Nur eine Woche nach tollem Bietigheim-Match ist der TuS im Mittelfeld der Liga angekommen – Verdiente 25:29-Heimniederlage gegen Lübeck-Schwartau

Das mit dem einmal guten Gesicht, einmal schlechten Gesicht bei den Leistungen des TuS N-Lübbecke ist eine Draufsicht, die nun auch schon nicht mehr passt. Beim 25:29 (13:15) am Samstagabend in der MERKUR Arena war der Gegner VfL Lübeck-Schwartau die klar bessere Mannschaft. Daher ist die – nun auch schon wieder – zweite Niederlage am Stück mit der sehr bitteren Erkenntnis verbunden, dass die Haaß-Schützlinge bei nun 17:13 Punkten im Mittelfeld der Zweitliga-Tabelle angekommen sind. Es sind nun schon acht Minuspunkte (13 Zähler) Rückstand auf Potsdam (5 Zähler). Gewinnen Dresden und Großwallstadt ihre Spiele an diesem Sonntag, würden die Jungs vom Wiehen von Rang 6 noch bis Platz 8 durchgereicht. Als nächstes steht die Partie beim TV Großwallstadt an, der als heimstark gilt, Stand Samstag 12 seiner 16 Punkte in eigener Halle eingefahren hat. Die Partie dort beginnt am Samstag, 9. Dezember, um 19.30 Uhr.

Nie lagen die Hausherren in der ersten Halbzeit in Führung. Bis zum 6:6, das Tom Skroblien vom Siebenmeterpunkt besorgte (8. Spielminute), hielten die Lübbecker immerhin einen Ausgleich. Drei Treffer hintereinander waren erste Duftmarken der Gäste, also stand es 6:9 – nach 12 Minuten. Zwei Fehlwürfe und ein verworfener Siebener waren beim TuS in dieser Phase zu notieren. Beim 8:12-Rückstand (17.) hatten die Ostseeanrainer sogar Ballbesitz, ein Ballgewinn Yannick Drägers und darauffolgend ein Foul an Tin Kontrec sowie der deshalb zustande gekommene Siebener für den TuS, den Fynn Hangstein verwandelte, machte alles erträglicher. Zumal wenig später auch noch Yannick Dräger im Nachwurf auf 10:12 (19.) verkürzte. Ein von Leon Grabenstein gehaltener Siebenmeter eröffnete den Hausherren die Chance zum möglichen 14:15-Pausenstand, doch Rutger ten Veldes Treffer geschah – ganz knapp – nach der Pausensirene.

In der zweiten Halbzeit rafften sich die TuS-Spieler zunächst recht gut wieder auf. Es gelang den Rothemden gar die Führung zum 19:18 nach 40 Minuten, als Jó Gerrit Genz mustergültig in den Winkel traf. Doch es sollte der einzige Vorsprung der Haaß-Schützlinge in der gesamten Partie bleiben. Letztmalig beim 20:20 (42.) durch Sven Weßeling war ein Ausgleich zu notieren. 7 Fehlwürfe leistete sich der TuS bis zum Ende aber noch. In der 57. Minute bei 24:26 und Ballbesitz TuS landete der TuS-Wurf im Abwehrblock des VfL. Damit war die Angelegenheit so gut wie entschieden. Den Deckel drauf machten die Röhrig-Schützlinge mit dem 24:27 (58.) dank verwandeltem Siebenmeter von Janik Schrader.

TuS-Rückraumspieler Benas Petreikis sprach hernach von „einer verdienten Niederlage unserer Mannschaft“. Wie er und seine Kameraden aufgetreten seien, das reiche „ganz einfach nicht zum Gewinnen“. Es seien in allen Mannschaftsteilen zu viele Fehler passiert. Der Zug zum Tor habe zudem zu oft gefehlt. 

TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann war nach der Partie restlos bedient. Trotz „gelegentlichem Sand im Getriebe machen wir es in der 1. Halbzeit vorn besser als noch bei der Niederlage in Hagen, doch dann tut sich wieder die Baustelle Abwehr auf“. Obwohl es nur selten gute TuS-Szenen gegeben habe, „haben wir ja dennoch lange die Chance, was mitzunehmen heute Abend“. Doch ganz unnötige Fehlpässe passierten, es werde „lieber noch ein Dreher beim Torwurf versucht anstatt voll durchzuziehen“. Und noch dies: „Klar war die Lage ernst, natürlich werden Hände zittrig, doch grad dann musst Du 100 Prozent gehen und  Risikopässe vermeiden!“      

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Das war ein mehr als verdienter Sieg für Lübeck-Schwartau. Unser Punktestand und der Tabellenplatz sind für uns bittere Realität. Wir beginnen offensiv gut, schwimmen aber bei vielen Abwehraktionen. Wir laufen meist einem Rückstand nach. Gerade auch in Überzahl kreieren wir Chancen, aber verwerten sie oft nicht. Wir werfen das leichtfertig weg. Es hat uns der letzte Wille gefehlt, das Spiel noch zu drehen. Und die Leichtigkeit war in der 2. Halbzeit bei uns komplett weg. Es passierten zu viele Fehler, wir waren weit weg von zwei Punkten heute Abend.“   

David Röhrig (VfL Lübeck-Schwartau): „Gegen Potsdam waren wir nah dran, der klasse Fight gegen Hamm folgte, heute Abend hat sich meine Mannschaft nun selbst belohnt. Gegen das dritte Team aus dem oberen Regal. Anfangs läuft es in der Offensive gut, in der Defensive jedoch gar nicht. Später aber können wir in der Deckung Lücken schließen, auch bei der Torwartleistung stehen wir dann besser da als der TuS. Es war dann leichter für uns zu spielen, die Underdog-Rolle gefiel uns. Es ist nicht selbstverständlich, hier mit einem Sieg rauszugehen. Nun sind wir super happy!“  

Statistik

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (4 P.), Grabenstein (5/1 P.); Genz (3), ten Velde (3), Ebner, Hangstein (6/5), Petreikis, Dräger (5), Kontrec (3), Mrakovcic, Weßeling (4), Nissen Skroblien (1), Kloor, Süsser, Wieling.

VfL Lübeck-Schwartau: Dreyer, Klockmann (11/1 P.), Conrad; Vesteinsson Östenberg, Leitz, Hagedorn (1), Löfström (5), Skorupa, Blaauw (2), Schrader (7/3), Kretschmer (2), Nickelsen (3), Speckmann (8/2), Geenen, Bruhn (1).

Siebenmeter: 6/7 Skroblien an Klockmann (12.) – 5/6 Speckmann an Grabenstein (30.)

Zweiminuten: Kontrec (2.), Dräger (30. + 50.). ten Velde (39.) – Löfström (18.), Skorupa (26.), Speckmann (47.)

Schiedsrichter: Marvin Cesnik und Jonas Konrad

Zuschauer: 1.044 in der MERKUR Arena

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