Ein besonders Spiel sollte es werden und ja, das wurde es auch. Gegen die Ukrainer von HC Motor Zaporizhzhia gewann der TuS N-Lübbecke am Freitagabend in Düsseldorf mit 30:26 (13:11). Auch, wenn das Match für das Endresultat in der Liga keinen Einfluss hat, wollten die Lübbecker sich mit einem Sieg wieder neues Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben holen. Wie der Sieg die kommenden Trainingswoche beeinflusst, sehen wir am nächsten Freitag, 2. Dezember, 19.30 Uhr, im Heimspiel gegen den Dessau-Roßlauer HV.
Er wollte etwas ausprobieren, kündigte TuS-Trainer Michael Haaß vor dem Spiel an und das geschah auch: So spielte der TuS über weite Strecken mit einer offensiven 5:1-Abwehr, zu Beginn mit einem vorgezogenen Marek Nissen. Auch verzichtete Haaß zunächst auf den sonst üblichen Spezialistenwechsel Angriff / Abwehr. Nach dem 1:0 durch Marek Nissen traf Luka Mrakovcic zunächst leider nur den Pfosten und der TuS lag mit 1:2 (2.) hinten. Tom Skroblien, der nur für die Siebenmeter kam, egalisierte wieder zum 2:2 (3.). Nach dem 2:4-Rückstand erzielte Tin Kontrec vom Kreis den erneuten Anschlusstreffer zum 3:4 für den TuS (6.). Drei Tore der Ukrainer in Folge brachten den TuS mit 3:7 in Rückstand, und das, obwohl Havard Asheim sogar noch einen Siebenmeter parierte. Dominik Ebner erlöste Nettelstedt mit seinem Treffer zum 4:7 (12.) und legte sogleich noch zwei weitere nach, sodass in der 18. Minute der 6:7-Anschluss wieder hergestellt war. Zaporizhzhia nahm nun die Auszeit, doch auch das nächste Tor gehörte dem geduldig weiterspielenden TuS. Per Siebenmeter besorgte Tom Skroblien das 7:7 (20.). Wieder wollten die Lübbecker zunächst zu viel und fingen sich wieder zwei Gegentore zum 7:9 (23.). Benas Petreikis, seit der Auszeit im Spiel, und wieder Tom per Strafwurf stellten das Unentschieden zum 9:9 (24.) wieder her. Die Schlussminuten gehörten dem TuS, der nun das Spiel drehte: Wieder per Siebenmeter erzielte Tom die erste Führung nach dem 1:0 zum 11:10 (27.). Gerrit Genz kam mit Anlauf und legte den Ball in die linke Ecke der Tormaschen. Eine Auszeit von Michael Haaß brachte dem TuS die 13:11-Halbzeitführung durch Leos Petrovsky ein.
In die zweite Halbzeit startete Lübbecke so, wie sie die erste beendet hatten: Die beiden Außen Rutger ten Velde und Paul Holzhacker erhöhten auf 16:11 (35.). Da nutze auch die zwischenzeitliche Auszeit von Motor-Trainer Savukynas nichts. HC Motor verkürzte anschließend wieder auf 16:13, doch Gerrit Genz traf zwei Mal in Folge zum 18:13 (39.). Florian Baumgärtner kam nun in die Partie, jedoch gehörte das nächste Tor Paul Holzhacker zum 19:16 (42.). Lübbecke ließ Zaporizhzhia nun gewähren und so kassierte der TuS in der 45. Minute den 20:20-Ausgleich durch einen Tempogegenstoß. Marek Nissen sorgte allerdings dafür, dass die Führung nicht mehr wechselte. Drei Tore von ihm und eins von Tin Kontrec, hinzu drei Paraden von Niko Katsigiannis im TuS-Tor sorgten für den 24:20-Zwischenstand (49.). Die dritte Auszeit nahm nun Zaporizhzhia-Trainer Savukynas (49.), um doch noch mal das Match zu drehen. Dies gelang den Ukrainern allerdings nicht, denn Tom Skroblien behielt seine 100%-Trefferquote vom Siebenmeterpunkt bei und je ein Gesichtstreffer bei Katsigiannis und Baumgärtner beim Block verhinderten weitere Tore für die Gastgeber. In der 58. Minute gab es noch die rote und blaue Karte gegen Zaporizhzhias Molina, der Tin Kontrec foulte. Während sich Tin auf der Bank erholte, nutze Youngster Julian Borren seine Chance und netzte zum 29:24 (58.) ein. Noch zwei Siebenmeter für Zaporizhzhia und einen für Lübbecke setzten den Schlusspunkt unter die Partie zum 30:26-Endstand.
Stimme zum Spiel
Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): Insgesamt war das ein guter Test gegen eine gutorganisierte Mannschaft für uns. Wir haben heute einiges probiert, vor allem in der Deckung, dass da noch Fehler gemacht werden, ist auch klar. Aber dies unter Wettkampfbedingungen einzuüben, ist besser als im Training. Von uns war das heute keine Topleistung. Auch als das Spiel beim 20:20 zu kippen drohte, haben die Jungs das selbstständig gut gelöst. Die guten Aktionen im Angriff müssen wir nun weiter stabilisieren.
Statistik
HC Motor Zaporizhzhia: Chudinov (3 P.), Komok (6 P.); Kubatko (1), Blyzniuk (1), Denysov (1), Osadchyi, Turchenko (9), Molina, Kravchenko, Tomashevskyi, Horovyi, Horiha (3/2), Kasai (5), Andjelic, Truchanovicius (4), Tiutiunnyk (2).
TuS N-Lübbecke: Asheim (3P.), Katsigiannis (4 P.); Genz (3), Holzhacker (3), ten Velde (2), Baumgärtner, Ebner (4), Petreikis (2), Strosack, Borren (1), Kontrec (2), Markovcic, Nissen (5), Petrovsky (1), Skroblien (7/7).
Siebenmeter: 2/4 – 7/7 – Turchenko an Asheim (10.), Turchenko über das Tor (53.)
Zweiminutenstrafen: Turchenko (15.), Truchanovicius (24.), Horiha (39.), Andjelic (51.) – Kontrec (38.)
Disqualifikation: Molina (58.)
Schiedsrichter: Timo Hofmann und Thomas Horath