Diesmal war da keine Aufholjagd von Bietigheim wie noch am Mittwoch, diesmal blieb der TuS einfach nur cool. Selbst als der Gegner beim 22:25 (56. Minute) noch mal drei Tore aufgeholt hatte, sorgten Roman Becvar mit dem 22:26 (57.) und eine weitere Parade des am Samstagabend ganz glänzend aufgelegten Aljosa Rezar für die endgültige Entscheidung zugunsten des TuS N-Lübbecke. Gewiss: Dieser Sieg war notwendig, um dem Zweiten Gummersbach gegenüber auf Tuchfühlung zu bleiben, der zuvor schon 38:30 über Emsdetten gewonnen hatte. Nächster Aufgalopp der Kurtagic-Schützlinge ist bereits jetzt Mittwoch, 31. März, 19.30 Uhr, in der Merkur Arena gegen den TSV Bayer Dormagen.
In der ersten Spielhälfte zeigten die Gäste aus Ostwestfalen einen soliden Start, wobei bis zum 4:4 nach 8 Minuten beide Teams sich noch auf Augenhöhe gegenüberstanden. Eine sehr starke Phase der Nettelstedter folgte etwa von der 10. bis zur 20. Minute. Die Kurtagic-Schützlinge setzten sich vom 4:4 auf 4:6 (10.) und später bis zum 5:11 (19.) ab. Rezar-Paraden fast im Minutentakt waren ein Hauptgrund dafür und auch die Defensive generell funktionierte gut. Klasse bei Lübbecke ebenso das Rückzugsverhalten.
Aber auch vorn: Da trafen die TuS-Handballer nun fast nach Belieben ins Netz der Gastgeber. Nicht zuletzt mit erfolgreich abgeschlossenen Tempogegenstößen setzte Nettelstedt Nadelstiche. Die Rote Karte gegen Rentschler (19.) merkte man Bietigheim dennoch nicht an. Immerhin verkürzte die SG den Toreabstand in den letzten 11 Minuten der ersten Hälfte nochmals bis auf 4 Treffer. Und nach der Erfahrung vom Mittwoch, als Bietigheim auch ein 6-Tore-Rückstand nach 40 Minuten nichts hatte anhaben können, blieb der TuS natürlich gewarnt.
Auch in Durchgang zwei trat Nettelstedt-Lübbecke insgesamt souverän auf. Und wenn es doch mal ein wenig enger wurde, nie mehr als drei Treffer Unterschied ab der 32. Minute allerdings, blieben die Rothemden immer ruhig. Auch diese Coolness zog dem Gegner diesmal den Zahn – ganz anders als noch am Mittwoch. Weiterhin glänzte zwischen den Pfosten Aljosa Rezar, auch Hundertprozentige fing er sich, 14 Paraden standen nach 60 Minuten insgesamt in der Bilanz. Benas Petreikis kam dann noch in den letzten 5 Minuten in die Partie. Bietigheim deckte in der Crunchtime etwas offensiver. Genutzt hat ihnen dies aber auch nichts. Beste Werfer beim TuS übrigens Tom Skroblien (9/1) und Peter Strosack, der alle seine 6 Würfe auch in Tore ummünzte. Nach dem Schlusspfiff tanzten die TuS-Spieler – so wie Bietigheim am MIttwoch. Sie hatten es sich auch redlich verdient.
Rolf Hermann, Sportlicher Leiter beim TuS, war ebenfalls bei guter Laune nach diesen zwei verdienten Punkten. „Nach der Partie vom Mittwoch, wo wir ja ein gewonnen geglaubtes Spiel noch hergeben mussten, war das heute Abend keine einfache Ausgangslage für die Jungs. Nach 19 Minuten führen wir aber 11:5 und behalten danach alles gut im Griff. Und die Abwehr war heute – samt Torwart – auch sehr verbessert gegenüber dem vorigen 27:27. Allerdings folgt jetzt schon die nächste Englische Woche, die uns erneut sehr fordert.“
Stimme zum Spiel:
Emir Kurtagic (TuS N-Lübbecke): „Ein sehr gutes Spiel von uns heute Abend, jedenfalls die meiste Zeit über. Ganz anders also als noch am Mittwoch! Joschi ist im Tor richtig stark. Er vor allem ist es, der allen rasch Sicherheit verschafft! Aber auch Leos und Marko leisten im Innenblock prima Arbeit. Klar gab es wieder ein paar nervöse Aktionen bei uns, aber solche Phasen bleiben im Handball nie ganz aus. Die Mannschaft wirkt sehr souverän und kann Bietigheim immer wieder auf Distanz halten. Zwei Punkte auswärts müssen immer erstmal geholt werden. Morgen am Sonntag erholen wir uns. Montag beginnt dann die Arbeit für das Mittwoch-Heimspiel gegen Bayer Dormagen.“
Statistik
SG BBM Bietigheim: Reich, Edvardsson (9 P.); Vlahovic (2), Rentschler, Claus (5), Ohler, Schäfer (4), de la Pena (1), Urban, Dahlhaus (1), Link (5), Asmuth, Barthe (3), Boschen, Mercec (1), Fischer (2).
TuS N-Lübbecke: Rezar (14 P.), Jepsen; Becvar (2), Heiny (3), Baumgärtner (4), Ebner (3), Petreikis, Bagaric (1), Strosack (6), Mundus, Spohn, Nissen, Speckmann, Petrovsky (1), Skroblien (9/1).
Siebenmeter: 0/0 – 1/2 Skroblien an den Pfosten (52.)
Zeitstrafen: 4:4 – Vlahovic (5. + 41.), Rentschler (19.), Barthe (57.) – Petrovsky (23.), Bagaric (35. + 40.), Spohn (48.)
Disqualifikation: Rentschler (19.)
Schiedsrichter: Fabian Friedel und Rick Herrmann
Zuschauer: – in der Sporthalle am Viadukt
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