiner Sicht) davonziehen konnte. Auf 9:11 kamen die Ziercke-Schützlinge wieder heran, nach einer Birlehm-Parade trafen Pontus Zetterman mit einem Siebenmeter zum 8:11 (24.) und Jens Bechtloff – für Tim Remer jetzt auf links in der Partie – per Tempogegenstoß zum 9:11 (26.). Erwähnenswert auf TuS-Seite vor der Pause noch der gekonnte Heber, diesmal aus dem Positions-Angriff heraus, von Pontus Zetterman, der das 10:12 (28.) bedeutete, ehe Brozovic, vom Kreis aus, für Hannover zum 10:13-Pausenstand traf.
Gut begann der zweite Durchgang für den TuS N-Lübbecke, weil Joel Birlehm gegen Olsen und Mortensen gleich zweimal toll abwehrte. „Nettelstedt, Nettelstedt!“ skandierte die Halle. Noch immenser wurde die Unterstützung, als der TuS binnen weniger Sekunden gleich zwei Zweiminuten-Strafen hinnehmen musste. Zumal es im Nu zwei weitere Highlights für den TuS zu bejubeln gab: Erst machte Joel Birlehm einen Siebenmeter von Hannovers Mortensen unschädlich und im folgenden Angriff hämmerte dann Marko Bagaric bei zweifacher Lübbecker Unterzahl (!) den Ball ins Hannover-Gehäuse – zum 11:13-Anschluss nach 35 Minuten.
Timo Kastening sorgte aber rasch für das 11:14 (35.), den Siebenmeter von Morten Olsen zum 11:15 (37.) fing Joel Birlehm erst hinter der Linie – oder doch vor der Linie? Beim Fußball wäre jetzt der Video-Schiedsrichter zum Einsatz gekommen, so viel ist sicher. Diesen Drei-Tore-Vorsprung verwalteten die Hannoveraner durchaus geschickt, aber auch der TuS schaffte weiter schöne Treffer. Die nächsten sechs Aktionen führen alle zu Toren: Dabei waren Moritz Schade (2) und Marko Bagaric (1) erfolgreich. Beim 16:18 durch Moritz Schade (45.) und mit dem 17:19 (47.) von Ante Kaleb waren die Gastgeber noch zweimal auf einen Zwei-Tore-Abstand herangekommen.
Der TuS steckte auch weiterhin nicht auf, konnte erneut erhobenen Hauptes vom Feld gehen. Es gab noch zwei Würfe der Lübbecker neben und über das Tor, zweimal wehrte Malte Semisch gekonnt ab. Nach dem 18:24-Rückstand (56.) traf der TuS noch dreimal. Lukasz Gierak erzielte den 19:24-Anschluss (58.) und die beiden letzten Nettelstedter Treffer gelangen Pontus Zetternman vom Siebenmeterpunkt aus: 20:24 (59.) und 21:25 (60.).

 

Stimmen zum Spiel:

Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „Alle unsere Tore mussten wir uns hart erarbeiten. Leider haben wir letztlich zwei bis drei technische Fehler zu viel gemacht und auch hundertprozentige Torchancen nicht genutzt. Ich freue mich aber darüber, dass bei Marco Bagaric ein deutlicher Aufwärtstrend auszumachen ist, auch die beiden anderen Neuzugänge, Joel Birlehm und Moritz Schade, arbeiten vorbildlich. Wir müssen weiter Schritt für Schritt nach vorne gehen, dann gibt es auch rasch Zählbares.“

Antonio Carlos Ortega (TSV Hannover-Burgdorf): „Es war ein wichtiges Spiel für beide Seiten. Beide Mannschaften haben ein gutes Defensivspiel gezeigt. Das galt auch für beide Torwarte, Semisch und Birlehm haben die Sache richtig gut gemacht. Wir sind zu einigen Toren im Gegenstoß gekommen. Nettelstedt war der erwartet unangenehme Gegner, doch es gelang uns, meist mit zwei bis drei Toren in Front zu liegen.“

 

Statistik:

 

TuS N-Lübbecke: Tatai, Birlehm; Genz (n.e.), Kaleb (1), Bechtloff (1), Grabarczyk, Gierak (1), Bagaric (6), Gruszka (1), Rakovic, Torbrügge, Schade (4), Zetterman (6/4), Remer (1).

TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer (n.e.), Semisch, Wilde; Johannsen (n.e.), Mortensen (3), Patrail (1), Pevnov (2), Häfner (6), Böhm (2), Karason (1/1), Olsen (4), Brozovic (2), Kalafut, Christophersen, Kastening (4), Büchner (n.e.).

Siebenmeter: 4/4:1/2 (Mortensen scheitert an Birlehm)

Zeitstrafen: 8:6 (Gruszka (34.), Grabarczyk (34.), Rakovic (36.), Bagaric (53.) / Häfner (42.), Kalafut (58.), Pevnov (59.))

Spielfilm: ich 2:1 (4.), 2:4 (7.), 6:7 (13.), 7:9 (19.), 7:11 (22.), 9:12 (27.), 10:13 (30.) – 11:14 (35.), 11:15 (37.), 13:17 (40.), 15:18 (44.), 17:19 (47.), 17:21 (51.), 18:23 (55.), 20:24 (59.), 21:25 (60.).

Schiedsrichter: Philipp Dinges / Daniel Kirsch

Zuschauer: 1.383 in der Merkur Arena Lübbecke

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