Von Beginn an merkte man den TuS-Spielern die Verunsicherung an, auch wenn jetzt Piotr Przybecki an der Seitenlinie stand. Das fehlende Selbstbewusstsein, was man sich eigentlich mit dem Spiel heute zurückholen wollte, war sicherlich nur ein Grund für den ausbaufähigen Auftritt, was vor allem an der fehlenden Chancenverwertung lag. Es wartet in den kommenden Tagen also sehr viel Arbeit auf Piotr Przybecki, damit am kommenden Freitag gegen den HSC 2000 Coburg, 19 Uhr, eine verbesserte TuS-Mannschaft in der MERKUR Arena einläuft.
Piotr Przybecki schickte in seinem ersten Spiel als TuS-Trainer folgende Sieben auf die Platte: Grabenstein – Skroblien – Weßeling – Dräger – Kontrec – Genz und Wieling. Angefeuert von lautstarken TuS-Anhängern ging es in die Partie. Leider verschliefen die Lübbecker wieder den Beginn und gerieten mit 0:4 ins Hintertreffen. Erst in der 6. Minute erlöste Sven Weßeling die TuS N-Anhänger mit dem 1:4 und legte sogleich auch noch das 2:4 nach. Der Bann schien nun gebrochen, denn drei Tore der Außen Skroblien (2) und Wieling (1) in Folge zum 5:5-Ausgleich (9.), die schnell nach vorne gespielt wurden, ließen Hoffnung aufkommen. Nach kurzer ausgeglichener Phase unterliefen den Lübbeckern wieder technische Fehler und Aluminiumtreffer, sodass sie wieder mit -3 ins Hintertreffen (8:12, 20.) gerieten. Die Rückraumschützen Sven Weßeling und Gerrit Genz besorgten alsbald den erneuten Anschluss zum 11:12 (21.), ehe Piotr Przybecki in der 23. Minute beim Stand von 12:14 zur Auszeit buzzerte. Doch das Momentum in der Schlussphase lag wieder beim TuS aus dem Siegerland, die bis zur Pause auf 18:13 erhöhten.
Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt: Beim TuS N-Lübbecker haperte es weiter, vor allem im Angriff, sodass das Team dem 6-Tore-Rückstand hinterherlief. Auch als Przybecki auf eine offensivere Abwehr, erst 5:1 mit einem vorgezogenen Alexander Schulze und anschließend auf eine 3:2:1-Defensive umstellte, brachte dies keine Ballgewinne, woraus Gegenstöße hervorgehen könnten. Gerade das Kreisläuferspiel des TuS Ferndorf stellte die Lübbecker immer wieder vor Probleme. Erst als Mattis Michel nach einem Foul an Falk Kolodziej 2 Mal 2 Minuten auf der Bank platznehmen musste (48.) und die Lübbecker durch Wieling, Heiny und Schulze auf 24:27 (52.) verkürzten, keimte noch einmal kurz Hoffnung auf. Doch auch das war vergebens. Ferndorf antwortete mit einem 4:0-Lauf und der TuS N-Lübbecke verliert auch in der Höhe verdient mit 25:32.
Rolf Hermann, Sportlicher Leiter beim TuS haderte vor allem die Chancenverwertung seiner Mannschaft. „Wir haben das Spiel schnell gemacht, sind auch gesprintet, aber wenn du dann das Tor nicht triffst, sondern nur die Latte, den Pfosten oder den Torhüter, wird es ganz schwer, sich Selbstvertrauen zu holen, gerade wenn Ferndorf dann Tor um Tor erzielt. Die Gegentore können wir dann nicht kompensieren“. Auch das Abwehrverhalten gegen Kreisläufer Mattis Michel sein ein Problem gewesen, obwohl dies gestern Thema war. „Es sind zu viele kleine Details, die bei uns im Moment nicht zusammenlaufen“, so Hermann weiter. Ein Dank sprach der Sportliche Leiter noch den zahlreichen TuS-Fans und der A-Jugend aus, die für positive Stimmung von den Rängen aus gesorgt hätten.
Stimme zum Spiel
Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): “Meinen Einstand habe ich mir natürlich anders erhofft. Wir wollten das Spiel schnell machen, schnell nach vorne laufen und aus der Abwehr heraus die Chancen nutzen. Gerade in den ersten 30 Minuten haben wir aber zu viele freie liegengelassen und haben das Spiel leider nicht unter Kontrolle bekommen. Ferndorf hat das Selbstvertrauen und sie haben das gut gemacht, sodass sie als verdienter Sieger vom Platz gegangen sind.”
Statistik
TuS N-Lübbecke: Zecher (4 P.), Grabenstein (7 P.); Genz (6), Heiny (2), Hörr, Ebner, Petreikis (1), Schulze (2), Dräger, Kontrec, Kolodziej (3/2), Weßeling (4), Skroblien (3), Kloor, Süsser, Wieling (4/1).
TuS Ferndorf: Wilde, Adanir (11/1 P.); Eres (3/3), Viana, Fanger (1), Stock, Dahlgren (4), Michel (8), Hideg (2), Wurz, Mundus (8), Kevic (6), Hecker, Schikora.
Siebenmeter: 3/3 – 3/5 Skroblien über das Tot (4.), Wieling an Adanir (31.)
Zeitstrafen: Eres (31.), Michel (2 x 48.), Würz (55.) – Dräger (22. + 40.)
Disqualifikation: Wurz (55.)
Schiedsrichter: Niels Blümel und Jörg Loppaschewski
Zuschauer: 1.333 in der Sporthalle Strählerwiese