Bei der TSV Hannover-Burgdorf bestreitet der TuS N-Lübbecke sein letztes Auswärtsspiel der Hinrunde. Bereits am Freitag, 4. Dezember, muss unser Team ab 19.45 Uhr in der Swiss Life Hall gegen den aktuellen Tabellenzwölften antreten. Für die „Rot-Schwarzen“ soll es gegen die heimstarken Hannoveraner, mit unserem ehemaligen Torhüter Malte Semisch in ihren Reihen, in erster Linie um eine starke Besserung gegenüber der jüngsten Partie gegen Lemgo gehen.
„Uns erwartet ein starker Gegner, der gerade in den Heimspielen gegen Leipzig, Gummersbach und Stuttgart überzeugen konnte“, ordnete TuS-Interimstrainer Zlatko Feric das Spiel in Hannover auf der Pressekonferenz zum kommenden Match am Donnerstagmittag ein. Die „Recken“ seien auf allen Positionen sehr gut und vor allem doppelt besetzt, ob im rechten Rückraum mit Kai Häfner und Runar Karason oder am Kreis mit den beiden Nationalspielern Joakim Hykkerud und Erik Schmidt. „In der Abwehr erwartet uns eine großgewachsene 6:0-Abwehr“, blickt Zlatko voraus, die es für unser Team gilt in Bewegung zu bringen. Von der Ausgangslage her sei die anstehende Aufgabe in Hannover allerdings nicht anders als die der vergangenen Woche gegen den TBV Lemgo, die es – das sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich betont – besser zu lösen gilt, schließlich habe man als Mannschaft einiges gutzumachen.
Der Kampfgeist müsse erneut geweckt, die Herausforderung möglichst selbstbewusst angenommen werden. Jeder Spieler müsse fürs Team wie für sich selbst zeigen, dass der augenblickliche Tabellenplatz die tatsächliche Qualität nicht widerspiegelt. Vorrangig gelte es daher, einfach zu agieren, die Tabelle während der Partie auszublenden. Die Abrechnung erfolge nach 60 Minuten, dann könne man sehen, ob die Leistung ausgereicht habe.
Positiv stimmt Jens Schöngarth nach dem vergangenen Heimspiel, dass nun erneut ein Spiel in fremder Halle ansteht. Gerade bei Heimspielen mache er sich selbst den größten Druck. Vielleicht nicht immer die beste Ausgangslage. „Wenn man unser Auswärtsspiel in Berlin betrachtet, waren wir 50 Minuten lang die dominierende Mannschaft“, da habe man einmal mehr gezeigt, zu welcher Leistung das Team im Stande sei, so der TuS-Rückraumspieler. Gegen Hannover stimme ihn außerdem zuversichtlich, dass auch “die Recken“ sicher nicht immer auf Top-Niveau agieren könnten, zumal sie auf Csaba Szücs und Torge Johannsen verzichten müssen. Auch wenn derzeit viele den Glauben an die Stärke der Mannschaft verloren hätten, habe das Team selbst „dieses Gefühl gewiss nicht. Wenn wir nicht mehr spielen wollten, um zu gewinnen, wären wir keine echten Sportler mehr“, so die Nr. 33 beim TuS.
Nicht verschweigen möchten Zlatko Feric und Jens Schöngarth auch, dass die jüngste Trainingswoche keineswegs einfach für alle Beteiligten gewesen sei, am Montag und Dienstag habe man noch lange nach dem Training zusammengesessen und geredet. „Jeder muss die Niederlage für sich selbst verarbeiten“, den Kopf oben zu behalten, das gelte dabei aber uneingeschränkt für jeden Spieler, so Zlatko Feric. Innerhalb der Mannschaft könne man sich auch weiterhin in die Augen schauen und keinem Spieler sei die miserable Situation gleichgültig. Jeder habe den persönlichen Ansporn zufrieden zu sein, seine persönlichen Ziele zu erreichen, „und auch sich als Nationalspieler für die bevorstehende Europameisterschaft anzubieten“, ist Jens Schöngarth überzeugt.
Jetzt geht es aber erst einmal um das Spiel in der niedersächsischen Landeshauptstadt und dafür hat Jens nur einen Wunsch: „Ich möchte, dass wir einmal im Bus nach Hause fahren und uns dabei riesig freuen dürfen. Das wünsche ich uns allen!“
Dass nicht nur Jens Schöngarth diesen Wunsch hegt, sondern auch alle TuS-Anhänger, das dürfte außer Frage stehen. Darum gilt auch am Freitagabend in Hannover nach wie vor das Motto „Jetzt Flagge zeigen!“ Damit in allernächster Zeit der Abstand auf den rettenden 15. Platz von den gegenwärtigen vier nach und nach auf weitere Zähler verkürzt werden kann.