Ob nun Schlüsselspiel oder nicht… Die Schützlinge von Emir Kurtagic haben am Freitagabend – sozusagen – eine schlüssige Antwort gegeben. Und beim 33:24 (13:11)-Erfolg bei der HSG Konstanz allein in der zweiten Hälfte 20 Tore geworfen. Das war dieser zum Ende hin sehr überforderten Mannschaft vom Bodensee einfach zu viel. Als der TuS zwischen der 13. und 21. Minute aus dem 3:5-Rückstand einen 10:7-Vorsprung schaffte, war dies ein erstes Signal für den später verdienten Auswärtssieg. Der direkt verwandelte Freiwurf von „Valle“ Spohn zum 26:20 (51. Minute) dürfte in der Nachbetrachtung als der Moment gewertet werden, der nun wirklich alles klarmachte. Das Ergebnis von 33:24 geht auch in der Höhe in Ordnung. Der TuS N-Lübbecke liegt nach vier Partien jetzt bei 5:3 Punkten.
Zum Spielverlauf im Einzelnen: Anwurf hatten die Hausherren aus Konstanz. Die Startsieben Lübbeckes mit diesem Aussehen: Rezar im Tor, die Defensive von links nach rechts: Strosack, Ebner, Dräger, Bagaric, Heiny und Skroblien. Petreikis kam für Bagaric, so Nettelstedt sich im Angriff befand. Mit einer Rezar-Parade und einem Lattenknaller Czakos ging es los. Eine Haßferter-Parade erleichterte Dangers den Treffer zum 1:0 (2. Minute). Doch per Siebener vollendete Tom Skroblien für den TuS. Den besseren Anfang hatte die HSG, so trafen Schramm und Czako in der 6. Minute zum 2:1 und 3:1.
Doch nach dem 5:3 (12.), als Braun für die Bodensee-Anrainer einen Siebenmeter verwandelt hatte, begann die erste richtig gute Phase für die Kurtagic-Schützlinge. In der 13. Minute verkürzte Tom Skroblien vom Siebenmeterpunkt aus zum 5:4 und anschließend waren zwei Rezar-Paraden zu bewundern und auch zu bejubeln. Als Dominik Ebner zum 5:5 traf (15.), war dies der erste Ausgleich für die Gäste seit dem 1:1 (3.) und die erste Führung im Spiel für Lübbecke folgte auf dem Fuße, es war das 5:6 (15.) dank Peter Strosack. Auch drei Rezar-Parade führten mit zu diesem TuS-Höhenflug. Und weiter ging es mit dem 5:7 (Skroblien), dem 5:8 (Strosack, 16.) und für das 5:9 zeichnete Petreikis (17.) verantwortlich, womit der 6:0-Zwischenspurt besiegelt war.
Nachdem die HSG Konstanz bis auf 7:9 aufgeschlossen hatte, gab es die erste Auszeit des TuS bei 20:12 min. Und darauffolgend wechselte Emir Kurtagic dann Petrovsky, Spohn und Becvar für Dräger, Heiny und Petreikis ein. Die nächsten Lübbecker Treffer: 7:10, 21. Skroblien – 8:11, 24. Becvar – 8:12, 25. Spohn. Nach 26 Minuten wehrte Johannes Jepsen einen Braun-Siebenmeter ab. Das 9:13 in der 27. Minute durch Tom Skroblien sollte im ersten Durchgang der letzte Nettelstedter Treffer sein. Hild und Wendel verkürzten für die Hausherren bis zur Pause zum 11:13. Der TuS wirkte zum Ende hin zwar etwas unkonzentriert und war gewiss auch nicht ganz fehlerlos. Man hatte aber doch ein gutes Gefühl, dass es für den TuS einen guten Start ins Wochenende – sprich: einen Auswärtssieg heute Abend – sicher geben könne.
In der Halbzeitpause fielen diese Statistik-Eckdaten besonders auf (Nettelstedt immer zuletzt genannt): erfolgreiche Tempogegenstöße 1:4, Wurfquote 44:54,2%, gehaltene Bälle 35:47,6%, erfolgreiche Angriffe 37,9:44,8%, verwandelte Siebenmeter 2:3.
