Dieser Abwehr zuzuschauen machte Spaß – völlig verdient mit 27:22 gewinnt der TuS bei Lübeck-Schwartau

Egal ob im Trainer-Seminar, im Sport-Abitur oder ganz einfach für die Fans des TuS N-Lübbecke zum Genießen: Was die Haaß-Schützlinge ab der 10. Spielminute in Sachen Abwehr-Arbeit an diesem Samstagabend in der Hanse-Halle Lübeck ablieferten, das gehört in jeden Lehrfilm. Die Deckung, unterstützt durch eine ebenso feine Torwart-Leistung von Nikolas Katsigiannis, leistete Großes. Das Verschieben, das faire Attackieren, die nahezu hundertprozentige Präsenz in der Abwehr waren der Hauptgrund für den zweiten Auswärtssieg der Saison, wenngleich auch die TuS-Offensive dem kaum nachstand. Der 27:22 (15:12)-Erfolg beim VfL Lübeck-Schwartau war für die Lübbecke-Nettelstedter ganz einfach bestens. Und das – vergessen wir es nicht – nach 2:7 (!)-Rückstand zur 10. Spielminute. Weitere wichtige Eckdaten: 14 „Katze“-Paraden, 10/3 Treffer von Tom Skroblien sowie je 6 bei Benas Petreikis und Marek Nissen. Lübbecke, das am Samstag auswärts in den roten Heim-Trikots agierte, hat nun beruhigende 8:4 Zähler auf seinem Konto.

Knackpunkt im Spiel, ein negativer für die Hausherren, war (fast) schon die Auszeit von TuS-Trainer Michael Haaß nach 7:17 min. Der 1:5-Rückstand der Nettelstedter vergrößerte sich zwar nochmals kurz auf 2:7 (10.), aber mit Benas Petreikis und Tin Kontrec neu in der Partie entwickelte sich sehr Vieles in Richtung TuS-Sieg. Vorne ließen die Fehler nach, wurde zielstrebiger und schneller agiert, in die Deckung kam mehr Zug, größere Aufmerksamkeit, bessere Disziplin.

Mit einem 5:1-Lauf hatte der TuS bis zur 15. Minute bereits den Anschluss geschafft, Peter Strosack das 7:8 per Tempogegenstoß erzielt. Dank verwandeltem Siebenmeter gelang Tom Skroblien (16.) erstmals nach dem 1:1 (3.) wieder der Ausgleich für die Haaß-Sieben. Also: Gar ein 6:1-Lauf war’s – zum 8:8. Nach dem 10:9 für die Rothemden, Skroblien im Tempo ins leere Tor (18.), gaben die Jungs vom Wiehen die Führung dann nie mehr ab.

Auch in der zweiten Hälfte blieb der TuS Herr der Lage. Lediglich bis auf zwei Tore kam der VfL Lübeck-Schwartau heran, zuletzt beim 19:21 (45.). Ein 4:0-Lauf Nettelstedts war dann eine erste Vorentscheidung. Bis zur 25:19-Führung (49.) traf Tom Skrobien (nach sehr schöner Kombination), derselbe Spieler vom Siebenmeterpunkt und auch im Tempogegenstoß, bevor Peter Strosack (wiederrum im Tempo) zum Torerfolg abschloss. Marek Nissens 26:21 (54.) machte dann alles klar.

Rolf Hermann, Sportlicher Leiter beim TuS, sah in der famosen Abwehrarbeit, „unterstützt von ,Katze`“, den Grundstein zum doppelten Punktgewinn. Abgesehen von der Anfangsviertelstunde, „die schwierig für uns war“, sei man dann aber rasch und beeindruckend „in die Spur gekommen“. Dann seien die Jungs sehr gut im Tempospiel gewesen „und erzielten somit auch leichte Tore“. Und in der 2. Halbzeit „bleiben wir auf Kurs“. Rolf Hermann mochte „niemanden aus unserer Mannschaft hervorheben“, das sei heute Abend „Teamarbeit gewesen“.

Stimme zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Dieser Sieg war wichtig – gerade jetzt vor der Länderspiel-Pause. Unsere Abwehr einschließlich Torwart macht das ganz hervorragend. So soll es sein, so haben wir uns das vorgestellt. Auch vorne gelingt uns – abgesehen vom Überzahlspiel – sehr viel. Wir müssen auch weiterhin hart arbeiten, schauen derzeit nicht auf die Tabelle. Es bleibt spannend, weil wir uns immer noch weiter verbessern können und müssen. Wir gehen aber erstmal mit einem guten Gefühl in die nun folgende kurze Saisonunterbrechung.“

Statistik

VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann (10 P.), Conrad (8 P.); Weiß (1), Gonschor, Raguse (2), Löfström (3), Skorupa (1), Patzel (1), Ciudad Benitez, Schrader (1/1), Kretschmer (1), Horner (5), Klima (4), Blum, Speckmann (1/1).

TuS N-Lübbecke: Asheim, Katsigiannis (14 P.); Genz (1), ten Velde, Holzhacker, Baumgärtner, Ebner, Petreikis (6), Strosack (2), Dräger (1), Kontrec, Mrakovcic, Nissen (6), Petrovsky, Skroblien (10/3).

Siebenmeter: 2/2 – 3/3

Zweiminuten: 6:2 – Ciudad Benitez (17.), Kretschmer (28.), Klima (36.), Löfström (43.), Horner (46.), Speckmann (53.) – Genz (5.), Dräger (35.)

Schiedsrichter: David Hannes und Christian Hannes

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