Beim 14:13 zur Pause noch soooo viel Hoffnung… – TuS verliert gegen Melsungen (23:31) zu hoch, aber verdient

Alle drei direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt haben an diesem Spieltag gewonnen, während der TuS N-Lübbecke mit dem 23:31 (14:13) zuhause gegen die MT Melsungen seine 10. (!) Niederlage hintereinander kassiert hat. Fast vier Monate liegt nun der letzte Sieg (27:23 daheim gegen Stuttgart) zurück und die Kurtagic-Schützlinge fielen am Sonntag zudem auf den letzten Tabellenplatz zurück. Dabei hatten die Nettelstedter gegen die MT eine weitgehend gute 1. Halbzeit absolviert, mit dem Pausenpfiff gelang ein weiterer Führungstreffer, diesmal durch Lutz Heiny zum 14:13. Das machte bei den heimischen Anhängern unter den 1.018 Besuchern in der Merkur Arena sehr viel berechtigte Hoffnung. Am Ende aber erneut Wehklagen bei den Lübbeckern, die verdient – wenn auch zu hoch – mit 23:31 verloren.

 

Mit der zunächst noch offeneren Deckung der Nordhessen kamen die Hausherren recht ordentlich zurecht. Recht flott auf den Beinen, fanden die Lübbecker bald Räume und Anspielstationen. Nach dem 4:7 (10. Minute) war es bis zur Pause ein Duell auf Augenhöhe. Fünf Treffer des lange Monate lang verletzt gewesenen Florian Baumgärtner und vier seines Rückraum-Kollegen Lutz Heiny, da konnten sich die TuS-Anhänger berechtigte Hoffnungen auf den ersten Sieg nach so langer Durststrecke machen. Nach dem Seitenwechsel trafen diese beiden Spieler aber kein einziges Mal mehr. Auch daran lässt sich der erneute Misserfolg der Jungs vom Wiehen festmachen.

Mit einem 5:0-Lauf nach Wiederbeginn stellten die Gäste sehr schnell die Zeichen auf Sieg. Zwei Fehlpässe, fünf Fehlwürfe, ein Stürmerfoul – das war die Bilanz des TuS, bis Tom Skroblien (15:19, 39. Minute) zum ersten Treffer der Gastgeber im zweiten Durchgang kam. Wobei die Melsunger Abwehr sich nun defensiver präsentierte. Bei meist drei bis fünf Toren Rückstand steckte der TuS nie auf, minderte seine Fehlerquote, aber auch beim 23:27 nach 56 Minuten war die Hoffnung nur noch gering. Der 4:0-Lauf Richtung Schlusspfiff war dann wieder bezeichnend für den neuen Tabellenletzten, der doch so eine viel beachtete Hinrunde gespielt hat: inzwischen erst einmal Vergangenheit. Nächster Auftritt ist in einer Woche (Sonntag, 10. April, 16.05 Uhr) bei der SG Flensburg-Handewitt.

Nettelstedts Rückraumspieler Florian Baumgärtner befand, diese erneute Niederlage sei „nun überhaupt nicht notwendig gewesen“. Individuelle Fehler seien zu viele nach dem Seitenwechsel passiert. Sowohl in Abwehr und auch im Angriff habe der TuS zu sehr nachgelassen. „So etwas darfst Du Dir in der 1. Liga natürlich nicht erlauben – dann geht alles ganz schnell und der Gegner zieht vorbei.“ Aufbauen müsse man sich an dem überwiegend guten Spiel im ersten Durchgang. „Aufzugeben, das ist keine Option!“.

Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann machte gleich klar, wie immens schwer es ihm falle, Worte zu finden. „Es ist einfach schade, nach dem Push, den es in der 1. Halbzeit für uns gab und der doch auch eigentlich genügend Selbstvertrauen hätte geben müssen, so schlecht aus der Kabine zu kommen.“ Man habe die ersten knapp 10 Minuten der 2. Spielhälfte „total verpennt“. Und dann „entsteht natürlich schon wieder neuer Stress für uns!“ Die Chancenverwertung klappe erneut nicht oft genug, auch werde der Blick für dem freien Man häufig nicht erkannt. Technische Fehler passierten und die Abwehr sei später hin auch „nicht mehr so sattelfest“ gewesen.

 

Stimmen zum Spiel:

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Die ersten 7 bis 8 Minuten der 2. Halbzeit verschlafen wir völlig. Das war entscheidend für unsere Niederlage. Dieser 5:0-Lauf Melsungens vom 14:13 zum 14:18 machte es dann schwer für uns – und auch am Ende geht es 4:0 für den Gegner aus. Vieles, was wir an Emotionen zunächst noch zeigten, war dann weg. Wir waren zu leichtfertig, Melsungen hatte die Partie dann unter Kontrolle. Und die Köpfe bei uns gingen nach unten. Melsungen war erfahrener, besser als wir. Das gilt es anzuerkennen.“

Roberto Garcia Parrondo (MT Melsungen): „Wir sind sehr glücklich über diesen Sieg, der etwas zu hoch ausgefallen ist. Nettelstedt war bis zur 55. Minuten noch gut dabei. Bei uns fehlten einige Spieler. Die heute auf der Platte standen, haben es einfach gut gemacht. Wir standen in der Defensive gut, das war besonders entscheidend. Dabei hat der TuS etwas Glück gehabt, sogar noch einige Abpraller zu bekommen.“

 

Statistik

TuS N-Lübbecke: Asheim (1 P.), Rezar (7/2 P.); Tokuda, Heiny (4), Gernus, Baumgärtner (5), Wolf, Petreikis, Strosack (1), Mundus, Dräger, Kontrec (2), Mrakovcic (3), Nissen (1), Petrovsky (2), Skroblien (5/1).

MT Melsungen: Heinevetter, Simic (12/1), Maric, Kühn (4), Kompenhans, Kunkel (7/3), Jonsson (2), Arnarsson, Allendorf (2), Kalarash (4), Häfner (8), Petersson (1), Fuchs (3), Kuntscher.

Siebenmeter: 1/2 – Skroblien an Simic (5.) – 3/5 Kühn an Rezar (35.), Kunkel an Rezar (36.)

Zeitstrafen: Petrovsky (12. + 16. + 54.), Mrakovcic (47.), Dräger (58.). – Arnarsson (28.), Allendorf (30.), Kalarash (56.)

Disqualifikation: Kühn (43.) grobes Foul – Petrovsky (54.) dritte Zeitstrafe

Schiedsrichter: David Hannes, Christian Hannes

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