Glückliches 32:32-Unentschieden rettet dem TuS einen Punkt in Würzburg

Der TuS N-Lübbecke sicherte sich am späten Sonntagnachmittag durch ein sehr glückliches 32:32-Unentschieden bei den Wölfen Würzburg einen Punkt und verteidigte damit den 2. Tabellenplatz in der 2. HBL. Der Vorsprung auf Verfolger ThSV Eisenach ist durch den Eisenacher 33:24-Sieg am Freitagabend gegen die HSG Nordhorn-Lingen auf einen Punkt geschmolzen, auf Platz 3 (Dessau) sind es jetzt 2 Punkte Vorsprung. Der TuS N-Lübbecke tat sich fast das komplette Spiel über gegen couragiert auftretende Wölfe aus Würzburg sehr schwer. Auch wenn das Match 15 Minuten später angeworfen wurde, weil der Mannschaftsbus auf der Anreise im Stau stand und erst gegen 16:30 Uhr die Arena in Würzburg erreichte, gibt dieser Auftritt – vor allem in der ersten Halbzeit – zu denken. Erst ab der 50. Minute drehte Lübbecke das Match und machte aus einem 22:29-Rückstand eine 31:30-Führung, die dem TuS letztlich auch das 32:32-Unentschieden und damit den Pluspunkt rettete.

Doch der Reihe nach: Gleich in den ersten Minuten leistete sich der TuS die ersten technischen Fehler, sodass die Wölfe mit 2:0 in Führung gehen konnten. Tom Skroblien (einmal herausgespielt und einmal per Gegenstoß) besorgte den 2:2-Ausgleich, der bis zum 31:31 (59.) der vorerst letzte sein sollte. Nach dem 2:5-Rückstand (9.) nahm TuS-Trainer Michael Haaß die erste Auszeit des Spiels, um seine Mannschaft aufzuwecken. Die Lübbecker besannen sich nun etwas und verkürzten auf -2, was sie auch bis zur 17. Minute hielten (7:9). Bis zur 22. Minute vergaben die TuS-Spieler zu viele Chancen. Jonas Maier im Würzburger Tor konnte sich zwei Mal auszeichnen, ein weiterer technischer Fehler und ein Pfostentreffer zwangen Michael Haaß beim 7:14 zur zweiten Auszeit. Der Trainer probierte es jetzt mit neuem Personal: Aljosa Rezar kam für Niko Katsigiannis, Rutger ten Velde für Tom Skroblien, Gerrit Genz wieder für Dominik Ebner und Leos Petrovsky für den Kreis. In der 24. Minute setzte sich Gerrit Genz endlich durch und erzielte den Treffer zum 8:15, der fast wie ein kleiner Schub für den TuS wirkte, da Leos Petrovsky anschließend ein Anspiel von Luka Mrakovcic gut verwertete, Genz sich erneut von Halbrechts durchsetzte und auch Tom Skroblien per Siebenmeter traf. Der Vorsprung von den Wölfen wurde zumindest nicht größer. Kurz vor der Halbzeit nahm Wölfe-Trainer Julian Thomann seine Auszeit. Seidler traf anschließend vom Kreis und Genz mit der Halbzeitsirene zum 13:20.

Der TuS hatte nun 15 Minuten Zeit, sich zu sammeln, durchzuatmen, den „Reset-Knopf“ zu drücken und anschließend frisch aus der Kabine zu kommen. Als Niko Katsigiannis gleich den ersten Ball parierte und Marek Nissen mit seinem ersten Tor zum 14:20 (31.) verkürzte, keimte vermutlich ein wenig Hoffnung auf. Leider war dies zunächst mehr Wunschdenken, denn wieder leisteten sich die Lübbecker Spieler zwei unnötige technische Fehler. Dann aber: Benas Petreikis mit Anlauf, Rutger ten Velde per Gegenstoß, ein gehaltener Siebenmeter von Katsigiannis und noch einmal Nissen zum 18:22 (39.) ließen wieder Hoffnung auf Besserung aufkommen. In der Abwehr, die heute wieder ihre einstige Stabilität über weite Strecken vermissen ließ, stellte Haaß nun auf eine 5:1-Deckung mit einem vorgezogenen Rutger ten Velde um. Den entscheidenden Vorteil brachte dies dem TuS leider zunächst nicht ein. Die starken Rückraumschützen Kaufmann und Schmidt trafen weiterhin. Und beim 22:29 (47.) waren es wieder -7 für Lübbecke. Fünf Angriffe in Folge verhinderte Niko Katsigiannis einen größeren Rückstand und dies schien auch dem TuS Angriff wieder Mut zu geben. Mrakovcic, Petrovsky vom Kreis, ten Velde per Gegenstoß und Ebner brachten den TuS auf 26:29 (54.) heran. Es lief in dieser Phase für Lübbecke und Würzburg begann immer mehr zu schwimmen. Wieder zwei Katsigiannis-Paraden, darunter ein Siebenmeter gegen Schmidt, sowie zwei Tore von Ebner und Strosack (nach Ballgewinn Petrovsky), brachten den TuS beim 29:30 (57.) auf Tuchfühlung. Zwei Tore von Marek Nissen und der fast nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleich war da – 31:31 (59.)! Als Niko Katsigiannis den nächsten Ball parierte, nahm Michael Haaß seine 3. Auszeit, um die letzte Aktion zu besprechen. 18 Sekunden vor dem Ende traf wieder Marek Nissen zur 32:31-Führung für den TuS! Aber auch Würzburg hatte noch eine Auszeit und nutzte diese ebenso, um den letzten Angriff zu besprechen. Auch dies führte zum Erfolg, sodass am Ende eine 32:32-Punkteteilung notiert werden konnte.

Stimme zum Spiel

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Wir haben die erste Halbzeit und den Beginn der zweiten Halbzeit total verpennt. Vorne lief es nicht flüssig, wir sind schlecht zurückgelaufen und waren im Kopf viel zu langsam. Wenn wir dann doch einmal eine Chance hatten, haben wir dieses auch noch vergeben. Ende der zweiten Halbzeit haben wir das Herz in die Hand genommen. Kompliment dafür! Wir haben nicht aufgegeben, gekämpft, hatten etwas Matchglück und sogar die Chance auf zwei Punkte. Aber mit dem einen Punkt können wir sehr gut leben! Wenn man den Spielverlauf betrachtet, können wir eigentlich keinen Punkt mehr holen. Mitnehmen werden wir, dass wir in der Lage sind, einen 7 Tore Rückstand noch zu drehen, aber auch müssen wir darüber sprechen, was in der ersten Halbzeit passiert ist.“

Statistik

Wölfe Würzburg: Maier (9 P.), Wiesner (3/1 P.); Schömig (2), Karle (5), Neagu, Schmidt (8/2), Kaufmann (6), Dürr, Hack, Geis, Brielmeier (2), Krenz, Seidler (7), Franke, Merk (1).

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (13/3 P.), Rezar; Genz (5), Holzhacker, ten Velde (2), Ebner (3), Petreikis (2), Strosack (2), Dräger (1), Kontrec, Mrakovcic (2), Nissen (5), Vésteinsson Östenberg, Petrovsky (2), Skroblien (8/4).

Siebenmeter: 2/5- Schmidt an Katsigiannis (37. + 56.), Schöming an Katsigiannis (39.) – 3/4 – Skroblien an Wieser (49.)

Zeitstrafen: Seidler (7.), – Strosack (7.), Mrakovcic (34.)

Schiedsrichter: Marvin Cesnik und Jonas Konrad

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