In den letzten zehn Minuten vor der Halbzeitpause bereitete der TuS N-Lübbecke sich selbst den Weg zum Klassenerhalt. Vom 7:7 (21. Minute) zum 7:11 (29.) und dann 8:12 beim Seitenwechsel. Und im zweiten Durchgang blieben die Nettelstedt-Lübbecker ruhig, abgeklärt, souverän, stets Herr der Lage! Klar, es fielen am Ende vielleicht noch ein paar Gegentreffer zu viel. Wodurch das 25:29-Endresultat zugunsten der Gäste ziemlich täuscht. Der TuS war weit besser als es der Torabstand weiß machen möchte! Denn 17:27 (10 Tore vor) hieß es nach 52 Minuten, als Tom Skroblien einnetzte.
Der Rest war unendlicher Jubel, von der Mannschaft, den so zahlreich nach Hagen gereisten schwarz-roten Anhängern und im Kreise des Trainer- und Betreuerstabes wie der weiteren Verantwortlichen und last but not least den Sponsoren! Was beim TuS auch besonders gefiel, dass es eine geschlossene Mannschaftsleistung war mit einem sehr erstarkten Leon Grabenstein im Tor. So war der nach vier sieglosen Spielen erste doppelte Punktgewinn die Rettung – bei einem Hagener Team, das damit seine erste Heimniederlage der Rückrunde kassierte!
Am Rande: Der Nettelstedter Erfolg war aber auch erforderlich für den Klassenerhalt, denn Hamm gewann sein Heimspiel gegen Essen. Die Lommel-Schützlinge steigen dennoch ab, weil neben dem TuS auch Lübeck-Schwartau und die Eulen Ludwigshafen zum Saisonabschluss siegten. Der TuS N-Lübbecke schließt 2024/25 mit 30:38 Punkten als Tabellen-15. ab. Kurios: nur zwei Punkte hinter dem Tabellen-8. (!), dem Gegner des Samstagabends, der Eintracht aus Hagen!
Es erübrigt sich, hier noch im Detail auf einzelnen Spielsituationen, Ein- und Auswechslungen, Zwischenstände einzugehen. Wie schon oben beschrieben, war ab der 21. Minute der TuS auf dem absolut richtigen Weg, zeigte besten Einsatz, höchste Konzentration, tolle Zuspiele und sauber abgelieferte Torwürfe. Die Abwehr zeigte, so wie in der 1. Halbzeit des Ferndorf-Heimspieles vor einigen Wochen, eine engagierte Arbeit, die für jeden Lehrfilm taugen würde. Gewiss: Es passierten dem TuS auch Fehler, aber unterm Strich nur äußerst wenige. Und die Hagener (lange Zeit mit 5:1-Deckung) degradierte man mehr und mehr zu Statisten. Übrigens musste aus Krankheitsgründen Chefcoach Piotr Przybecki für Samstagabend passen. Er wurde an diesem denkwürdigen Abend allerbestens von seinem „Co.“ Sebastian Redeker vertreten.
Rolf Hermann, Sportlicher Leiter des TuS, war im Interview mit dem TuS-Internet-Redakteur nach diesem so wunderschönen Handball-Abend natürlich besonders redselig. Zuallererst richtete er an Co-Trainer Sebastian Redeker ein „großes Kompliment“. Und weiter: „Basti hat mit so viel Herzblut diese Aufgabe übernommen“, dies gelte auch für die Tage zuvor und das alles „verbunden mit der so großen Bedeutung für Verein und Region im alles entscheidenden Spiel!“ Das sei heute Abend in Hagen „eine heiße Atmosphäre“ gewesen. Ein riesiges Dankeschön gelte es den TuS-Fans zu sagen. „Ihr habt es ermöglicht, dass die Jungs Heimspiel-Feeling bekommen konnten!“ Rolf Hermann sprach weiter von „unserer super aggressiven Abwehr“. Und mega schön sei es gewesen, sich ansehen zu dürfen, „dass wir im Angriff endlich wieder so sehr in die Tiefe gegangen sind!“ Auch räumte der Sportliche Leiter aber auch ein, „dass es dabei bleibt: Wir sind dieses Jahr mit zwei blauen Augen davongekommen!“ Aber dann auch wieder dies: „Wir sind stolz und glücklich, dass wir es in Hagen aus eigener Kraft geschafft haben!“ Abschließend gehen von Rolf Hermann – wie von allen aus der TuS-Familie – „herzliche Genesungswünschen an Piotr! Ganz besonders auch für ihn haben wir heute gewonnen!“
Statistik:
VfL Eintracht Hagen: Paske (2 P.), Bochmann (7 P.); Öhler (1), Norouzinezhad (4), Alves (1), Pieczkowski (1), Voss-Fels (1), Gaubatz, Styrmisson (4/3), Granlund (1), Pfalzer, Quittmann (4), Jukic (3), Richter, Busch (3), von Boenigk (2).
TuS N-Lübbecke: Katsigiannis, Grabenstein (6 P.); Genz (1), Heiny (2), Ebner (3), Petreikis (2), Schulze (1), Severec, Dräger (4), Kontrec, Kolodziej (1), Weßeling (4), Skroblien (5), Kloor, Süsser (1), Wieling (5/2).
Siebenmeter: 3/3 Styrmisson – 2/2 Wieling.
Zeitstrafen: Jukic (22.), Voss-Fels (50.) – Weßeling (18.), Kontrec (24.).
Disqualifikation: Pfalzer (31.)
Schiedsrichter: Konrad Gimmler & Jannik Rips; Magdeburg & Stendal.
Zuschauer: 2.087