Zum mit der Zunge schnalzen! Feine Feierabend-Unterhaltung! Das war am Freitagabend ein TuS N-Lübbecke, wie wir ihn ganz besonders mögen. Beim VfL Lübeck/Schwartau gelang den Przybecki-Schützlingen – bei einem für sie im zweiten Durchgang weitgehend stressfreien Spiel – ein auch in der Höhe verdienter 33:23 (17:13)-Erfolg. Der erste Sieg im neuen Kalenderjahr hatte viele Väter. „Katze“ Nicolas Katsigiannis fing zwar „nur“ zwei Bälle, als er im ersten Durchgang im TuS-Kasten stand, diese aber waren spektakulär und wichtig. Leon Grabenstein, der nach dem Wechsel zwischen die Pfosten kam, parierte 7-Mal. Beste Werfer bei Nettelstedt: Tim Wieling (8), Alexander Schulze (6) sowie Lukas Süsser (4), der wieder genesene Sven Weßeling (4) und Falk Kolodziej (4/4).
Dank des Erfolges in der Hansehalle Lübeck sind die Lübbecker in der Tabelle schon mal um zwei Ränge nach oben gesprungen. Hamm liegt im Klassement hinter den TuS, weil es nahezu zeitgleich daheim gegen Elbflorenz mit 27:35 verlor und vorerst ebenso die Eulen Ludwigshafen, die erst am Samstag spielen. Bei alldem gilt es zu verdeutlichen, dass die Jungs vom Wiehen in Lübeck ja auch etwas für eine bessere Tordifferenz getan haben. Gegen die Eulen Ludwigshafen könnte der TuS nochmals rasch nachlegen, wenn die Rhein-Anrainer kommenden Freitag, 21. Februar, 19.30 Uhr, in die MERKUR-Arena einlaufen. Darauf folgt dann die nächste Auswärtsaufgabe: Am Sonntag, 2. März, 17 Uhr, tritt der TuS N-Lübbecke beim Bergischen HC an.
Den etwas besseren Start hatten die Gastgeber erwischt. Mit 4:2 lag Lübeck/Schwartau nach 5 Minuten in Front. Die erste Führung für Lübbecke war beim 5:6 (11. Minute) in der zweiten Welle dank Tim Wieling geschafft. Nie wieder in dieser Partie gelang den Ostsee-Anrainern wieder ein Ausgleich oder gar eine Führung. Nach dem Zwei-Tore-Rückstand aus der 5. Spielminute legten die Nettelstedter einen 6:1-Lauf hin. Zum 5:8 (aus Schwartau-Sicht) vollendete Alexander Schulze, das war in der 13. Minute. Das 6:11 (17.) markierte Dominik Ebner dank eines Durchbruchs in Kreis- und Tornähe. Noch einmal verkürzte der TuS-Gegner bis auf 9:11, ehe Tim Wieling eine bildschöne Kombination der Rothemden mit dem 9:12 (20.) krönte.
Die drei Nettelstedter Treffer bis zum 13:20 (nach dem 13:17-Pausenstand) waren dann schon beinahe eine Vorentscheidung. Drei Paraden von Leon Grabenstein gehörten in dieser Phase auch dazu, während die Tore hier nicht nur von Feldspielern (Weßeling (abgefälscht) und Kolodziej (Aufsetzer beim Siebenmeterwurf)), sondern zum 13:20 (40.) von Leon Grabenstein (in das leere Schwartau-Tor) höchstselbst erzielt wurde. Auch mit dem „7 gegen 6“ kam der TuS weitgehend gut klar. Zudem streute TuS-Trainer Piotr Przybecki im TuS-Angriff diese Variante seinerseits immer mal ein. Erfreulich auch noch, dass Lübbeckes Winter-Neuzugang Tomislav Severec ab der 57. Minute zu seinem Debüt im Nettelstedter Trikot kam. In der Schlusssekunde traf für die Rothemden Yannick Dräger zum Endstand.
Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS, machte deutlich, „dass für uns diesmal auch viel Matchglück dabei war“. Aber, fügte er sofort an, „haben wir uns das auch hart erarbeitet“. Man dürfe sich auf die Fahne schreiben, „auch in dieser Höhe verdient gewonnen zu haben“. Mehr noch: „Ich bin stolz auf die Jungs! Es hat heute Abend richtig Spaß gemacht, sich die Partie anzusehen!“ Und dass der Gegner zu Beginn der 2. Halbzeit 11 lange Minuten ohne jeglichen Treffer geblieben sei, habe eben auch an Engagement und Wachsamkeit der TuS-Jungs gelegen, so – dem Sinne nach – Rolf Hermann abschließend
Stimme zum Spiel:
Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „Das haben die Jungs heute Abend sehr souverän hinbekommen. Dann in der 2. Halbzeit bei „7 gegen 6“ in der Abwehr weiter gut zu stehen, das ist nie einfach. Wir haben gute Lösungen gefunden, sehr gute Entscheidungen hat vor allem Sven Weßeling getroffen. Zum Ende hin brachten wir das Ganze sicher nach Hause. Ich war von unserer Leistung sehr angetan, auch wenn auch dies nur zwei Punkte sind. Der Sieg macht uns besonders glücklich, weil wir schon am Sonntag gegen Balingen nah dran waren, etwas zu holen. Da noch ohne Happyend. Wie die anderen Teams da unten verlieren oder gewinnen, das interessiert mich übrigens überhaupt nicht. Wir allein sind es, die die Punkte einfahren müssen!“
Statistik:
VfL Lübeck-Schwartau: Dreyer (3 P.), Hein, Conrad (9 P.); Holzhacker, Geenen (5), Houmøller (2), Skorupa (2), Blaauw (2), Ciudad Benitez (1), Schrader (2), Längst (1), Juhl Refsgaard (4), Heinemann, Nickelsen (2), Speckmann (1), Cohen (1).
TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (2 P.), Grabenstein (1 Tor, 7 P.); Heiny (1), Hörr, Ebner (3), Petreikis, Schulze (6), Severec, Dräger (2), Kontrec, Kolodziej (4/4), Weßeling (4), Skroblien, Kloor, Süsser (4), Wieling (8).
Siebenmeter: 0 – 4/4 Kolodziej.
Zeitstrafen: Ciudad Benitez(6.), Skorupa (20.), Geenen (38.) – Süsser (15. & 47.), Dräger (22.).
Schiedsrichter: Lukas Müller & Robert Müller (Neubrandenburg & Potsdam).
Zuschauer: 1.712