Steigerung nach dem Wechsel 23:22 gegen Stuttgart

Zwei recht verschiedene Halbzeiten des TuS N-Lübbecke sahen 1.965 Zuschauer am Samstagabend gegen den TVB 1898 Stuttgart in der Merkur Arena. Am Ende stand ein 23:22-Sieg (Halbzeitstand 10:13) für den TuS, erst der zweite in dieser Saison, dennoch wahren die Rothemden im Abstiegskampf damit ihre kleine Chance, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Mit diesem Erfolg hat der TuS zunächst einmal den Abstand auf Eisenach bis auf zwei Pluspunkte und auf den Bergischen HC bis auf drei Pluszähler verkürzt. Bei den Minuspunkten ist Nettelstedt-Lübbecke noch näher an den Konkurrenten dran, da es ein Spiel weniger absolviert hat.

 

Motiviert, mit viel Spielfreude und Kampfgeist wollte der TuS gegen Stuttgart ins Rennen gehen. In der Anfangsformation standen Matevz Skok im Tor sowie im Feld Jens Bechtloff, Nikola Manojlovic, Vuk Lazovic, Tim Suton, Pontus Zetterman und Bobby Schagen. Gegen den Aufsteiger aus der Landeshauptstadt sollte der zweite Heimsieg der Saison – nach dem 25:24 gegen Balingen-Weilstetten am 20. Februar – gelingen. Aber die TuS-Mannschaft enttäuschte zunächst weitgehend. Es fehlten allermeist angemessene Körpersprache und Leidenschaft. Der TVB ließ über 5:2 (8. Minute) und 8:4 (15.) die Lübbecker Mannschaft kaum ins Spiel kommen, zudem verletzte sich Tim Remer in der 21. Spielminute und fiel für den Rest der Partie aus. TuS-Trainer Goran Perkovac reagierte mit diversen Wechseln, Nikola Blazicko kam für Matevz Skok (12.) ins Tor, später löste Piotr Grabarczyk Vuk Lazovic am Kreis ab, Tom Wetzel versuchte sein Glück für Pontus Zettermann und Niclas Pieczkowski kam für Tim Suton ins Spiel. Zwar führte sich Nikola Blazicko gleich mit einer tollen Parade ein, doch den verdienten Drei-Tore-Pausenrückstand (10:13) konnte auch er nicht verhindern.

Eine wie ausgewechselt spielende TuS-Mannschaft zeigte sich aber nach der Halbzeitpause auf dem Parkett der Merkur Arena. Kämpferisch und auch spielerisch setzte Nettelstedt-Lübbecke Akzente, nicht zuletzt dank Bobby Schagen, der in der 36. Minute beim 13:13 den ersten Ausgleich seit der 4. Minute für Lübbecke markierte und nach 39 Minuten wieder die erste TuS-Führung (ebenfalls seit der 4. Minute) herauswarf – es stand 16:15 für die Gastgeber. Ein Tor Vuk Lazovics (41.) zum 17:16, eine Parade des sehr gut aufgelegten Nikola Blazicko gegen Schweikardt sowie ein erneuter Treffer von Bobby Schagen (der insgesamt zu 6/1 Treffern kam), brachten Nettelstedt beim 18:16 (41.) erstmalig mit zwei Toren in Front. Beim 18:18 durch Djibril M’Bengue (47.) glichen die Gäste noch einmal aus, nachdem Schagen zwischenzeitlich (45.) mit einem Siebenmeter an Johannes Bitter gescheitert war. Doch die längst leidenschaftlich kämpfende TuS-Mannschaft – angetrieben von einem tollen Lübbecker Publikum – ließ sich nicht mehr beirren, festigte einen neuen Vorsprung dank zweier Pieczkowski-Treffer zum 20:18 (53.). Eine Auszeit von Goran Perkovac (54.) läutete die Schlussminuten des spannenden Spiels ein, in denen es – wie schon gegen Göppingen – Pontus Zetterman gelang, noch einmal richtig gute Akzente zu setzten. Drei Tore am Stück des jungen Schweden zum 21:19 (55.), 22:20 (56.) und per verwandelten Siebenmeter zum 23:22 (58.), was bereits den Endstand bedeutete, führten den TuS dann zum viel umjubelten Sieg. Eine letzte Auszeit des Stuttgarter Trainers Thomas König (59.) brachte aus Stuttgarter Sicht nicht mehr die erhoffte Wende, Nikola Blazicko zeigte mit einer Parade gegen Dominik Weiß seine Klasse und auch der Abpraller landete beim TuS. Als jedoch Vuk Lazovic im Kreis stand, hatten die Gäste nochmals Ballbesitz. Doch bei ihrem letzten Angriff verdaddelten die Stuttgarter das kleine runde Leder. In den letzten sieben Sekunden hatte Lübbecke wiederum den Ball. Diesen gab man nicht mehr aus der Hand bzw. der letzte TuS-Pass nach vorn ins Leere hatte keine Bedeutung mehr, da die Schlusssirene zum 23:22-Endstand für den TuS N-Lübbecke bereits ertönte.

