Dieser TuS macht wieder richtig Spaß. Ob man ihn nun vor Ort erlebt oder daheim am Ticker bzw. beim Livestream verfolgt. Nach dem 23:21 vor zwei Wochen in Essen, nahmen die Kurtagic-Schützlinge auch an diesem Wochenende gleich beide Punkte aus der Fremde mit. Dieses Mal gab es einen 26:24 (14:13)-Erfolg beim ThSV Eisenach, der zuvor acht Heimspiele hintereinander gewonnen hatte. Nettelstedt-Lübbecke hat sich auch diesen doppelten Punktgewinn vollauf verdient. Besonders beeindruckend, wie die „Rot-Schwarzen“ knapp vor der Schlusssirene sogar in doppelter Unterzahl äußerste Souveränität an den Tag legten. 45 Sekunden vor Schluss machte dann Patryk Walczak mit seinem Treffer zum Endstand alles klar. Bei 17:13 Punkten steht der TuS (Stand Samstagabend) nun schon auf dem 6. Tabellenplatz.
Anwurf hatte der TuS, dessen Startsieben mit Tatai, Walczak, Strosack, Genz, Becvar, Spohn und Bechtloff besetzt war, während Marko Bagaric anstelle Roman Becvars jeweils in die Abwehrreihe rückte. Das 0:1 markierte Jó Gerrit Genz in der Anfangsminute. Zum 1:1 glich nach 2 Minuten Saul aus. Dann war wieder der TuS N-Lübbecke mit dem Torewerfen an der Reihe und dies bis zum 1:5 (7. Minute). Auf das 1:2 von Gerrit Genz (3.) folgte eine Peter-Tatai-Parade, so dass der Weg zum 1:3 (4.) frei wurde, das Roman Becvar besorgte. Zwei weitere Paraden des Ungarn im Lübbecker Tor und es stand 1:4 (5., Jens Bechtloff) und 1:5 (7., Roman Becvar). Nach 6:15 Minuten konnte es daher nur eine erste Eisenacher Auszeit geben.
Zum 2:5 (8.) verwandelte Wöhler einen Siebenmeter, was aber postwendend mit dem 2:6 (8.) und Roman Becvar beantwortet wurde. Der TuS war also richtig gut in der Partie, um dann einen kleinen Bruch erleben zu müssen. Die Auszeit hatte den Gastgebern wohl doch gutgetan, der ThSV stand nun in Abwehr deutlich kompakter und agierte auch insgesamt konsequenter. Zudem gab es gegen Patryk Walczak eine Zeitstrafe (9.). Ein 3:0-Lauf der Eisenacher war zu notieren: 3:6 (11., Wöhler), 4:6 (12., Tokic), 5:6 (13., Wöhler). Was machte nun Emir Kurtagic? Klar: Auszeit des TuS, und zwar bei 13:01 Minuten.
Es war nun längst eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe, auch wenn zunächst durch „Valle“ Spohn noch das 5:7 (14.) fiel. Saul (15.) und Wöhler (17.) trafen, erstmals seit dem 1:1 nach 2 Minuten hatte Eisenach wieder einen Ausgleichstreffer geschafft. Auf das 7:8 (17.) von „Feile“ Bechtloff folgten drei Eisenacher Treffer hintereinander bis zum 10:8 (19.).
Der Anschluss zum 10:9 (20., Roman Becvar) vom Kreis, war wie eine kleine Initialzündung für die letzten 10 Minuten bis zur Pause. Der 10:10-Ausgleich gelang Peter Strosack (24.) und nach einer weiteren Peter-Tatai-Parade (25.), machte Roman Becvar das 10:11 (26.). Es war die erste TuS-Führung nach 9 Minuten (7:8, 17.). Zweimal Valentin Spohn und einmal Jens Bechtloff waren auf Nettelstedter Seite bis zum 13:14-Pausenstand noch als Torschützen zu vermelden.
Anwurf zur 2. Halbzeit hatte Eisenach und beim TuS kam Jan-Eric Speckmann für Jens Bechtloff auf Linksaußen. Eisenach agierte nun mit einer 5:1-Deckung. Das 14:14 (31.) sah Lumbroso als ThSV-Torschützen. Es sollte der letztmalige Ausgleich der Gastgeber an diesem Abend sein, in Führung gelangte die Heimmannschaft überhaupt nicht mehr. Bis knapp vor Ende spannend blieb es trotzdem.
