Zurück im Schlamassel: Nach der schlechten Leistung bei der Heimniederlage gegen TuSEM Essen (20:24) steht der TuS N-Lübbecke im wilden Abstiegskampf der 2. Bundesliga nun gleich wieder unter Druck. Im Keller-Duell beim TSV Bayer Dormagen muss die Mannschaft von Piotr Przybecki am Sonntag (Anwurf 17 Uhr) nun wieder den schnellen Turnaround schaffen.
„Wir dachten, wir hätten die Kurve endgültig bekommen“, wunderte sich der Coach über die schwache Vorstellung seiner Handballer am Mittwoch in der Merkur Arena, nur drei Tage nach dem überzeugenden Auftritt beim 28:28 in Coburg und der bis dato zufriedenstellenden Jahresausbeute von 7:5 Punkten. Und dann das! „Unsere Angriffsleistung war unterirdisch. Wir haben in den letzten Tagen viel gesprochen“, berichtet der Trainer, der dabei kein Freund des Draufhauens ist. „Klar wird es auch mal emotional, aber ich finde, es muss vor allem konstruktiv bleiben. Man muss den Spielern auch zuhören“, so der 53-Jährige über seinen Ansatz.
Kurios: Auch gegen Essen überzeugte der TuS mit einer starken Abwehr, ließ den Sieg aber vorne in sträflicher Manier liegen. „Mehr Bälle als wir kann man in der Abwehr nicht gewinnen. Wir haben es vorne weggeworfen“, sagt Przybecki, der die Stimmungslage nach dem ernüchternden Auftritt beim Zweitligisten so beschreibt: „Wir sind alle angefressen!“
Die Wut auf sich selbst soll nun schnellstmöglich in eine Leistungssteigerung umgewandelt werden. Und die ist im Auswärtsspiel beim Drittletzten TSV Bayer Dormagen auch notwendig. Denn: Mit einem Sieg könnten die Hausherren den TuS am Sonntag überflügeln und den TuS noch mehr unter Zugzwang setzen. Weiter hinten hofft der VfL Lübeck-Schwartau auf Heimpunkte gegen den ASV Hamm-Westfalen. Im schlechtesten Fall würde das Lübbecker Polster auf die Abstiegszone nach dem Spieltag nur noch einen Zähler betragen.
Personell gibt es keine Veränderungen. Mit Sven Weßeling und Benas Petreikis fallen weiter zwei Alternativen im Rückraum verletzungsbedingt aus. „Wir müssen die Jungs auf Halb wieder besser ins Spiel bringen“, mahnt Przybecki und warnt zugleich vor Dormagens Tempo-Waffe. „Sie laufen ununterbrochen. Wir müssen sie auch ins Positionsspiel zwingen“, so der Coach, der sich auf ein weiteres spannendes Kellerduell gefasst macht.