Schon oft genug ist die Frage gestellt worden in der jüngsten Vergangenheit, ob es nicht gewöhnungsbedürftig sei, die beiden Weihnachtsfeiertage im Mannschaftsbus bzw. beim weitesten Auswärtsgegner verbringen zu müssen anstatt bei den Lieben daheim. Wenn der TuS-Trainer am Freitagmittag davon gesprochen hat, diese Angelegenheit „irgendwie durchbringen“ zu müssen, hatte er die Terminierung und Entfernung aber weniger im Blick. Damit meint Michael Haaß vielmehr, dass mit Dominik Ebner, Yannick Dräger und Leos Petrovsky gleich drei seiner Jungs, noch dazu beide etatmäßigen Kreisläufer und Abwehrspezialisten, wegen Grippeerkrankung nicht trainieren konnten. Zumindest Dominik Ebner könne wohl aber doch auflaufen. Die Reise geht an den Bodensee, zur HSG Konstanz, wo der TuS-N Lübbecke am 2. Weihnachtstag, Montag, 26. Dezember, um 17 Uhr, in die Schänzle-Sporthalle einlaufen wird.
Die personelle Situation sei nun wirklich „nicht so prickelnd“, führte der Coach Freitagmittag weiter aus. Tin Kontrec sei nun besonders in der Pflicht. TuS-Asse, die auf anderen Positionen zuhause sind, meinten ja, „sie könnten Kreisläufer spielen“, sagt Michael Haaß mit einem Augenzwinkern, um dann wieder ganz ernst zu verdeutlichen, dass er Tom Skroblien, normal Linksaußen, diesen Part am ehesten zutraue.
Konstanz spiele an Weihnachten zuhause, der TuS reise (siehe oben) angeschlagen an… Dennoch bleibe er optimistisch, so Haaß, zudem bestehe in Bezug auf Yannick Dräger und Leos Petrovsky „noch Rest-Hoffnung“. Ein Schlüssel zum Erfolg für Lübbecke könnten gute Leistungen bei den Torwarten wie in der Abwehrreihe sein. „Ich sehe die gesamte Defensive immer als Einheit.“ Ein weiterer Aspekt bei dieser Bodensee-Dienstreise stelle Neuzugang Örn Vésteinsson Östenberg dar. Der Isländer hatte schon vergangenen Samstag zum Bietigheim-Spiel im Kader gestanden, war aber noch ohne Einsatz geblieben. Die Abläufe im Training mit dem neuen Gesicht würden besser und besser. „Örn findet sich erstaunlich schnell bei uns ein, könnte uns jetzt in Konstanz auch gut entlasten“, zieht Michael Haaß ein erstes Fazit und blickt hoffnungsfroh voraus, was diese Personalie anbetrifft.
Beim Gegner hat der Lübbecker Coach viele Asse auf dem Zettel stehen, die den Rothemden in der Partie am 26.12. gefährlich werden könnten. Nicht zuletzt den erst 22-jährigen Lars Michelberger, der jüngst im Duell mit den Eulen Ludwigshafen aus 14 Würfen 12 (!) Mal das kleine Leder in die Maschen setzte. Ihn oder einen anderen Shooter beim Gegner in engste Manndeckung nehmen? „Nee“, sagt der TuS-Trainer, „so ein Gegenmittel ist für mich 90-er Jahre“. Längst habe sich der Handball auch hier weiterentwickelt, da heutzutage dann längst Mitspieler die gewonnenen freien Räume umso besser nutzen würden.
Der TuS-Mannschaftsbus macht sich am 1. Feiertag um 11.30 Uhr auf den langen Weg in den äußersten Süden Deutschlands. Nach mal ein Anschwitzen vor Ort solle es am Montagvormittag nicht geben. Teambuilding mit Hilfe eines ausgedehnten gemeinsamen Spazierganges soll auf den letzten „Arbeitstag“ des Kalenderjahres vorbereiten. Wiederbeginn des Trainings am Wiehen? Am 11. Januar! Bei der WM im Einsatz (für sein niederländisches Team) ist vom TuS einzig Rutger ten Velde.