Dreimal Gleichstand, Rote Karte als Schwächung – 24:32 in Hamburg

Über weite Phasen der Partie erkämpfte und erspielte sich die Lübbecker Mannschaft viel Respekt beim Gegner Handball Sport Verein Hamburg an diesem Sonntagnachmittag. Der Start noch sehr durchwachsen, sahen dann aber beim 9:9 bis zum 11:11 (23. bis 25. Minute) die gut 3.000 Zuschauer in der Sporthalle Hamburg einen TuS N-Lübbecke, der komplett in der Begegnung angekommen war. Auch im zweiten Durchgang behielten die Kurtagic-Schützlinge lange Zeit Tuchfühlung bei den Zwischenresultaten. Beim Stand von 16:15 für die Gastgeber nach 34 Minuten brachte die Rote Karte gegen Luka Mrakovcic (der unglücklich, vor allem aber ohne Absicht einen Tempogegenstoß der Hansestädter unterbrach), den ersten Knacks im TuS-Spiel. Fehler passierten sodann auf beiden Seiten, sodass das Geschehen beim 18:17 (38.) und 24:22 (51.) sich immer noch recht offen gestaltete. Mrakovcic, der leistungsstark agiert hatte, fehlte dem TuS aber doch. Ein verworfener Siebener an die Latte und der nicht verwandelte Nachwurf bei 25:22 (52. Minute) bedeutete Knacks zwei. Der 7:2-Lauf am Schluss zugunsten der Jansen-Schützlinge führte zum verdienten, aber zu hoch ausgefallenen Sieg der Hausherren. Schwacher Trost – aber immerhin: Auch Minden und Balingen verloren an diesem Sonntag ihre Partien.

 

Wie erwähnt, der Start für die Nettelstedter in diese Partie war gewöhnungsbedürftig. Rasch stand es 3:0 (8.), 5:1 (12.) und 6:2 (14. Minute). TuS-Fehler zuhauf begünstigten Hamburg, dabei wehrte „Joschi“ Rezar sogar noch Bälle ab, sonst hätte es noch finsterer ausgesehen. Weitere Rezar-Paraden, Nervenstärke bei Pässen und Würfen der Ostwestfalen und Hamburger Fehler führten dann aber dazu, dass beim 8:7 (20.) – Treffer Luka Mrakovcic – eine ganz lange Phase ausgeglichenen Spiels folgte. Nachdem ein Klasse-Schlagwurf von Luka zum 9:8-Anschluss im Hamburger Kasten einschlug, leitete eine weitere Joschi-Rezar-Parade den ersten Lübbecker Ausgleich ein. In der 2. Welle traf Yannick Dräger vom Kreis zum 9:9 (23.). Noch zwei weitere Male gelang der Ausgleich. Beim 10:10 (24.) staunten alle über den Seitfallwurf von Luka Mrakovcic, beim 11:11 (25.) traf Tom Skroblien ins lange Eck. Den Halbzeitstand zum 15:13 (30.) besorgte „Valle“ Spohn.

Über den Verlauf der 2. Halbzeit ist oben schon im Vorspann geschrieben worden. Es sollten noch die 8 Paraden von Joschi Rezar besonders Erwähnung finden und dass der TuS seine besten Werfer in Valentin Spohn (5) und Tom Skroblien (5/3) hatte. Luka Mrakovcic kam auf 4 Treffer, bei 4 Versuchen und das alles in nur 34 Minuten. Was wäre, wenn die Lübbecker Nr. 22 bis zu Ende hätte spielen dürfen…? Die letzten Treffer der Partie für die Kurtagic-Schützlinge markierten Peter Strosack (26:23, 54.) und „Valle“ Spohn (31:24, 59.).

Rolf Hermann, Sportlicher Leiter beim TuS, sprach nach dem Schlusspfiff davon, die Jungs hätten gegenüber der missratenen ersten Halbzeit vor einer Woche gegen die Rhein-Neckar Löwen „eine positive Reaktion“ gezeigt. Die Einstellung, die Art und Weise des Auftritts hätten gepasst, „ordentlich gekämpft“ – auch das sei festzuhalten. Über die Szene, die zur Roten Karte gegen Luka Mrakovcic geführt habe, könne man geteilter Meinung sein, so Rolf Hermann dem Sinne nach. Zumal Luka bis dahin richtig gut agiert habe. Es sei weiterhin so, „dass der Kopf bei uns oben bleiben muss“. Sehr schade sei einfach, dass so oft in entscheidenden Spielphasen, „uns immer wieder von Neuem Fehler passieren“.

 

Stimme zum Spiel

Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Definitiv haben die Jungs heute wieder ein besseres Spiel gezeigt. Es wurde uns dabei nicht leicht gemacht, denn häufig hat Hamburg sehr diszipliniert agiert und richtige Entscheidungen getroffen. Mitte der 2. Halbzeit hatte ich den Eindruck, dass wir uns stabiler als unser Gegner zeigten. Erst am Schluss wurde der Abstand deutlicher. Dennoch waren wir weit besser, als es das nackte Endergebnis ausdrückt. Die Rote Karte hat uns geschadet, auch weil Luka bis dahin ein starkes Spiel auf die Platte brachte. Für mich ist es selbstverständlich, die Entscheidung der Schiedsrichter zu akzeptieren.“

 

Statistik

Handball Sport Verein Hamburg: Bitter (13 P.), Vortmann; Schimmelbauer, Mortensen (9/4), Späth (1), Weller (5), Ossenkopp, Axmann (2), Gertges, Andersen, Bauer (3), Forstbauer, Wullenweber (2), Bergemann (6), Theilinger (4), Vailiullin.

TuS N-Lübbecke: Asheim, Rezar (8 P.), Tolkuda, Gernus, Baumgärtner (3), Wolf, Petreikis, Strosack (3), Mundus, Dräger (2), Kontrec, Mrakovcic (4), Spohn (5), Nissen, Petrovsky (2), Skroblien (5/3).

Siebenmeter: 4/4 – 3/4 – Skroblien an die Latte (52.)

Zeitstrafen: 4:3 – Wullenweber (8. + 22.), Axmann (17.), Späth (28.), – Kontrec (14.), Dräger (23.), Mrakovcic (34.)

Disqualifikation: Mrakovcic (34.)

Schiedsrichter: Andre Kolb und Markus Kauth

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