 

Stimmen zum Spiel:

Thomas König (TVB 1898 Stuttgart): „Glückwunsch an meinen Trainerkollegen. Ich bin emotional noch sehr aufgeladen, daher mache ich es kurz. Es war ein packendes Spiel über 60 Minuten, in dem wir hätten gewinnen können. Glückwunsch an Nettelstedt für den Sieg.“

Goran Perkovac (TuS N-Lübbecke):
„Danke für die Glückwünsche. Es ist schön, wenn man auch einmal selbst Glückwünsche erhält und diese auch berechtigt sind. Nicht, weil wir besser waren, sondern weil wir gefightet haben und mit Herz zurückgekommen sind. Ein Kompliment an meine Mannschaft dafür. Wir haben am Ende gewonnen, auch weil wir Stuttgarts Rückraumschütze Dominik Weiß in der zweiten Halbzeit besser in den Griff bekommen haben. Wir haben einmal mehr gesehen: Wer kämpft und etwas unbedingt erreichen will, dem gelingt dies auch. Die Qualität war am Ende nicht ausschlaggebend, unsere personellen Ausfälle mit Gabor Langhans, Vuko Borozan und Christian Klimek kann keine Mannschaft einfach so kompensieren. Ein großes Lob geht auch an die Zuschauer, die uns das ganze Spiel über unterstützt und nach vorne gepeitscht haben. Ich bin mir sicher, dass wir noch Freude an dieser Mannschaft haben werden. Wir geben nicht auf, werden kämpfen bis zum letzten Spiel!“

 

Statistik:

TuS N-Lübbecke: Blazicko, Skok, Bechtloff (3), Tauabo (n.e.), Pieczkowski (3), Manojlovic (1), Wetzel, Lazovic (1), Suton (4), Schagen (6/1), Zetterman (4/1), Grabarczyk, Remer (1/1).

TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Özmusul; Schimmelbauer (4), Schöbinger, Kienzle (n.e.), Weiß (7), Schweikardt, Friedrich, Kisum, M´Bengue (5), Coric, Baumgarten, Fotache, Kretschmer (n.e.), Spatz (6/2).

Zeitstrafen: 3 – 2 Lazovic (12.), Manojlovic (27.), Suton (34.) – Schöbinger (32.), Bitter (48.)

Siebenmeter: 3/ 4 – 2/2 Schagen an Bitter

Schiedsrichter: Blümel/ Loppaschewski

Zuschauer: 1.965

Spielfilm: 2:2 (5.), 2:3 (6.), 2:4 (6.), 2:5 (8.), 3:6 (10.), 4:7 (12.), 4:8 (15.), 5:8 (17.), 6:9 (19.), 6:10 (19.), 6:11 (21.), 7:11 (22.), 8:12 (27.), 8:13 (28.), 9:13 (29.), 10:13 (30.), 10:13 (HZ), 13:13 (33.), 13:14 (35.), 14:15 (36.), 16:15 (37.), 17:16 (39.), 18:17 (41.), 18:18 (46.), 19:18 (47.), 20:18 (52.), 20:19 (53.), 21:20 (54.), 22:20 (55.), 22:22 (56.), 23:22 (57.), 23:22 (EN)

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