Vor dem Winter sammelt das Eichhörnchen Nüsse. Vor dem Frühling sammelt der TuS N-Lübbecke Punkte. Ende 2024 waren es drei Siege aus vier Spielen, Anfang 2025 jetzt schon mal zwei Erfolge aus drei Partien. Am Freitagabend vor 1.384 Zuschauern in der MERKUR-Arena gab es einen auch in der Höhe verdienten 34:27 (16:13)-Sieg über die Eulen Ludwigshafen. In den letzten gut 6 Minuten der 1. Halbzeit war der 4:0-Lauf der Hausherren vom 12:13 zum 16:13 ein klarer Fingerzeig, dass es für die Jungs vom Wiehen ein richtig schöner Handball-Abend werden dürfte. Seinen besten Werfer hatten die Przybecki-Schützlinge in Falk Kolodziej (8/2) sowie mit Dominik Ebner und Tim Wieling (beide 6). 10/2 Paraden steuerte Nikolas Katsigiannis zum Sieg bei. Man hat das Gefühl, die „Katze“ sei nie fort gewesen!
„Auf die Tabelle schaue ich nicht“, hatte uns TuS-Coach Piotr Przybecki schon vor einer Woche nach dem Sieg im Lübeck/Schwartau erzählt. Journalisten haben aber so etwas wie Chronisten-Pflicht. Daher sei hier angemerkt, dass die Jungs vom Wiehen an diesem Freitagabend auf den 11. Rang vorgerückt sind. Recht hohe Siege, „10 vor“ in Schwartau, „7 vor“ jetzt gegen die Eulen, so hat sich auch die Tordifferenz angenehm verbessert. 18:22 Zähler und „minus 16“ bei der Tordifferenz sind es nunmehr. Eine nächste schwere Aufgabe steht für den TuS N-Lübbecke am kommenden Sonntag, 2. März an. Dann hat Nettelstedt um 17 Uhr beim Bergischen HC anzutreten. Die nächste Heimpartie ist auf Samstag, 8. März, 18 Uhr, terminiert. Der Gegner heißt TuS Ferndorf.
Die 6:4-Führung des TuS (12. Minute, Siebenmetertor Falk Kolodziej) konterte der Gegner ebenso zum Unentschieden wie das 8:6 (16.), erneut durch Kolodziej, diesmal im Tempogegenstoß nach eigenem Ballgewinn. Schon seit der 14. Spielminute hatte Nikolas Katsigiannis Leon Grabenstein im TuS-Gehäuse abgelöst. Das 12:13 (24., Mex Raguse) sollte bereits die letzte Ludwigshafener Führung an diesem Abend sein. Für den bereits oben erwähnten Sprung vom 12:13 zum 16:13-Halbzeitstand sorgten Falk Kolodziej (Unterarmwurf) und 3 Mal (!) Tim Wieling (Wurf in den Winkel, ins lange Eck und per Aufsetzer).
Vom 22:18 (34.) bis zum 29:20 (47.), also mit einem 7:2-Lauf stellte N-Lübbecke die Zeichen dann auch endgültig auf Sieg! Gewiss blieben auch Fehlwürfe nicht ganz aus bei Nettelstedt, doch angesichts der sicheren Führungen fiel das überhaupt nicht mehr ins Gewicht. Die 5:1-Deckung der Gäste hatte auch eher wenig Wirkung. Die „Kiste Bier“ (sprichwörtlich oder tatsächlich) für das 30. Tor musste Dominik Ebner ausgeben, der im Nachwurf traf, nachdem ein Mannschaftskamerad zunächst noch knapp gescheitert war. Den letzten TuS-Treffer zum 34:26 erzielte Lukas Süsser. Der Rest war Jubel, untereinander, mit dem Publikum, mit dem Trommler!
TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann verdeutlichte nach der Partie, dass er diesmal schon früh „ein gutes Gefühl“ gehabt habe, dass man „einen Sieg einfahren“ werde. In der Schlussphase der ersten Spielhälfte und in der ganzen zweiten Halbzeit seien die TuS-Jungs auch „emotional ganz bei der Sache“ gewesen. Das sei im neuen Kalenderjahr eine „sehr positive Entwicklung“. Vor den beiden siegreichen Partien jetzt gegen die Eulen Ludwigshafen und in Lübeck/Schwartau habe man schon zum Jahresstart daheim beim 28:30 gegen Balingen „eine weitgehend gute Leistung gezeigt, wo wir leider noch nicht belohnt worden sind“. Bis zum Saisonende sei es aber noch ein langer Weg, „auch weil tabellarisch alles so eng beieinander ist“.
Stimmen zum Spiel:
Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „Unsere so gute Phase zum Ende der ersten Halbzeit mit der offensiveren Abwehr – das war schon die Initialzündung für unseren Erfolg heute Abend. Unsere Abwehr stand gut, war richtig griffig. Vorn hat vor allem Falk Kolodziej gute Lösungen gefunden. Mich freut dieses Mal vor allem, dass wir nie nachgelassen haben. Erneut zwei Punkte, das tut uns sehr gut, auch wenn immer noch viel Arbeit wartet.“
Johannes Wohlrab (Eulen Ludwigshafen): „Glückwunsch an den TuS für zwei verdiente Punkte! 25 Minuten gestalten wir das Ganze ausgeglichen, dann macht uns Nettelstedts offensivere Abwehr Schwierigkeiten. Es passieren uns alsbald zu viele einfache Fehler, Lübbecke agiert sehr clever. So geht Ihr mit der 3-Tore-Führung in die Halbzeitpause. Im Verlauf der zweiten Hälfte fehlen uns die Körner, beim dritten Spiel innerhalb von sechs Tagen nicht allzu verwunderlich. Und der TuS gerät in einen Flow.“
Statistik:
TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (8/1 P.), Grabenstein; Heiny (2), Hörr, Ebner (6), Petreikis, Schulze (1), Severec, Dräger (5), Kontrec, Kolodziej (8/2), Skroblien, Kloor (1), Süsser (2), Wieling (6).
Eulen Ludwigshafen: Mats Grupe (5 P.), Urbic (3 P.): Stüber (1), Schaller (4/1), Ilic, Raguse (4), Eisel (5), Haider, Bender, Magnus Grupe (1), Falk (1), Schwarzer (2), Straub (1), Trost (4), Leun (4), Romdhane.
Siebenmeter: 2/2 Kolodziej. – 1/3 Schaller.
Zeitstrafen: Süsser (4. & 47.), Wieling (15.), Heiny (57.) – Raguse (29.), Haider (45.).
Schiedsrichter: Dustin Seidler & Denis Seidler; Solingen.
Zuschauer: 1.384 in der MERKUR-Arena