Wie schon so oft: TuS ohne Konstanz

Der TuS N-Lübbecke hat die große Chance vergeben, den letzten Tabellenplatz zu verlassen. Nach einer recht ordentlichen ersten Halbzeit musste die Mannschaft der beiden am 3. November angetretenen Interimstrainer Zlatko Feric und Hans-Georg „Schorse“ Borgmann am Ende doch in eine 25:28-Niederlage gegen den VfL Gummersbach einwilligen. Damit stagniert der TuS bei lediglich zwei Pluspunkten und ziert auch weiterhin das Tabellenende der DKB Handball-Bundesliga.

 

Die erste Halbzeit (und ohne wesentliche Abstriche auch die zweite) war das Spiel der Torhüter. Beim VfL Gummersbach überzeugte Carsten Lichtlein und bei unserem TuS vernagelte Nikola Blazicko seinen Kasten ebenso über weite Strecken. Neben Nikola im Tor begannen unsere Interimstrainer „den Aufstieg zum Mount Everest“ mit Ramon Tauabo auf Rechtsaußen, im Rückraum mit Niclas Pieczkowski, Vuko Borozan und Jens Schöngarth, sowie Vuk Lazovic am Kreis und Tim Remer auf Linksaußen.

Nach einem ausgeglichenen Beginn, in dem Vuko Borozan seine Treffsicherheit einmal mehr unter Beweis stellte (er markierte direkt die ersten beiden Tore für unseren TuS und netzte im Laufe des Spiels sogar 8 Mal ein), konnte sich unser TuS von der 10. bis zur 16. Minute dank eines 4:1-Laufs beim 9:6 erstmals auf drei Tore absetzten. Das Tor für die Oberbergischen erzielte Raul Santos durch einen Siebenmeter. Angetrieben vom Lübbecker Publikum hielten die Rot-Schwarzen ihren Vorsprung bis zur Halbzeit, ja das Team von Zlatko Feric und „Schorse“ Borgmann lag beim zwischenzeitlichen 12:7 in der 24. Minute gar mit 5 Toren in Front.

In der Anfangsphase der zweiten Hälfte verfiel unser Team erneut in alte Muster und verschlief den Wiederanpfiff, wodurch Gummersbach mit dem 14:14 durch Mark Bult den Ausgleich markierte. Bis zum 16:16 konnte unsere Mannschaft noch ausgleichen, ehe sich das Team Emir Kurtags weiter durch einen verwandelten Siebenmeter Raul Santos´ auf 16:18 und wenig später gar 16:19 absetzte. Diesen Vorsprung bauten die Gummersbacher folglich weiter aus, da unser Team in der Abwehr keinen richtigen Zugriff – wie noch in der ersten Halbzeit – mehr bekam. Beim 20:25 in der 52. Minute hatte Gummersbach dank großer Moral das Spiel komplett gedreht. Nach dem 24:26-Anschluss (56.) durch Ramon Tauabo kam unser Team zwar noch einmal bis auf 2 Tore heran, ein Fünkchen Hoffnung keimte wieder auf. Doch die letzten Minuten sollten es – wie in den meisten vergangenen Spielen auch – noch einmal in sich haben: Tim Remer kassierte eine glatt rote Karte nach einem Foul an Mark Bult, der frei zum Abschluss gekommen wäre und damit für seine Farben den Sieg in trockene Tücher hätte bringen können. Folglich gab es einen Siebenmeter, den Raul Santos gegen den für den Strafwurf eingewechselten Matevz Skok sicher verwandelte. Die letzten beide Tore von Evgeni Pevnov und Niclas Pieczkowski zum 25:28-Entstand waren für die Statistik.

Bleibt zum Schluss für uns die Erkenntnis, dass die TuS-Mannschaft zwar in der ersten Halbzeit erneut gezeigt hat, dass sie sehr gefällig Handball spielen kann und auch mit einem VfL Gummersbach auf Augenhöhe agiert. Letztlich ist es jedoch erneut nicht gelungen, die gute Leistung aus der ersten Halbzeit die Pause über zu konservieren.
Lange über diese erneut schmerzliche Niederlage nachzudenken, hilft unserem Team keinesfalls weiter, denn bereits am Mittwoch müssen Schöngarth und Co. in Berlin antreten. Es gilt also, wieder rasch den Kopf freizubekommen, um sich in aller Kürze erneut einer schweren Aufgabe zu stellen.

