Zieht man das so zurecht bejubelte und umjubelte 31:30 am Freitag vor einer Woche über Hüttenberg als Maßstab heran, dann sahen wir an diesem Samstagabend den TuS N-Lübbecke über weite Strecken mal wieder von seiner harmlosen Seite. Mehr noch: Nach der 36. Spielminute (aus dem 13:15-Pausenstand war das 14:18 geworden), lief der TuS endgültig nur noch hinterher. Mit dem 20:26 (48.) war die Entscheidung bereits gefallen. Tim Wieling (6/1) und Lutz Heiny (5) scorten noch am besten auf Nettelstedter Seite. Zwischen den Torpfosten ging es 9:16 gegen Nettelstedt-Lübbecke aus. TVG-Keeper Julian Buchele zeigte 15 Paraden, seine Quote lag am Ende bei 36,6 Prozent.
Also gab es für die Jungs vom Wiehen leider den Rückschritt, nächste Folge. Nach 4:0 Punkten am Stück (in Konstanz sowie zuhause im Duell mit Hüttenberg) rutschen die Rothemden mal wieder auf Rang 15 zurück, bei jetzt 26:34 Zählern. Sollten am Sonntag Dormagen in Dessau und Lübeck/Schwartau gegen Ferndorf siegen, wäre es gar nochmals der erste Abstiegsrang, Platz 17. Vielleicht gibt’s ja aber doch Schützenhilfe. Noch vier Mal muss Nettelstedt-Lübbecke in dieser „wilden“ Liga des Spieljahres 2024/25 auflaufen. Nach der durch Länderspiele bedingten Pause wartet in der heimischen MERKUR-Arena in 14 Tagen, am Samstag, 17. Mai, 19.30 Uhr, der Dessau-Roßlauer HV auf die Przybecki-Schützlinge. Dann geht es nach Hamm, das letzte Saison-Heimspiel sieht Nordhorn-Lingen als Gegner, während der Abschluss am 7. Juni beim VfL Eintracht Hagen gespielt wird.
Nur eine sehr gute Phase hatte der TuS-N-Lübbecke in diesem Spiel. Das war, als die Przybecki-Schützlinge aus dem 2:5-Rückstand (12. Minute) die einzige Führung des Abends zum 7:6 schafften (17.). Beim 5:1-Lauf zeichneten als Schützen Tim Wieling, zweimal hintereinander – zum 4:5-Anschluss im Tempogegenstoß-, Alexander Schulze (erneut Tempo), Dominik Ebner und Yannick Dräger verantwortlich. Beim Stand von 6:6 parierte zudem Leon Grabenstein einen Siebenmeter. Erneut dank Yannick Dräger war letztmalig beim 9:9 ein Ausgleich geschafft. Das war in der 20. Spielminute – nach tollem Assist von Sven Weßling. Tim Kloor sorgte mit seinem Treffer in der 30. Minute für den 13:15-Pausenstand.
Auch in die 2. Halbzeit kam der TV Großwallstadt besser als die Jungs vom Wiehen. Dank eines verwandelten Siebenmeters lagen die Hausherren nach 37 Minuten mit 19:15 in Front. Bei angedrohtem Zeitspiel gelang Jó Gerrit Genz ein schöner Treffer in den Winkel. Es war nach 45 Minuten der Anschluss zum 20:23. Zwei TuS-Zeitstrafen binnen 32 Sekunden begünstigten dann Großwallstand bei seinem folgenden 3:0-Lauf. Dank Lutz Heiny kommt Nettelstedt-Lübbecke zwar nochmals in der 57. Spielminute – mit dem 25:28 – etwas heran, kassiert aber nach dem 27:30 in den letzten 90 Sekunden nochmals drei Gegentreffer am Stück!
Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS, wirkte im Interview hier für unsere TuS-Homepage gefasst und ruhig, klang aber – verständlicherweise – sehr traurig. Auch räumte er klar ein: „Das war heute Abend definitiv eine verdiente Niederlage! Wir müssen uns das eingestehen, auch wenn es weh tut. Wir bekommen nie wirklich Zugriff aufs Spiel, auch nicht über die mehrfach versuchte offensive Deckung“, die ja tatsächlich noch beim Sieg über Hüttenberg Schlüssel zum Sieg gewesen war. Auch sei diesmal vorn „insgesamt zu wenig“ gegangen. „Eindeutig Lob und Dank“ fand Rolf Hermann jedoch einmal mehr für die TuS-Anhänger, die den Weg nach Unterfranken auf sich genommen hatten!
Stimme zum Spiel:
Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „Ja. In Gänze war es eine verdiente Niederlage. Vorn passierten uns zu viele Fehler. Und in der Defensive sind wir nicht genügend gefestigt. Auch in der offensiven Variante waren wir weniger gut als noch vor einer Woche gegen Hüttenberg. Wir spielten auch ganz allgemein heute Abend nicht clever und nicht konsequent genug. Ausschlaggebend auch, dass im gegnerischen Tor Julian Buchele 15 Paraden gelingen.“
Statistik:
TV Großwallstadt: Buchele (15 P. / 1 T.), Minerva, Hanemann (1/1 P.); Klenk (2), Gempp (4), Eisenträger (2), Meddeb (8/1), Redkyn, Wullenweber (1), Röller (1), Battermann (1), Mohr, Stark (5), Horner, Buck (2), Schalles (6).
TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (4 P.), Grabenstein (5/1 P.); Genz (1), Heiny (5), Hörr, Ebner (2), Petreikis (1), Schulze (1), Severec, Dräger (3), Kontrec, Kolodziej (3), Weßeling (2), Kloor (2), Süsser (1), Wieling (6/1).
Siebenmeter: 0/0 Röller, 1/1 Meddeb – 1/2 Wieling.
Zeitstrafen: Meddeb (20. & 27.), Schalles (21.), Wullenweber (30. & 48.), Battermann (51.) – Wesseling (2. & 45.), Ebner (17.), Wieling (29.), Dräger (31.), Schulze (36. & 46.), Heiny (59.).
Schiedsrichter: Katharina Heinz & Sonja Lenhardt.
Zuschauer: 2837