Ein turbulenter Montag mit der Freistellung von Michael Haaß als TuS-Trainer ist Geschichte. Lange Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, bleibt nicht, denn es ist Englische Woche: Am Mittwochabend, 19 Uhr, ist der SC DHfK Leipzig in der 2. Runde des DHB-Pokals zu Gast in der MERKUR Arena. Das Spiel wird live und on Demand auf Dyn übertragen.
In der vergangenen Saison hieß für beide Teams die Endstation MT Melsungen. Der SC DHfK verlor im Achtelfinale mit 21:27 und der TuS bekanntlich im Viertelfinale mit 28:30. Doch auch das ist Geschichte. Während Leipzig als Erstligist jetzt erst in den Pokalwettbewerb eingreift, schlug der TuS den Wilhelmshavener HV in der ersten Runde Ende August mit 40:37.
In der Liga könnten zwischen den beiden Kontrahenten die Gegensätze auch kaum größer sein: Während der TuS mit 2:6 Punkten auf Rang 17 abgerutscht ist, ist Leipzig sehr gut gestartet und steht mit 6:2 Punkten auf Rang 6.
Mit diesen ungleichen Vorzeichen erläutert Rolf Hermann, Sportlicher Leiter beim TuS, die Situation: „Die Spieler wissen, dass der Trainer nur ein Mosaikstein in dem ganzen Konstrukt ist und sie genau so dazugehören“. Da die Zeit bis zum nächsten Spiel nur sehr kurz sei, habe er der Mannschaft am Montagabend Mut zugesprochen und an die Stärken appelliert. Das Handballtraining rückte in den Hintergrund, denn viel wichtiger sei es in so einer Situation, „Lockerheit reinzukriegen“, die zuletzt gefehlt habe.
Sehr gut unterstützt hat dabei auch Sebastian Redeker, der morgen Abend als verantwortlicher Trainer auf der Bank sitzen wird und zahlreiche Einzelgespräche geführt hat. „Basti hat die letzten eineinhalb Tage sehr viel Zeit investiert, auch heute ist er wieder in Gesprächen. Er soll für die nötige Lockerheit sorgen und dafür ist es ist gut, dass er viel gesprochen hat. Letztlich können wir uns aber nur auf dem Spielfeld ein gutes Gefühl holen und das in kleinen Schritten. Da sollten wir morgen mit beginnen, weil das Spiel nächsten Samstag gegen Ferndorf einfach zu wichtig ist“, erklärt Hermann.
Besonders wichtig für das Pokalspiel morgen sei es, in kleinen Schritten zu denken. „Der erste Schritt ist, mit erhobenem Kopf ins Match zu gehen. „Wir haben gegen Leipzig nichts zu verlieren, müssen aber für uns einen Weg finden, etwas mehr Lockerheit ins Spiel hineinbekommen“, erläutert Hermann. Dazu sei es wichtig, sich auf die Basics zu konzentrieren, den Ball besser laufen zu lassen. Alle anderen Ideen seien vermessen und in dieser Phase nicht angebracht, so Hermann weiter.
Als einen Erfolg würde Hermann daher „eine sichtbare Steigerung der Art und Weise“ beschreiben. Es sollen wieder Emotionen gezeigt werden, was zuletzt auf der Strecke geblieben ist. Man dürfe sich ruhig freuen, wenn die Aktion gelungen sei, man in der Abwehr zum Beispiel einen Ball geklaut habe. „Ich erwarte, dass sich alle morgen reinhauen und das auch zeigen!“. Dass dies möglich ist, habe man in der Vorbereitung bereits gesehen. Dort habe man es auch geschafft, sich gegen vermeintlich klar bessere Mannschaften ein gutes Gefühl zu holen und eine gute Leistung abgerufen. „Das sind wir nach Samstag allen Schuldig, sowohl den Fans, Sponsoren aber auch uns selbst, um eine Basis für die kommenden Aufgaben zu haben“, so Hermann abschließend.