Das 14:15 (33.) erzielte Peter Strosack, das 14:16 (34.) Marian Orlowski per direktem Freiwurf, das 14:17 (36.) sah Dominik Ebner als erfolgreichen Werfer und der 4:0-Lauf Lübbeckes endete mit dem 14:18 (38.) durch „Specki“ Speckmann. Mit dem 15:19 (40.), wiederrum Speckmann, verabschiedete sich Nettelstedt allerdings für immerhin 7 Minuten aus der Torstatistik.
In dieser Phase gelangen aber auch den Eisenachern nur 2 Treffer. Mit dem 17:20 (47., Ebner) war die Torflaute der Gäste dann aber doch beendet. Das 18:21 (49.) gelang Ebner mit einem tollen Dreher und bei 49:02 Minuten hoffte Eisenach mit einer Auszeit neue Kräfte sammeln zu können. Nach dem 19:21 (50.) durch Kikanovic wurde ein TuS-Wurf geblockt, es gab nun Gelegenheit (bei 50:43 Minuten) für eine Auszeit des TuS.
Weiter im Telegramm-Stil: 52. Karic-Parade; 20:21 (52.) Racic, 20:22 (52.) Ebner; 21:22 (53.) Wöhler (per Kempatrick), 21:23 (54.) Strosack; 56. Tatai-Parade gegen Saul; 21:24 (57.) Ebner (es war bereits der fünfte erneut ganz wichtige Treffer des Ex-Lemgoers in der 2. Halbzeit); Auszeit-Eisenach bei 56:06 Minuten; Voncina für Karic im Eisenach-Tor; 57. Walczak-Zeitstrafe; 22:24 (57.) Wöhler (durch Siebenmeter); 22:25 (58.) Strosack (in Unterzahl); 58. Zeitstrafe gegen Speckmann und Siebener für Eisenach; 23:25 (58.) Wöhler verwandelt den Siebener; TuS in zweifacher Unterzahl; 59. Voncina-Parade, 59. 24:25 Kikanovic (58:40 Minuten); Auszeit des TuS bei 59:04 Minuten; Speckmann hat noch 19 Sekunden Zeitstrafe; 24:26 (60., 45 Sekunden vor Schluss) Walczak – der Assist (vorher im 1 gegen 1 erfolgreich) kam von „Feile“ Bechtloff. Der Rest ist Formsache, dann schon Spielende. Am Schluss 24:26 für den TuS!
Stimme zum Spiel:
Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke):„Am Schluss wird es nochmal eng. Da haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Wir lösen das dann aber erneut sehr souverän, einfach klasse. Wir hatten zwar auch schwächere Phasen heute Abend, nichtsdestotrotz hatten wir alles weitgehend im Griff. Es war ein Sieg, der auf mehrere Schultern verteilt war. Nur auf diese Weise kannst Du solch eine Partie auch für Dich entscheiden. Gleichwohl hat mich gefreut, wie Dominik Ebner und auch Jan-Eric Speckmann in der 2. Halbzeit uns mit gelungenen Aktionen sehr helfen. Die geschlossene Mannschaftsleistung sichert uns erneut einen verdienten Auswärtssieg. Unsere Hoffnung ist nun, diese positive Erfahrung auch für das nächste Heimspiel kommenden Samstag gegen Hamburg mitnehmen zu können.“
Statistik:
ThSV Eisenach: Voncina (6 P.), Karic (4 P.); Kikanovic (2), Wöhler (9/4), Potisk, Ulshofer (2), Miljak, Tokic (1), Richardt, Mürköster, Obraovic (1), Lumbroso (1), Snajder, Racic (1), Weyhrauch (1), Saul (6).
TuS N-Lübbecke: Tatai (11 P.), Jepsen; Becvar (5), Genz (2), Walczak (1), Bechtloff (3), Ebner (5), Gierak, Bagaric, Strosack (4), Spohn (3), Schade, Orlowski (1), Speckmann (2).
Siebenmeter: 4/4 – 0/1 Bechtloff an die Latte (45.)
Zeitstrafen: 5:5: Miljak (18.), Obranovic (19.), Saul (23.) Racic (40.), Mürköster (45.) – Walczak (9. + 57.), Genz (32.), Bagaric (41.), Speckmann (58.).
Schiedsrichter: Patrick Arndt / Matthes Westphal
Zuschauer: 1.837 in der Werner-Aßmann-Halle
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