Unterm Strich famoses Spiel, verdienter Sieg: TuS gewinnt 28:22 über Coburg – 11 Minuten Torflaute ohne Folgen – Starker Katsigiannis fängt am Ende richtig viel 

Ein 11-minütiges Ausscheiden aus der Torstatistik zwischen der 37. und 48. Spielminute konnte dem TuS N-Lübbecke am Montagabend vor 1.165 Zuschauern in der MERKUR Arena nichts anhaben. Dafür war die 1. Halbzeit – Pausenstand 17:10 – einfach zu gut. Und Nikolas Katsigiannis ebenso. 10 Paraden der „Katze“ im zweiten Durchgang zogen den Gästen vom HSC 2000 Coburg endgültig den Zahn, näher als auf 24:21 (53.) kamen die Gäste nicht mehr heran. Der TuS vergrößerte mit dem 28:22-Erfolg den Abstand bis zu den Oberfranken wieder auf 4 Punkte. Zu Elbflorenz hat der Tabellen-6. vom Wiehen aufgeschlossen, beide stehen jetzt bei 33:21 Zählern. Schon in 4 Tagen (Freitag, 12.4.) wartet die nächste Aufgabe auf den TuS, wenn die Lübbecker in Aue anzutreten haben. Nächste Heimpartie: am 19.4. gegen Dessau. Das Kommen in die MERKUR Arena hat diesmal niemand aus der TuS-Anhängerschaft bereut! Also: Tickets ordern für das Dessau-Spiel!   

Nur beim 2:2 (6. Minute) hatten die Coburger am Montagabend einmal den Ausgleich geschafft. Der TuS zeigte sich von seiner besten Seite in einer seiner besten Halbzeiten der laufenden Saison. Fehlwürfe gab es so gut wie keine, schnell und geschmeidig agierten die Hangstein und Co. Toll, wie Tim Roman Wieling zum 4:2 (8.) dank Körpertäuschung die Lücke rasch vor sich hatte. Mit Sturmdrang und Selbstbewusstsein auch Dominik Ebners Knaller zum 7:3 (11.) ins kurze Eck. Eine Katsigiannis-Parade leitete den 10:5-Treffer im Tempogegenstoß von Rutger ten Velde zum 10:5 (17.) ein. Ins leere Tor traf der Niederländer zum 16:8 (25.), was ein allerbester Block von Marek Nissen ermöglicht hatte.     

Der erste Treffer nach der bereits erwähnten Torflaute gelang Tom Skroblien, als er zum 22:17 (48.) den ersten seiner zwei verwandelten Siebenmeter im Coburger Gehäuse unterbrachte. Da gingen die beiden (glatt) Roten Karten gegen Bartomiej Bis (Coburg, 42. Minute) und Sven Weßeling (TuS, 48. Minute) fast ein wenig unter. Die Gäste steckten weiterhin nicht auf. Nach Maximilian Jaegers 24:21 (53.) waren sie längst wieder in Schlagweite. Doch was folgte waren Katsigiannis-Parade und die Treffer zum 25:21 und 26:21 dank Tom Skrobliens zweitem Siebener und einem Treffer von Benas Petreikis. Der grad eingewechselte Ole Günther setzte den Schlusspunkt zum 28:22 (59.), sein mächtiger Sprungwurf von Rückraum-Mitte knallte bildhübsch unter die Latte!   

TuS-Rückraumspieler Marek Nissen sah die 11-minütige Torflaute des TuS Mitte der 2. Halbzeit am Ende als nicht gar so schlimm an. „Letztlich ist mir das – ehrlich gesagt – egal. Die 2 Punkte nehmen wir mit, liegen am Ende mit 6 Toren vor.“ Was man sich unterm Strich vorgenommen habe, sei eingetreten, nämlich einen verdienten Sieg zu landen. Auch die Abwehr und nicht zuletzt im Tor Nikolas Katsigiannis hätten bestens performt. „Wir sind zurück auf dem richtigen Weg“, fasste es die Nr. 28 zufrieden und bestens gelaunt zusammen.     

„Das perfekte Spiel war es noch nicht, bei aller Freude über den verdienten Sieg, oder?“ Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann stimmte zu, dass der Auftritt an diesem Abend auch seine Schwachstellen gehabt habe, aber: „Das durfte man auch nicht erwarten!“ Man wolle beim TuS N-Lübbecke realistisch bleiben, „allerdings waren die Jungs im ersten Durchgang schon nah am Optimum“. Das sei „sehr diszipliniert“ gewesen, die Chancen „klasse herausgespielt“ worden, dazu „unsere griffige Abwehr“. Den Fokus nach der Halbzeitpause ganz weiter hochzuhalten, sei nicht gelungen, eine schwierige Phase sei gefolgt. Doch die „Köpfe blieben oben“, die Rothemden hätten „wieder die Kurve gekriegt“ und Nikolas Katsigiannis habe vor allem nach dem Seitenwechsel „uns ganz stark geholfen“.

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. In der 1. Halbzeit sind wir weit weg von dem, was wir gewohnt sind. Das meine ich aber im positiven Sinne! Wir spielen in den ersten 30 Minuten vorn sehr diszipliniert, warten geduldig, bis die Chance zum Torerfolg tatsächlich da ist. Dazu kommt unsere starke Defensive. Wir haben in der Halbzeitpause ein gutes Gefühl für den Spielausgang. Mitte der 2. Hälfte aber passieren uns 10 technische Fehler, handeln zu oft fahrlässig. Coburgs Deckung steigert sich zudem. Dann hilft uns jedoch bald die Breite des Kaders, ich konnte frische Kräfte auf die Platte stellen. So geht das Spielresultat auch in der Höhe am Ende in Ordnung.“

Jan  Gorr (HSC 2000 Coburg): „Es ist ein verdienter Sieg für den TuS! Dem Lübbecker Angriffsspiel in der 1. Halbzeit konnten wir nichts entgegensetzen. Da war uns schon der Glaube an einen engen Spielausgang genommen. Doch bald in der 2. Spielhälfte zeigen wir eine stärkere Leistung in der Abwehr wie auch im Tor. Das war eine echte Energieleistung. Bis auf einen Abstand von drei Treffern kamen wir heran, mehr schafften wir aber nicht. Das 28:22 ist dann ein gerechtes Ergebnis.“ 

Statistik

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (13/1), Grabenstein; ten Velde (4), Günther (1), Ebner (4), Hangstein (6), Petreikis (1), Dräger (2), Kontrec, Mrakovcic, Weßeling (2), Nissen (1), Skroblien (2/2), Kloor, Süsser (1), Wieling (4).

HSC 2000 Coburg: van der Merwe (3 P.), Apfel (7/2 P.); Runarsson, M. Jaeger (6), Dettenthaler, Bis (1), Glatthard (1), Fuß (5), Billek (3), Krone (1/1), Helmersson (4), J. P. Valkovskis (1), Obranovic, F. Jaeger ().

Siebenmeter: 4/6 Hangstein an Apfel (32. + 42.) – 1/2 Krone an Katsigiannis (37.)

Zweiminuten: Kontrec (5.), Hangstein (28.), Dräger (37.), Süsser (40.), Weßeling (48.) – Obranovic (24.), Bis (32.)

Disqualifikation: Bis (32.) nach Foul an Hangstein, Weßeling (48.) nach Foul an Helmersson

Schiedsrichter: Fabian Friedel und Rick Herrmann

Zuschauer: 1.165 in der Merkur Arena

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