Vorn in der Tabelle gewinnen alle vier Top-Teams – auch der TuS sehr verdient mit 33:28 über Hüttenberg

Sehr faire Auseinandersetzung, viele Tore, sehr oft Tempospiel und dies von beiden Teams: Den 1.229 Zuschauern wurde am Mittwochabend in der MERKUR Arena eine Menge geboten. Ein souveräner Sieg des TuS N-Lübbecke war es, obschon zwischen der 51. und 54. Spielminute der TV Hüttenberg immerhin noch dreimal bis auf drei Treffer herangekommen war. Die Steigerung der Rothemden im zweiten Durchgang in der Abwehr und im Tor (Havard Asheim zeigte 9 seiner 12 Paraden nach dem Seitenwechsel) war der wichtigste Schlüssel zum 33:28 (20:16)-Heimsieg des TuS über Hüttenberg. Lübbeckes Linksaußen Rutger ten Velde bleibt im Formhoch, netzte 10 Mal ein, 3 Siebener waren darunter. Mit Marek Nissen (6) und Jó Gerrit Genz (5) sind die zwei nächsten stärksten Lübbecker Werfer des Abends genannt. Sehr wichtig war der doppelte Punktgewinn der Jungs vom Wiehen vor allem deshalb, weil auch die anderen Teams aus den Top Four (Balingen, Eisenach und Dessau) zeitgleich mit Siegen aufwarten konnten. Die Englische Woche findet für Lübbecke ihren Abschluss am kommenden Sonntagnachmittag, 26. März, 17 Uhr, beim HC Empor Rostock.

6 Minuten und 19 Sekunden gespielt, da hatte der TuS N-Lübbecke im Sauseschritt den 0:1-Rückstand in ein formidables 6:1 verwandelt. Zwei Tempogegenstöße waren mit dabei. Bis auf zwei Treffer kamen die Gäste im weiteren Verlauf der 1. Spielhälfte aber immer mal wieder heran. Schon in dieser Phase einmal mehr beeindruckend, wie exzellent das heimische Publikum mit Sprechchören die Strosack und Co. unterstützten. Beeindruckend waren viele TuS-Treffer, so zum Beispiel der „Strahl“ unter die Latte zum 14:11 (18. Minute) von Marek Nissen und die Pirouette, die Benas Petreikis vor seinem 15:12 (22.) drehte. Und dazu gehörte natürlich auch noch Yannick Drägers Treffer zum 20:16-Pausenstand (30.) ins verwaiste Hüttenberger Tor.

Zu den 3 Paraden aus der 1. Spielhälfte gesellten sich nach dem Pausentee noch 9/2 Paraden bei TuS-Keeper Havard Asheim dazu. Die Abwehr packte zunehmend gut zu und vorn war auch das Allermeiste bei den Rothemden schön anzusehen. Die Partie entschied sich endgültig, als nach dem 30:27-Zwischenstand Marek Nissen auf 31:27 (55.) und nach einer weiteren Asheim-Parade Gerrit Genz das 32:27 (57.) gelang. 5 Tore vor und nur noch dreieinhalb Minuten Spielzeit vor der Brust – da war der TuS dann durch. Und die Zuschauer? Skandierten: „Havard, Havard!!“    

TuS-Rückraum-Ass Jó Gerrit Genz, drittbester Schütze bei den Rothemden mit diesmal 5 Torerfolgen, sprach später „von einem verdienten Sieg für uns“. Dass nach dem 6:1-Traumstart etwas der Schlendrian Einzug gehalten habe, sei „irgendwie auch menschlich“. Für den „nie gefährdeten“ doppelten Punktgewinn habe Havard Asheim sehr viel beigetragen. Genz: „Ganz wichtig, wie sehr wir uns in der 2. Halbzeit wieder auf ihn verlassen konnten!“ Dann falle auch das Abwehren an der 7-Meter-Linie leichter. „Manchmal braucht es Torwartparaden“, sagte Havard selbst uns fröhlich lächelnd. Wobei die Jungs in der Abwehr „mich ihrerseits super unterstützt haben!“

TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann stellte klar, „an unseren Sieg heute habe ich während der gesamten Partie stets geglaubt. Gefühlt waren wir zur Pause besser als lediglich vier Tore vor“. Man habe gleich zu Beginn Präsenz „und Biss gezeigt“. Rutger ten Velde bekomme von ihm erneut ein Sonderlob. „Selbst verletzt gewesen, hat er sich heute Abend vorbildlich in den Dienst der Mannschaft gestellt“. Und die Steigerung zwischen den Pfosten im zweiten Durchgang bei Havard Asheim: „Klasse, Leidenschaft pur!“ Nun heiße es, neue Kraft zu tanken „für den Abschluss der Englischen Woche am Sonntag in Rostock.“      

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Es war sicherlich ein verdienter Sieg für uns. Wir kommen sehr gut in die Partie und fahren ein gutes Angriffsspiel. Nicht zufrieden war ich bei Halbzeit mit unseren Abwehrleistungen, 16 Gegentreffer – einfach zu viel. Später sind wir in der Deckung dann aber viel beweglicher und Havard Asheim pariert super. Eine Grund-Nervosität bekommen wir nie ganz raus, können der Partie auch nicht komplett unseren Stempel aufdrücken. In der zweiten Halbzeit müssen wir es vorn oft über unsere individuelle Qualität lösen. Aber das Ergebnis passt, wir sind sehr zufrieden.“  

 

Johannes Wohlrab (TV Hüttenberg): „Das waren zwei verdiente Punkte für den TuS. Schon früh muss ich den Hebel ansetzen, als es nach gut 6 Minuten 1:6 gegen uns steht. Es wird dann besser bei uns, vor allem im Angriff. Nach dem Seitenwechsel verpennen wir erneut den Start. Zum Ende hin fehlen uns personelle Alternativen, unser Kader hat weniger Breite. Aber die gute Entwicklung bei unseren jungen Spielern ist zu sehen. Mit „minus 5“ in Lübbecke zu verlieren, das ist keinesfalls schlecht.“ 

Statistik

TuS N-Lübbecke: Asheim (9/2 P.), Klama; Genz (5), Holzhacker (1), ten Velde (10/3), Gernus, Ebner (2), Petreikis (1), Strosack (2), Dräger (3), Kontrec, Mrakovcic, Nissen (6), Vésteinsson Östenberg, Perovsky (3).

TV Hüttenberg: Grazioli (11 P), Plaue; Schwarz (3), Kirschner (1), Theiß (1), Fujita (1), Weber (2/1), Zörb, Reichl (3), Schneider (5/1), Klein (3), Kompenhans (2), Jockel, Schreiber (1), Kuntscher (6).

Siebenmeter: 3/3 – 2/4 Weber an Asheim (35.), Schneider an Asheim (48.)

Zeitstrafen: Petrovsky (15.), Nissen(19.), Strosack (27.), Dräger (34.), Asheim (44.) – Weber (2.), Zörb (20.), Schneider (29.)

Schiedsrichter: Malte Frank und Leonard Bona

Zuschauer: 1.229 in der MERKUR Arena

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