Das 69. Mühlenkreis-Derby: Es geht ums Image, um zwei Punkte und gegen den Abstieg

Das Derby zwischen Nettelstedt und Dankersen hat in den vielen, vielen Jahren auch viele Fassetten des Handballspiels abgebildet. Es gab Kantersiege für die einen oder die anderen, dramatische Schlusssekunden und auch schon mal einen verletzten Schiedsrichter (der Kompagnon pfiff allein zu Ende) oder gar eine längere Spielunterbrechung, weil Wasser in die Halle tröpfelte. Was also nun an diesem Donnerstag, 10. März 2022, ab 19.05 Uhr? Wieder ein Derby mit Derby-Geschichte? Auf jeden Fall schon mal ein volles Haus, bzw. das, was wegen Corona erlaubt ist: 1.600 Handball-Anhänger sind immerhin schon wieder zugelassen, 1.600 werden es auch sein. Es spielt der 16. (TuS N-Lübbecke) gegen den 18. (GWD Minden) in der LIQUI MOLY HBL. Es geht ums Image, um zwei Punkte und gegen den Abstieg. Zum Thema Mühlenkreis-Derby gibt es inzwischen sogar umfangreiche Textbeiträge bei „Wikipedia“, danach wird die Partie am Donnerstag in der Merkur Arena Lübbecke das 69. Derby sein (ab 1976/77 gezählt, Freundschaftsspiele nicht mitgerechnet).

 

Trotz der zuletzt weniger überzeugenden Leistungen des TuS, „freuen wir uns alle auf diese Partie“, weiß Lübbeckes Trainer Emir Kurtagic, dass in besonderen Spielen auch Besonderes passieren kann. Wörtlich: „Das kann emotional werden.“ Die Voraussetzungen brächten seine Jungs allemal mit, „um am Donnerstagabend erfolgreich zu sein“. Und dies allen Negativwerten aus dem jüngsten Spiel beim HC Erlangen zum Trotz. Das Ganze vom Sonntag, so unangenehm es gewesen sei, habe man „abgearbeitet und abgehakt“. Vorfreude und ohne Zweifel auch „positive Energie nehmen wir allein schon deshalb wahr, weil das jetzt gegen Dankersen ein Heimspiel für uns ist“.

Tom Skroblien war diesmal sowas wie die Idealbesetzung für die Pressekonferenz, erstens weil der TuS-Linksaußen in Minden wohnt und zweitens sicherlich auch, weil er beim siegreichen 23:18-Derby in der Hinrunde 14/4 Treffer besorgte, was in den 25. Nettelstedter Derby-Erfolg und den in dieser Saison bisher einzigen TuS-Auswärtssieg mündete. Die Nr. 52 des Lübbecker Teams sieht in den zwei Aspekten keinen Widerspruch, wonach „das ein besonderes Spiel ist, andererseits aber auch nur zwei Punkte vergeben werden“. Die Wichtigkeit des Matches erkläre sich vornehmlich tatsächlich daraus, Zähler für den Klassenerhalt zu ergattern. Besonderen Druck empfinde er nicht, man müsse schlichtweg „zur alten Stärke zurückfinden“.

Über 60 Minuten Bestleistung abrufen, sonst könne man in der „besten Liga der Welt“ nur wenig bestellen, das gelte mehr denn je auch für Donnerstagabend, gegen ein zuletzt immer stärker gewordenes Mindener Team, so TuS-Coach Emir Kurtagic weiter. Eher eine Abwehrschlacht und damit wohl auch wieder recht wenig Tore auf beiden Seiten, so wie auch schon im Hinspiel, dies würde ihn nicht überraschen. Personell sieht es bei den Lübbeckern so aus, dass der Kader des Erlangen-Spiels (Stand Dienstagmittag) auch zum Derby antreten könne. Und was Tom Wolf betreffe, so habe der seit Sommer schon pausierende Neuzugang aus Konstanz, „sich vor dem Spiel gegen Berlin ja auch schon mit den Kameraden zusammen warm gemacht“.

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