Vor 40 Jahren: Letzte Deutsche Feldhandball­meisterschaft

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„Feldhandball – eine fast vergessene Sportart“ so lautete noch der Titel zum Turnier bei der diesjährigen Sportwerbewoche des TuS Nettelstedt. Dies gilt aber nicht für den TuS Nettelstedt. Schließlich stand das Team der Rot-Schwarzen im Endspiel um die letzte Deutsche Meisterschaft im Feldhandball. Gegner war die TSG Haßloch.

Die Mannschaft um Trainer Erich Klose war gespickt mit dem Hallenhandballolympiasieger Milan Lazarevic, der, wie Klaus Schibschid, noch nie auf dem Feldhandballfeld gespielt hatte. Trotzdem waren sich die Fachleute einig und die Nettelstedter Mannschaft der klare Favorit.

Am Sonntag, den 10. August 1975, kam es bei sommerlichen 40 Grad zum entscheidenden Spiel im Stadion Obernfelder Allee, welches an diesem Tage mit 8.000 bis 10.000 begeisterten Zuschauern gefüllt war.
Zu Beginn des Spiels konnte der TuS Nettelstedt mit einem 5:1 und 7:3 seine Rolle als heißer Kandidat auf den Titel untermauern. In der zweiten Halbzeit setzten sich die Gäste aus Hassloch jedoch immer weiter ab. Nachdem der durch Grippe geschwächte Herbert Lübking auch noch in Manndeckung genommen wurde, konnte nur Hallenhandballolympiasieger Milan Lazarevic durch seine sechs Tore den Anschluss halten.
Vielleicht lag es aber auch an der Taktik von Trainer Erich Klose, der an Torhüter Willi Möhle festhielt, obwohl Heinz Becker schon bereitstand.

Am Ende pfiff Schiedsrichter Reimer das Spiel beim Stand von 14:25 ab. Durch den Sieg der TSG Haßloch wurde die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz der letzte deutsche Feldhandballmeister und der TuS Nettelstedt konnte sich über eine Vizemeisterschaft freuen.

Nach diesem „Finale“ 1975 wurde die Sportart Feldhandball national für beendet erklärt.

Statistik

TSG Haßloch: Boos, Bachofner (1), Leidig, Unruh, Stahler (1), Leibl (2), Frisch (2), Würth (2), Porr (4), Hubach (2), Janz, Schüle (1).

TuS Nettelstedt: Möhle, Selle, Gosewinkel (2), Nottmeier, Hucke, Heuer, Rubin, Glombeck, Lübking (1), Schulenburg (4), Falkenthal, Lazarevic (6), Schnepel, Möller (1).

Schiedsrichter: Reimer (Hamburg)

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