TuS nach tollem Kampf 26:27 gegen den BHC

Der TuS N-Lübbecke hat es verpasst, noch einmal in Sachen Klassenerhalt anzugreifen. Bei einem Erfolg hätte der Abstand zum Gegner Bergischer HC nur noch drei Zähler betragen, nun sind es deren sieben… Bis Stuttgart (auf dem 15. und erstem Nicht-Abstiegsplatz) sind es sechs Punkte Rückstand – und vier Partien noch zu spielen. Nach einem engen Spiel siegten die bergischen Löwen beim TuS N-Lübbecke mit 27:26 (16:14) und sichern sich damit (fast schon) den Klassenerhalt in der DKB Handball-Bundesliga. Rechnerisch ist der TuS zwar noch nicht abgestiegen, doch die Rettung jetzt noch erheblich schwerer.

 

TuS-Trainer Goran Perkovac begann gegen den BHC mit Kapitän Nikola Blazicko im Tor, Niclas Pieczkowski, Nikola Manojlovic und Tim Suton im Rückraum sowie auf Außen mit Bobby Schagen und Jens Bechtloff. In der Abwehr agierte der TuS lange Zeit mit einer offensiven 5:1-Abwehr, in der Jens Bechtloff die „Indianerrolle“ übernahm, Niclas Pieczkowski deckte auf Linksaußen. Im Angriff kam anfangs Pontus Zetterman für Nikola Manojlovic.

Die erste Viertelstunde verlief für Lübbecke recht gut. Die offensive Ausrichtung in der Deckung gelang, vor allem Bobby Schagen präsentierte sich ordentlich und auch Niclas Pieczkowski trug sich zwei Mal beim 4:3 (7. Minute) und 5:3 (9.) in die Torschützenliste ein. Danach lief es für Nettelstedt nicht mehr ganz so wie gewollt, beim 10:9 aus BHC-Sicht (18.) war nach einiger Zeit wieder eine Führung erreicht. Bis zur 25. Minute hatte der Bergische HC beim 14:11 sogar eine Drei-Tore-Führung geschafft. Matevz Skok hütete inzwischen anstelle vom Nikola Blazicko das TuS-Tor. Bobby Schagen von Rechtsaußen sowie Jens Bechtloff und Tom Wetzel verkürzten zwar noch mit jeweils einem Tempogegenstoß bis zum 14:15, doch die Zwei-Tore-Pausenführung für den BHC sicherte Arnor Gunnarsson in Überzahl.

Die zweite Halbzeit begannen die Perkovac-Schützlinge mit noch 34 Sekunden in Unterzahl. Jens Bechtloff verkürzte direkt im ersten Angriff auf 15:16 (31.), beim 19:19 (39.) gelang den TuS-Spielern durch Tim Suton der verdiente Ausgleich, auch weil Matevz Skok dreimal toll hatte parieren können. Nach einer weiteren Skok-Parade und einem Nippes-Fehlwurf erhöhte Jens Bechtloff für den TuS auf 20:19 (42.). Gästetrainer Sebastian Hinze nahm eine Auszeit (42.). Nach dem 22:22, da hatte sich Tim Suton toll durchgesetzt, gelangen dem BHC vier Treffer in Folge durch Alexander Hermann (47.), Alexander Oelze(51.), Jan Artmann (53.) und Viktor Szilagyi (55.) bis zum 22:26. Die Vorentscheidung? Keineswegs. Zweimal Tim Remer zum 24:26 und ein Treffer Pontus Zettermans (25:26, 58.) hielten die Spannung aufrecht. Nikola Blazicko, nun wieder im TuS-Kasten, parierte gegen Hermann, Nettelstedt hatte Ballbesitz und eine letzte Auszeit (59:03). Pontus Zettermann hatte als siebter Feldspieler das Torwart-Leibchen an. Niklas Pieczkowski übernahm Verantwortung, doch seinen Wurf machte BHC-Torwart Christopher Rudeck zunichte. Die letzten 21 Sekunden brachten die 25:27-Entscheidung durch Kristian Nippes und die Ergebniskosmetik von Tim Suton zum 26:27-Endstand.

