In der zweiten Halbzeit die Kehrtwende für Balingen – Trotzdem zeigt der TuS über weite Strecken eine gute Leistung

Am Ende war es ein verdienter Erfolg für die Gäste. Lange Zeit hielt N-Lübbecke aber beim 28:30 (15:15) gegen den BHW Balingen-Weilstetten am Sonntagnachmittag in der MERKUR-Arena prima mit. Nach 35 Minuten lagen die Hausherren sogar mit 19:16 in Front. Da Nettelstedt vor 1.330 Zuschauern aber ohne Sven Weßeling (krank) und Jó Gerrit Genz (verletzt) auskommen musste, andere weitere Rothemden unter der Woche krankheitsbedingt nur wenig hatten trainieren können, ließ man zum Spielende verständlicherweise nach. In den letzten sieben Minuten leisteten sich die Przybecki-Schützlinge zu viele Fehlwürfe. Dafür konnte sich der knapp zuvor aus Hamm zum TuS zurückgekehrte Torwart Nikolas Katsigiannis mit zwei Paraden (ab der 53. Minute eingesetzt) noch auszeichnen. Die Hausherren schlossen dann vom 26:30 (58. Minute) zum 28:30 (59.) nochmals auf. Doch Balingen brachte die letzten 70 Sekunden ganz clever über die Zeit. Im zweiten Durchgang zeigten sich die Gäste zumal auch im Tor als das bessere Team.

Da die drei Teams in der Tabelle vor dem TuS N-Lübbecke und das dahinter (Hagen) an Wochenende auch alle verloren, hätten die Jungs vom Wiehen im Falle eines Sieges Plätze gut machen können. Andererseits hat die Niederlage gegen Balingen aber nun auch keine nennenswerten negativen Konsequenzen. Lübbecke-Nettelstedt verbleibt auf dem 16. Rang, was den ersten Nichtabstiegsplatz bedeutet. Bereits am Freitagabend steht die nächste Aufgabe für den TuS an, wenn er um 19 Uhr beim VfL Lübeck-Schwartau anzutreten hat. Die nächste Partie in der MERKUR-Arena ist auf Freitag, 19.30 Uhr, terminiert, wenn die Eulen Ludwigshafen ans Wiehengebirge reisen. Als dann folgt Sonntag, 2. März, 17 Uhr, das Spiel beim Bergischen HC.

In der ersten Spielhälfte an diesem Sonntag erwies sich der TuS als gleichwertiger Gegner trotz des gegenwärtig großen Abstandes in der Tabelle gegenüber Balingen. Nur einmal lag eines der beiden Teams mit zwei Toren in Front, als Tim Klorr zum 3:1 für Lübbecke traf (6. Minute). Erfreulich auch, dass Leon Grabenstein nach 14 Minuten einen Siebenmeter von Sascha Pfattheicher abwehren konnte. Zum 10:9 (24.) traf Lutz Heiny ins leere Tor der Gäste. Benas Petreikis schaffte das 15:14 in der Schlussminute der ersten Hälfte, bei 15:15 wurden die Seiten gewechselt.

Viel versprechend die Nettelstedt-Führung von 19:16 (35.): Zum 4:1-Lauf zu Wiederbeginn trugen die Treffer von Benas Petreikis (16:15 und 17:16) und Dominik Ebner (18:16, aus halblinker Position ins lange Eck) ebenso bei wie der Schlagwurf von Falk Kolodziej (19:16). Nach 40 Minten leuchtete aber das 19:20 auf der Anzeigentafel. Vier Fehlwürfe, darunter ein vergebener Siebenmeter, standen für die Przybecki-Schützlinge nun zu Buche. „Tor um Tor“ blieb Nettelstedt in der Folge gut im Spiel, bis zur 50. Minute, als Alexander Schulze im Nachwurf zum 24:25-Anschluss traf. Weitere vier Fehlwürfe schadeten dem TuS dann aber vorentscheidend.

TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann meinte nach der Partie, man habe lange Zeit aggressiv agiert, das Kräfteverhältnis beider Kontrahenten sei da ausgeglichen gewesen. Zum Ende hin seien, da zwei Leute gefehlt und andere unter der Woche krankheitsbedingt weniger hätten dabei sein können, „die Akkus fast leer gewesen“. Es sei normal, wenn dann die Fehlerzahl größer werde. Ärgerlich sei eine Niederlage allerdings immer.

Stimmen zum Spiel:

Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „Wir haben dieses Spiel verdient verloren. Allerdings haben wir super gekämpft und die Abwehr hat toll geackert. In der zweiten Halbzeit bekommen wir Probleme, lassen zu viele Chancen aus, verwerfen zudem auch zwei Siebenmeter. Beide Teams haben ein gutes Spiel gezeigt. Nun geht es für uns schon in fünf Tagen in Lübeck/Schwartau weiter.

Matthias Flohr (HBW Balingen-Weilstetten): „Es war ein Spiel auf Augenhöhe, beide Teams schnell auf Betriebstemperatur. Unser Gegner zeigte Dynamik in der Tiefe, positive Emotionen. Im zweiten Durchgang sind wir bei der Torwart-Leistung stärker als der TuS. Wir liegen vorn und verwalten dann bis zum Schluss clever das Ergebnis.“   

Statistik:

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (2 P.), Grabenstein (8/1 P.); Heiny (6), Hörr, Ebner (3), Petreikis (4), Schulze (1), Severec, Dräger (4), Kontrec, Kolodziej (6/3), Skroblien, Kloor (1), Süsser (3), Wieling.

HBW Balingen-Weilstetten: Kornecki (14 P.), Nagy, Bierfreund (2/2 P.): Blomgren (3), Ruggiero-Matthes (4), Leimeter (2), Huber (2), Ingason (1), Santos (1), Grüner, Timmermeister (2), Müller (6), Fügel (1), Heinzelmann (4), Pfattheicher (4/1).

Siebenmeter: 3/4 Kolodziej, 0/1 Skroblien. – 1/2 Pfattheicher.

Zeitstrafen: Dräger (30.), Petreikis (37.), Süsser (51.) – Santos (10.), Blomgren (22. & 39.), Müller (42.), Leimeter (47.), Heinzelmann (53.).

Schiedsrichter: Frederic Linker & Sascha Schmidt; Recklinghausen & Bochum.

Zuschauer: 1.330 in der MERKUR-Arena

Werbung