„Katze“, Tom und Piet marschieren voraus – beim verdienten 32:25-Sieg des TuS über Hagen

Zum zweiten Mal binnen acht Tagen ein Heimspiel, zum zweiten Mal zwei Punkte gewonnen. Das war auch an diesem Samstagabend ein Erfolg für die Haaß-Sieben mit nur ganz wenigen Schwächen. Einfach großartig, wie die Mannschaft des TuS N-Lübbecke einen (bis zur 9. Minute) durchwachsenen Start und Mitte der zweiten Hälfte (36. bis 43.) sieben Minuten ohne Torerfolg überstand. Der Rest war allerbeste Handball-Unterhaltung vom Wiehengebirge mit 17/1 Paraden von Nikolas „Katze“ Katsigiannis und 19 Treffern von den Außenpositionen (Tom Skroblien 13/2 Treffer, Peter „Piet“ Strosack 6 Tore). Krönung des Abends der „Kempa“ des Duos Skroblien-Strosack zum 22:17 (45.). Bemerkenswert die hohe Ballgeschwindigkeit beim eher flachen Pass des Linksaußen auf rechts. Peter Strosack diktierte später in die Notizblätter der schreibenden Zunft: „Gut so. Ich musste daher kaum hochspringen!“ Wichtig für den weiteren Saisonverlauf seien „die beiden Auftakt-Heimsiege im neuen Kalenderjahr“ gewesen, stellte hernach TuS-Coach Michael Haaß fest. Man möchte ergänzen: Das war besonders wichtig, auch weil an diesem Spieltag neben dem TuS auch die anderen vier Klubs aus den Top 5 doppelt punkteten. Die nächste Aufgabe für die Rothemden steht kommenden Freitag, 17. Februar, 19.30 Uhr, beim HSC 2000 Coburg an – als Start in eine Englische Woche.

Mit Licht und Schatten der TuS ganz zu Beginn. Und doch gaben die Lübbecker nach dem 6:5-Treffer in der 9. Minute (Tom Skroblien im Nachwurf) die Führung den ganzen Abend lang nicht mehr aus der Hand. Und ein 4:0-Lauf brachte für die Hausherren erste Beruhigung. Zwei Katsigiannis-Paraden begünstigten das 9:5 (14.) mit den weiteren Treffern von Gerrit Genz, Luka Mrakovcic und Peter Strosack (im Tempogegenstoß). Ins leere Tor traf wiederum der Mannschaftskapitän zum 13:8 (20.). Ein Kuriosum die 27. Minute, als binnen 60 Sekunden drei Fehlpässe beim TuS und auch drei an der Zahl bei Hagen zu notieren waren. Das mag aber auch daran gelegen haben, dass beide Mannschaften ein sehr hohes Tempo an den Tag legten. Dominik Ebner – in der 2. Welle – kam zum 17:10 (29.), ehe der Gegner bis zur Pause aufs 17:12 abschwächte.

Von der bereits beschriebenen siebenminütigen Torflaute des TuS angesehen (vom 19:13 bis zum 19:16), blieben die Gastgeber die reifere Mannschaft. So konnte auch diese Phase – in der das Spiel hätte kippen können, wie beide Trainer nach Spielschluss konstatierten – von der Lübbeckern überwunden werden. Der folgende 4:1-Lauf der Haaß-Sieben war der vorentscheidende Fingerzeig dieses Samstagabends. Marek Nissen traf zum 20:16 (43.), Tom Skroblien nach Mega-Assist von Nikolas Katsigiannis im Tempogegenstoß schaffte das 21:16 (43.), bevor der bereits beschriebene „Kempa“ mit Skroblien und Strosack zum 22:17 (45.) gelang. Dann brachte Lübbecke das Match souverän nach Hause.        

Tom Skroblien sprach nach der Partie davon, Katsigiannis im Tor („die freien Bälle, die er hat!!“) und die erfolgreiche Abwehrarbeit hätten es leicht gemacht, im Tempospiel viel zu glänzen. Peter Strosack, der aus dem Strahlen nach Spielschluss nicht herauskam, schlug in die gleiche Kerbe: „Ja, vor allem das Umschaltspiel war’s am heutigen Abend!“    

Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann vermerkte später im Presseraum, dass an diesem Abend die Dinge, die man sich vorgenommen habe, zu annähernd 100 Prozent funktioniert hätten. Auch wenn Katsigiannis, Skroblien und Strosack in der Statistik hervorgestochen hätten, „so sehr sehe ich das alles heute auch als einen Sieg des Kollektivs“. Jeder habe seinen Teil zu diesem gelungenen Handballabend beigetragen. So habe z.B. Marek Nissen nach der in diesem Match erlittenen leichten Verletzung später nochmals Akzente gesetzt und „Benas Petreikis – ganz wichtig – zwei Abpraller in der Abwehr gesichert“.  

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Ich bin sehr froh über unser gutes Spiel, diese konzentrierte Leistung. Nikolas Katsigiannis hat das pariert, was durch unsere leistungsstarke Abwehr dann doch mal durchkam. Schon aufgrund des Hinspiels waren wir vor Hagen gewarnt. Und klar: Im Positionsangriff haben wir uns schwergetan. Aber am Tempospiel arbeiteten wir bekanntlich im Training im Januar. Das zahlt sich jetzt aus.“  

Stefan Neff (VfL Eintracht Hagen): „Wir sind hergekommen, um möglichst zu gewinnen. Bis zum 5:5 war bei uns auch alles in Ordnung. Mit zu vielen technischen Fehlern und Fehlwürfen, ermöglichen wir dem Gegner das Tempospiel. 19 Gegentore von außen sprechen auch für sich. Andererseits kommen wir auf 19:16 heran und haben auch noch Ballbesitz. Zudem verteidigen wir im „6 gegen 6“ ordentlich. Am Ende sorgt unsere hohe Fehlerzahl für klare Verhältnisse zugunsten des TuS.“

Statistik

TuS N-Lübbecke: Asheim, Katsigiannis (17/1 P.), Genz (1), Holzhacker, ten Velde, Baumgärtner, Ebner (1), Pereikis, Strosack (6), Dräger (2), Kontrec, Mrakovcic (2), Nissen (3), Vésteinsson Östenberg (1), Petrovsky (3), Skroblien (13/1).

VfL Eintracht Hagen: Paske (9/1 P.), Grzesinski (1 P.), Buergin (2), Becker, Norouzinezhad (2), Pröhl (3), Schmidt (3/1), Voss-Fels (4), Spohn (6), Gaubatz, Stüber (2), Stefan (1), Jukic, Richter (1), Busch (1).

Siebenmeter: 2/3 – Skroblien an Paske (34.) – 1/2 Schmidt an Katsigiannis (48.)

Zweiminutenstrafen : Genz (17. + 50.) – Pröhl (7.), Stüber (25.)

Schiedsrichter: Marvin Cesnik und Jonas Konrad

Zuschauer: 1.273 in der MERKUR Arena

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