Charakterstark mit super Einstellung und Leistung: TuS siegt in Stuttgart 31:29 nach 175 punktelosen Tagen

„Ohne Sieben“ gespielt, die „Nettelstedter Verletzten-Saison 2021/22“ auf dem Höhepunkt, aber nach 175 Tagen wieder Punkte auf die Habenseite gekarrt! Der 31:29 (15:12)-Sieg beim TVB Stuttgart wird den Abstieg des TuS N-Lübbecke (sehr, sehr wahrscheinlich) nicht mehr verhindern, aber er ist immerhin aufgeschoben. Die siegreichen Kurtagic-Schützlinge, die nach Yannick Drägers abschließendem Treffer 8 Sekunden vor Schluss diesen Erfolg im Kreis hüpfend beinahe wie eine Meisterschaft feierten, hatten sich diese Leichtigkeit und Erleichterung um 20.42 Uhr am Donnerstagabend auch sehr, sehr verdient. Und überhaupt: Abgesehen vom 1:1 (1. Minute) und 2:2 (5. Minute) hatte der TuS immer in Führung gelegen. Thema Klassenerhalt: Bei jetzt 12 Punkten – gegenüber 16 bei GWD, das am Sonntag in Berlin antritt – müsste Lübbecke auch noch 59 Treffer in der Tordifferenz aufholen. Und Balingen weiter verlieren, so wie am Donnerstag zeitgleich in Magdeburg. Doch das ist nicht das Thema. Wichtig und schön ist: Nettelstedt hat erstklassig Charakter gezeigt in Stuttgart. Das macht Vorfreude auf die zwei verbliebenen Saisonspiele, gegen Hannover-Burgdorf (9.6., 19.05, Merkur Arena) und am 12.6. beim Bergischen HC.

 

Es ist müßig, darüber zu streiten, ob nicht auch Gegner Stuttgart sehr zum Endergebnis mit beitrug. Gewiss hatte der TVB einen seiner schwächeren Tage erwischt. Beim 2:5 (9. Minute), als Tom Skroblien einen Tempogegenstoß – nach Rezar-Parade – versenkte, war schon mal eine erste Duftmarke gesetzt. Und als der TuS-Linksaußen nach 16 Spielminuten zum 5:8 getroffen hatte, war‘s höchste Zeit für Stuttgart-Trainer Sanchez, die erste Auszeit zu nehmen. Doch die Jungs vom Wiehen hielten den TVB weiterhin recht gut auf Abstand bis zum Seitenwechsel. Sehenswert u.a. der Unterarmwurf von „Baumi“ Baumgärtner zum 8:12 (22.) und erwähnenswert, dass Rennosuke Tokuda das 11:14 (28.) bei Unterzahl gelang.

Auch im zweiten Durchgang fiel besonders positiv auf, dass die Kurtagic-Jungs ausgesprochen souverän und ruhig sich durch diese Partie arbeiteten. Mein, lieber Mann, war das klasse, wie Florian Baumgärtner seinen Assist anbrachte, der Tom Skrobliens 8. Treffer zum 14:19 (35.) ermöglichte. Florians 24:28 (54.) schien schon eine Vorentscheidung zu sein. Doch mit der Flucht nach vorn, soll heißen: sehr offensiver Deckung kamen die Hausherren noch einmal zurück in die Partie. Lönn verkürzte auf 27:28. Der „Leger“ von Marek Nissen brachte das 27:29, das 28:30 ging ebenso auf das Konto des Jung-Stars. 35 Sekunden vor Schluss dann der Anschluss zum 29:30. 30 Sekunden vor Ende nahm der TuS-Trainer nochmals eine Auszeit und Emir Kurtagic schwor seine Leute eindringlich und vorbildlich ein. Als 8 Sekunden vor dem Ende Yannick Dräger zum 31:29-Siegtreffer verwandelte, stand fest, dass die Jungs sich auf eine zwar lange, aber auch gut gelaunte Bus-Rückfahrt freuen durften.

Zenterschwere Steine sind Rolf Hermann, dem Sportlichen Leiter beim TuS, vom Herzen gefallen. Entsprechend fiel sein Fazit der fernen Dienstreise aus: „Wir haben heute genauso gespielt, wie man in unserer Situation agieren muss. Nämlich mit viel Geduld und mit ebensolcher Leidenschaft! Ich freue mich unglaublich für die Jungs, dass sie sich heute Abend für diesen Einsatz – unter diesen für uns bekanntlich so schwierigen Umständen – belohnen konnten!“

 

Stimme zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Geholfen hat uns, dass wir gut ins Spiel finden. Dann gelingen uns im Gegenstoß auch ein paar einfache Tore. Das hat unseren Glauben verstärkt, dass da heute Abend etwas geht! Neben der – wie immer – super Einstellung haben die Jungs vor allem auch sehr diszipliniert agiert. Dann kam Glück auch dazu, das Du Dir aber immer auch erarbeiten musst. Klar kann man negativ erwähnen, dass es ganz am Ende noch mal eng wird. Aber: auch das haben meine Spieler dann bestens gelöst. Dass wir diesen Erfolg mit solch kleinem Kader geschafft haben, muss man den Jungs ganz hoch anrechnen! Stuttgart hat die Tür etwas aufgemacht, das haben wir ausgenutzt.“

 

Statistik

TVB Stuttgart: Pesic (1/1 P.), Thulin (5 P.), Vujovic (3 P.); Häfner, Runarsson, Weiß (7), Lönn (4), Schulze (3), Röthlisberger (1), Nicolaus (1), Augustinussen, Zieker (5/1), Müller, Pfattheicher (6), Peshevski (2), Kristjansson.

TuS N-Lübbecke: Asheim (2), Rezar (4/1); Tokuda (1), Gernus, Baumgärtner (7), Petreikis (2), Strosack (4), Mundus, Dräger (4), Nissen (5), Petrovsky, Skroblien (8/1).

Siebenmeter: 1/2 – 1/2 – Kristjansson an Rezar (14.) – Skroblien an Pesic (11.)

Zeitstrafen: 1:5 – Zieker (33.) – Baumgärtner (14. + 39.), Nissen (26.), Petrovsky (42.), Dräger (43.)

Schiedsrichter: Fabian Baumgart und Sascha Wild

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