Das war wieder „unser“ TuS – Erstligisten Balingen 29:27 aus dem Pokal gekegelt – Und auch der „zweite Anzug“ sitzt

Der Pokalerfolg am späten Nachmittag des Feiertages war vollauf verdient. Obwohl ein Resultat von 29:27 eher knapp erscheint. Der TuS N-Lübbecke zeigte diesmal wieder – nach zwei Enttäuschungen zuvor – ein Handballspiel vom Feinsten. Seit der 11. Spielminute immer in Führung gelegen, behielten die Haaß-Schützlinge im Spiel der 3. Runde im DHB-Pokal gegen den Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten stets die Kontrolle. Es machte sehr viel Spaß, die Rothemden laufen, treffen und sehr oft auch gut verteidigen zu sehen.

Und? Auch der „zweite Anzug“ passt! So bekamen etwa Luka Mrakovcic und Benas Petreikis ordentlich viel an Einsatzzeiten. Auf Rechtsaußen auch Tim Kloor, dem es zudem vorbehalten war, in den letzten Sekunden frei vor zum 29:27 zu vollenden, womit die Party beginnen konnte. Party sinnbildlich zu nehmen, weniger wörtlich. Denn schon am kommenden Samstag, 7. Oktober, 18 Uhr, erwarten die Jungs vom Wiehen den HC Elbflorenz aus Dresden zum Zweitliga-Duell. Ach, so: bester Werfer beim TuS – mit Abstand – war Tim Skroblien, der für 9/3 Treffer sorgte. Auch bei ihm: aufsteigende Form!     

Nach der 0:1-Führung (1. Minute) kamen die Gäste dann nur noch zweimal dazu, den Zwischenstand ausgeglichen zu gestalten. So beim 4:4 (8.) und 5:5 (10.). Zu Beginn schon mal für die Rothemden hilfreich, dass Leon Grabenstein zwei Paraden beisteuerte. Der 3:0-Lauf bis 8:5 (12.) ging auf zwei Tempogegenstoßtreffer zurück, wie sehr hatte man diese gegen Ludwigshafen und Essen noch vermisst… Tom Skrobilen und Fynn Hangstein hießen dabei die Torschützen, dann – nach einer weiteren Grabenstein-Parade – traf Tin Kontrec vom Kreis zum 8:5 in der 2. Welle. Erwähnenswert auch das 12:8 (18.) von Tin Kontrec nach Top-Assist von Fynn Hangstein.            

Nach der Lübbecker Führung von 25:22 (50.) versuchten die Gäste ihr Heil in der „Sieben gegen Sechs“-Variante in der Offensive. Resultat war, dass Balingen zu dem ein oder anderen Treffer mehr kam. Aber der TuS setzte vorn weiter den Gästen zu, so dass Balingen-Weilstetten im Endeffekt auch jene Angriffs-Maßnahme nichts mehr half. Nach dem 27:24 (52.) gingen die Gäste auch in der Defensive sozusagen besonders vor. Die offene Manndeckung wurde praktiziert. Einfach mal ein Herz gefasst hatte sich Luka Mrakovcic und traf aus dem Rückraum zum 28:25 (53.). In der 56. Minute wehrte dann Leon Grabenstein seinen zweiten Siebenmeter ab! Der 28:27-Anschluss für die Gäste fiel 10 Sekunden vor Schluss, ehe – wie erwähnt – Tom Kloor für Lübbecke noch zum Endstand einwarf.              

Leon Grabenstein, der mit 14/2 Paraden ein großer Garant für den Pokalerfolg über Balingen war, sprach nach der Partie davon, die Abwehr haben ihm so tolle Unterstützung gegeben. Die Jungs seien „einfach bärenstark“ gewesen. Die zwei Partien zuvor „hatten uns zurückgeworfen, aber heute sind wir ganz anders aufgetreten. Es war eine gute Mannschaftsleistung, da ist niemand auszunehmen. Als Balingen vorn mit einem Mann mehr angriff, hätte man Angst bekommen können. Doch auch da haben wir einige richtige Lösungen gefunden. Nun gilt es, nächsten Samstag an heute anzuknüpfen!“   

Rolf Hermann, Sportlicher Leiter des TuS N-Lübbecke, vermerkte, die beiden verlorenen Partien  zuvor habe man mit der Mannschaft gründlich besprochen. „Wir haben heute ein anderes Gesicht gezeigt, nur so geht das. Dass Leon Grabenstein im Tor von Anfang an präsent war, hat allen seinen Mitspielern genügend Sicherheit verschafft. Jeder, der auf der Platte stand, hat seinen Teil zum gewonnenen Pokalspiel beigetragen! Gut, in einer Saison läuft das nie ohne Höhen und Tiefen. Aber wichtig ist immer die Art und Weise, wie wir auftreten. Und das war diesmal bestens. Ein Lob von mir gilt auch unserem Publikum, das uns ganz, ganz hervorragend über die gesamten 60 Minuten vorbildlich unterstützt hat. Ganz lieben Dank dafür!“

Stimmen zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Heute war die Bereitschaft bei meinen Jungs voll da. Der Sieg gibt uns wieder Selbstvertrauen zurück. Wir kommen gut in die Partie, auch weil Leon Grabenstein zwei freie Bälle in dieser Phase sich packt. Später behalten wir vorn oft die nötige Ruhe. Beim >Sieben gegen Sechs“ finden wir kaum Zugriff, auch da sind Leons Paraden dann wieder umso wichtiger. Die zwei Niederlagen zuvor haben bekanntlich weh getan. Das heute war aber ein Schritt in die richtige Richtung. Uns bleibt wenig Zeit, uns zu freuen. Jetzt wollen wir Samstag gegen Dresden den Schalter auch in der Liga wieder umlegen.“  

Jens Bürkle (HBW Balingen-Weilstetten): „Der TuS hat verdient gewonnen, war heute einfach bereiter als wir. Wir haben es dem Gegner vor allem in der ersten Halbzeit oft leicht gemacht. Zum Schluss im Angriff mit unserem >Sieben gegen Sechs< hätte es enger werden können, einen Ausgleich haben wir aber nie geschafft… Haben auch einige Bälle liegen gelassen…  Wie gesagt: Euer Sieg geht in Ordnung und wir machen uns nun auf die lange Heimreise.“

Statistik

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis, Grabenstein (14/2); Genz (2), ten Velde, Ebner, Hangstein (4), Petreikis (1), Kontrec (5), Mrakovcic (1), Weßeling, Nissen (4), Skroblien (9/3), Kloor (2), Süsser (1), Wieling.

HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar (7 P.), Ruminsky (6 P.); Todorovic, Leimeter (2), Prantner (4), Huber (2), Ingason, Gretarsson (1), Danner (2), Hildebrand, Müller (5), Schoch, Wente, Saueressig (3), Volz (4), Heinzelmann (4).

Siebenmeter: 3/3 – 2/4 – Gretarsson an Grabenstein (37.), Volz an Grabenstein (56.)

Zeitstrafen: Süsser (23.), Ebner (29.), Genz (37.), Nissen (56.) – Schoch (9. + 22.)

Schiedsrichter: Christian vom Dorff, Fabian vom Dorff

Zuschauer: 876 in der MERKUR Arerna

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