 

Stimmen zum Spiel:

Sebastian Hinze (Bergischer HC): „Wir sind unheimlich glücklich, dass wir diese zwei Punkte hier heute Abend mitgenommen haben, denn wir haben vieles richtig gemacht. Wir haben uns bei der Manndeckung gegen Viktor Szylagyi in den letzten fünf Minuten nochmals stressen lassen… Zudem hatten wir nur noch eine gebrochene Bandage, die meine Spieler untereinander austauschen mussten. Zu Beginn des Spiels sind wir nicht so gut in die Abwehrarbeit hineingekommen, waren nicht so schnell auf den Beinen, haben nicht gut verschoben und viele Bälle über Außen kassiert. Mit der Umstellung auf die Positionsverteidigung haben wir besseren Zugriff zum Spiel bekommen. Vor der Halbzeit haben wir es versäumt, auf drei bis vier Tore wegzuziehen. In der zweiten Hälfte war es das erwartet enge Spiel, wir sind aber auch in der 55. Minute mit vier Toren in Führung gegangen. Ich bin extrem einverstanden mit unserer Mannschaftsleistung, denn beide Teams befanden sich heute Abend in einer Extremsituation. Ich kann meiner Mannschaft einen riesengroßen Glückwunsch aussprechen!“

Goran Perkovac (TuS N-Lübbecke): „Glückwunsch an Sebastian, seine Mannschaft war zum Großteil das bessere Team. Wir haben im ganzen Spiel zu viele Fehler gemacht, haben in der zweiten und dritten Welle zu undiszipliniert agiert. Dass es ein knappes Match werden wird, wussten wir schon vor zwei Monaten, da beide Teams in der Liga ums Überleben kämpfen. Wir haben sehr gut gekämpft, manchmal aber doch zu wenig mit dem Kopf gespielt. Wir haben heute auch viel Pech gehabt. Ich kann meiner Mannschaft hinsichtlich Einstellung und Kampf keinen Vorwurf machen. Ich hoffe, dass wir jetzt nicht den Kopf hängen lassen, sondern zusammenstehen und in den restlichen Saisonspielen noch viele Punkte sammeln. Das sind wir schon unseren Zuschauern schuldig, die uns auch heute Abend wieder überragend unterstützt haben!“

 

Statistik:

TuS N-Lübbecke: Blazicko, Skok; Bechtloff (4), Tauabo (n.e.), Pieczkowski (2), Manojlovic, Wetzel (1), Lazovic, Suton (6), Schagen (6/1), Zetterman (4), Grabarczyk, Klimek (1), Remer (2).

Bergischer HC: Gustavsson, Rudek; Preuss (3), Hoße (1), Gunnarsson (3), Nippes (2), Oelze (2), J. Artmann (1), Hermann (7), Weiß (2), Gutbrod (1), Szylagyi (5), Jonovski, Aflitulin.

Zeitstrafen: 3 – 1 Klimek (21.), Manojlovic (29.), Grabarczyk (33.) – Weiß (36.)

Siebenmeter: 1 /1- 2/0

Schiedsrichter: Baumgart / Wild

Zuschauer: 1.779

Spielfilm: 0:1 (2.), 2:2 (5.), 3:3 (6.), 5:3 (9.), 6:5 (11.), 7:6 (13.), 9:8 (16.), 9:10 (18.), 10:12 (20.), 11:12 (24.), 13:15 (27.), 14:15 (29.), 14:16 (HZ), 15:17 (32.), 16:17 (33.), 16:18 (34.), 17:18 (36.), 17:19 (37.), 18:19 (38.), 19:19 (40.), 20:19 (42.), 20:20 (43.), 20:21 (44.), 21:22 (45.), 22:22 (47.), 22:23 (47.), 22:24 (51.), 22:25 (53.), 22:26 (55.), 24:26 (57.), 25:26 (58.), 25:27 (60.), 26:27 (EN)

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