 

Stimme zum Spiel:

Emir Kurtagic (VfL Gummersbach): “Respekt vor meiner Mannschaft und Glückwunsch an meine Jungs. Auch wenn wir in der ersten Halbzeit gar mit 5 Toren hinten gelegen haben, war ich zu keiner Zeit nervös, wir könnten das hohe Anfangstempo nicht über 60 Minuten halten. Es war klar, dass Lübbecke nach den Ereignissen in den vergangenen Wochen eine Reaktion zeigen würde. Wichtig für uns, dass wir bis zur Halbzeit auf 3 Tore herangekommen sind. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann eine bessere Chancenverwertung. Die Leistung meiner Mannschaft spricht für eine große Moral und gute Arbeit. Respekt, dass wir hier gewonnen haben. Lübbecke wünsche ich alles Gute und: dass sie in ihre Spur zurückfinden.“

Zlatko Feric(TuS N-Lübbecke): “Nikola Blazicko hat in der ersten Halbzeit überragend gehalten und das Zusammenspiel mit der Abwehr hat gut funktioniert. Unser Fehler war, nicht mit 5 Toren in die Halbzeitpause zu gehen. Dass Gummersbach über eine große Moral verfügt, habe ich am vergangenen Mittwoch in Berlin gesehen und meine Mannschaft gewarnt. In der zweiten Halbzeit kommen wir aufgrund technischer Fehler nicht mehr zurück und unser Angriffsspiel war auch nicht mehr flüssig. Wir haben das Spiel in der zweiten Halbzeit verloren, auch weil wir zu viele Würfe unvorbereitet abgeschlossen haben. Wir sind alle enttäuscht und haben uns das heute Abend ganz anders vorgestellt. Jetzt gilt es aber weiterzumachen, denn bereits am Mittwoch spielen wir in Berlin. Danach haben wir 10 Tage Pause und können dann trainieren, um die eine oder andere Sache im Spiel noch viel besser zu machen. Bei den Zuschauern möchte ich mich noch besonders bedanken. Wir haben deren Unterstützung sehr gespürt!“

 

Statistik

TuS N-Lübbecke: Blazicko, Skok; Herth, Bechtloff, Langhans (2), Tauabo (1), Pieczkowski (6), Lazovic (1), Suton, Schagen, Schöngarth (3), Borozan (8), Klimek (2), Remer (2).

VfL Gummersbach: Lichtlein, Puhle (n.e.), Schroeter , Ernst (3), Kühn (4), Schöneseiffen (n.e.), Persson, Pevnov (3), Bult (3), von Gruchalla (3), Heyme (n.e.), Schröder (1), Santos (11), Schindler (n.e.)Jaeger (n.e.), Zufelde (n.e.).

Zeitstrafen: 5-3 – Borozan (13 + 22.), Remer (18.), Bechtloff (31.) – Schröder (18.), Pevnov (34.), Ernst (56.)

Disqualifikation: Remer (58.)

Siebenmeter: 0/2 – 6/5 Herth an Lichtlein, Schagen an Lichtlein – Santos an Blazicko

Schiedsrichter: Pritschow / Pritschow

Zuschauer: 1.882


Spielfilm:
0:2 (3.), 1:2 (3.), 2:2 (5.), 3:3 (7.), 4:4 (9.), 5:5 (10.), 7:5 (12.), 8:6 (14.), 9:6 (16.), 9:7 (18.), 10:7 (19.), 11:7 (22.), 12:8 (23.), 12:9 (25.), 13:9 (27.), 13:10 (28.), 14:10 (29.), 14:11 (HZ), 14:12 (31.), 14:13 (32.), 15:14 (35.), 15:15 (38.), 16:17 (40.), 16:18 (42.), 17:21 (44.), 18:21 (45.), 18:23 (47.), 19:23 (48.), 20:23 (50.), 20:24 (50.), 20:25 (53.), 21:25 (54.), 22:26 (55.), 23:26 (57.), 24:26 (58.), 24:28 (59.), 25:28 (EN)

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