In der 2. Halbzeit fielen einige der so genannten Steals zugunsten des TuS auf. Am nächsten dran war Konstanz noch mal beim 14:15 nach 35 Minuten. Darauf folgte aber ein 3:0-Lauf der Kurtagic-Schützlinge: 35. Minute Siebener für den TuS, Skroblien verwandelte zum 14:16, 36. TuS-Steal, 36. 14:17 Peter Strosack, 37. erneuter Steal des TuS, 37. 14:18 Lutz Heiny.
In der 39. Minute kam Johannes Jepsen in den TuS-Kasten, weitere TuS-Tore: 39. 15:19 Yannick Dräger, 40. 15:20 Tom Skroblien (die Kempa-Vorlage kam von Peter Strosack!). Bei 40:56 min. entschied sich TuS-Trainer Emir Kurtagic nochmals für eine Auszeit. Und weiter: 42. 16:21 Ebner, 43. 16:22 Skroblien, 43. 16:23 Skroblien (erneut nach einem Steal). Die Gastgeber hatten nochmals Auszeit bei 42:56 min. Bei noch 17 Spielminuten schon „sieben Tore vor“ für Lübbecke, da sollte nichts mehr schiefgehen. Und so kam es auch. Und zum Ende hin erhielten auch Jan-Eric Speckmann, Marvin Mundus und Bogdan Criciotoiu Spielanteile.
Der TuS traf in der 45. Minute zum 17:24 durch Tom Skroblien und die restlichen TuS-Tore seien hier noch im Telegrammstil genannt: 49. 19:25 Dominik Ebner, 51. 20:26 Valentin Spohn (direkter Freiwurf), 53. 20:27 Roman Becvar, 54. 20:28 Spohn, 55. 21:29 Petrovsky, 57. 22:30 Spohn, 58. 22:31 Speckmann (Tempogegenstoß), 59. 23:32 Speckmann (Tempogegenstoß), 60. 24:33 Spohn. Mit einer Jepsen-Parade endete die Partie!
Stimme zum Spiel:
Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Anfangs war das gar nicht so leicht. Da aber hält uns Aljosa Rezar im Spiel! Und er verschafft uns Sicherheit. Und auch schon in der 1. Halbzeit war vieles bei uns gut, nicht zuletzt die Abwehr. Hier verschenken wir aber noch ein paar Torchancen zu viel. In der 2. Hälfte war auch nicht alles perfekt. Aber die Jungs haben sich den – auch in der Höhe verdienten Sieg – insgesamt super erarbeitet. Es mag am Bildschirm vielleicht so ausgesehen haben, also ob Konstanz keine so leistungsstarke Mannschaft sei. Ich aber glaube, die haben viel Qualität. Doch wir konnten stark dagegenhalten. Dazu kommen in der 2. Halbzeit sieben bis acht Ballgewinne bei uns. Mit unserer ersten Welle war ich sehr zufrieden. Und wunderbar auch: Schon rund 15 Minuten vor Schluss hatten wir die Partie entschieden.“
Statistik
HSG Konstanz: Wolf (2 P.), Haßferter (8 P.), Ebert; Stotz, Czako (1), Hild (2), Wolf, Dangers (3), Krüger (1), Maier-Hasselmann (1), Beckmann, Braun (3/2), Jud (4/1), Wendel (3), Schramm (5), Knezevic (1).
TuS N-Lübbecke:Rezar (10/2 P.), Jepsen (4/1 P.), Becvar (1), Heiny (1), Ebner (3), Petreikis (2), Bagaric, Strosack (3), Mundus, Dräger (1), Spohn (6), Nissen, Speckmann (2), Petrovsky (1), Skroblien (13/4).
Siebenmeter: 4/7 – 4/4 – Wolf an Rezar (5.), Braun an Jepsen (26.), Jud an rezar (52.)
Zeitstrafen: 0 – 2 Petrovsky (23.), Becvar (46.)
Schiedsrichter: Jan Lier / Manuel Lier
Zuschauer: – in der Schänzle Halle
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