Erneuter Rückschlag für den TuS. Bei der 24:32 (12:14)-Niederlage in Kassel im Duell mit der MT Melsungen wurde ein 9:2-Lauf der Gastgeber gleich nach dem Seitenwechsel bis zur 41. Minute den Lübbeckern zum Verhängnis. Längst vergessen waren da die vielen Loblieder, die nach der gewiss knappen Zwei-Tore-Niederlage in Kiel auf Nettelstedt zu Recht noch gesungen worden waren. Da zeitgleich auch noch der Bergische HC überraschend sein Heimspiel gegen Magdeburg mit 28:26 gewann, ist selbst bei einem TuS-Sieg am kommenden Mittwoch gegen eben diesen BHC die Rettung nur noch rechnerisch möglich. Im Moment muss der TuS N-Lübbecke bei nur noch 5 ausstehenden Saisonspielen 5 Punkte und die schlechtere Tordifferenz aufholen! Wie schon oft in diesen Wochen betont und beschworen: Nun muss tatsächlich ein Wunder her…!
Der TuS ging in die Partie mit der Formation Blazicko (Tor), Bechtloff (LA), Schagen (RA), am Kreis mit Lazovic sowie im Rückraum mit der Reihe Suton – Pieczkowski – Zetterman (von links nach rechts). Tim Suton wird kaum daran gedacht haben, dass sein 1:0-Führungstreffer für Lübbecke (2. Minute) auch die einzige Führung des TuS an diesem Abend bleiben sollte. Nach sechs Minuten gelang Sellin das 3:1 für seine Melsunger Farben und stets knapp in Führung blieb die MT dann auch in der ganzen 1. Halbzeit. Doch der TuS agierte recht ordentlich und blieb in Schlagweite. Nettelstedt überraschte auch angenehm mit drei Treffern in Unterzahl. Zur Pause konnten die Zuschauer nicht auf ein besonders schönes Spiel zurückschauen, viel mehr war noch einiges an Zerfahrenheit auszumachen, Melsungen bis dato aber doch mit leichten Vorteilen.
Vom 12:14 (Wiederbeginn nach der Pause) bis zum 14:23 (in der 41. Spielminute): Das war die nüchterne Bilanz für den TuS N-Lübbecke in dieser Phase, womit die Partie bereits entschieden war. Und die Statistik lügt nicht: In diesen 11 Minuten gab es 2 (also zu wenig) Tore für Nettelstedt, aber auch dies: 5 Fehlwürfe, 2 Fehlpässe und 2 Stürmerfouls. So kam der TuS für einen erfolgreichen Samstagabend überhaupt nicht mehr in Frage. In der verbliebenen Spielzeit fiel auf beiden Seiten „Tor um Tor“, besondere Leckerbissen hatten beide Seiten nicht mehr parat. So plätscherte alles in Richtung Spielende hin. Positiv allenfalls noch zu bemerken, dass Tim Suton mit 6 Treffern erfolgreichster TuS Werfer neben Bobby Schagen (6/5) war. Schagen ganz sicher fünfmal vom Punkt! Aus dem 17:27-Rückstand verbesserten sich die Lübbecker nochmals bis zum 20:27, doch das erheiterte auch niemanden mehr. Immerhin blieb es in etwa beim Torabstand aus der 41. Minute.
Fazit:
Die TuS-Niederlage war verdient. Bei eigenem Anwurf zur 2. Halbzeit und noch respektablem Rückstand ging die Partie binnen 10 Minuten leider den Bach runter. So waren frühzeitig alle Messen gelesen und für die „Rot-Schwarzen“ danach nur noch Schadensbegrenzung angesagt, was auch gelang, weil der Vorsprung für die Hausherren nach dem 23:14 (41. Minute) nicht mehr ausgeweitet wurde. Jetzt kann leider wirklich nur noch ein Wunder für den TuS den Abstieg noch verhindern, da (siehe oben) der BHC zeitgleich zwei Punkte ergatterte.
Stimme zum Spiel:
Goran Perkovac (TuS N-Lübbecke): „Wir haben in der ersten Halbzeit über weite Strecken so gespielt, wie wir uns das vorgestellt hatten. Mit den ersten 30 Minuten war ich also wirklich zufrieden. In der 2. Halbzeit jedoch haben wir die Melsunger Mannschaft dazu eingeladen, mit einem sicheren Vorsprung davonzuziehen. Wir haben ganz unnötige Tempogegenstoßtore kassiert und auch unsere Körpersprache ließ zu wünschen übrig. Die Nachricht über den Sieg des Bergischen HC zur gleichen Zeit hat uns natürlich nicht gefreut. Ich sage dennoch, dass immer noch alles für uns drin ist. Frühzeitig aufgeben? Kommt für uns absolut nicht in Frage! Noch sind genug Spiele zu spielen. Vielleicht entscheidet sich auch alles erst am letzten Spieltag, wenn wir am 5. Juni die Rhein-Neckar-Löwen empfangen.“
Statistik:
MT Melsungen: Paske (1 Parade), Villadsen (5 Paraden), Maric (3), Sellin (10/3), Fahlgren (2), Schröder, Forstbauer, Danner (3), P. Müller (2), Boomhouwer (4), Rnic, Schneider, Vuckovic (2), M. Müller (6).
TuS N-Lübbecke: Blazicko (5 Paraden), Happel (1 Parade), Borcherding, Bechtloff (3), Tauabo, Pieczkowski (3), Manojlovic, Wetzel, Lazovic (2), Suton (6), Schagen (6/5), Zetterman (4), Grabarczyk, Klimek.
Siebenmeter: 3/3 – 5/5
Strafminuten: 5 – 5 Danner (20./56.), M. Müller (24.), Sellin (47.), P. Müller (53.) – Pieczkowski (13.), Bechtloff (18.), Grabarczyk (23.), Wetzel (26.), Borcherding (58.)
Schiedsrichter: Martin Thöne & Marijo Zupanovic
Zuschauer: 4.034
Spielfilm: 0:1 (2.), 3:1 (6.), 4:3 (9.), 6:5 (16.), 8:6 (18.), 9:8 (21.), 11:10 (24.), 13:10 (26.), 14:11 (28.), 14:12 (HZ) – 16:12 (33.), 19:13 (36.), 19:14 (37.), 23:14 (41.), 25:17 (45.), 27:17 (46.), 27:20 (50.), 30:21 (55.), 32:23 (59.), 32:24 (EN)