TuS gibt in Lübeck in Schlussviertelstunde noch 5-Tore-Vorsprung aus der Hand: 20:21 verloren

Einen recht bitteren doppelten Punktverlust hat der TuS N-Lübbecke am Samstagabend beim VfL Lübeck-Schwartau einstecken müssen. Völlig unnötig gaben die Ziercke-Schützlinge in den letzten 17 Minuten noch eine sehr sicher schienende 17:12-Führung aus der Hand. Die Gastgeber holten Tor um Tor auf, wobei sie in dieser Phase auch allermeist den Torwart auf der Bank ließen (und im Angriff damit einen Spieler mehr aufwiesen). Doch für Lübeck ging diese Risiko-Taktik am Ende auf. Und der TuS leistete sich nun vermehrt Fehler und unnötige Ballverluste im Spiel nach vorn. Nur noch einmal nach dem 8:7 (21. Minute) lag der VfL in Front, 18 Sekunden vor dem Schluss beim 21:20, was auch das Endresultat bedeutete… Damit vermasselte sich Nettelstedt seine sehr guten Phasen in den letzten acht Minuten vor der Pause und auch lange Zeit lang im zweiten Durchgang. Der TuS N-Lübbecke ist jetzt Tabellensechster mit 31:19 Zählern, Lübeck hat aufgeschlossen, Ferndorf zog nicht an Nettelstedt vorbei, da es am Samstagabend nur unentschieden spielte.

 

Zum genaueren Spielverlauf kommen wir nun, wobei die Startsieben des TuS (bei Anwurf Lübeck) von Birlehm, Strosack, Genz, Bagaric, Walczak, Orlowski und Hövels gebildet wurde. Zunächst war auf beiden Seiten je ein Fehlwurf zu verzeichnen, ehe Lübecks Ottsen zum 1:0 traf (2. Minute). Schon in der 3. Minute warf Waschul das 2:0 für Lübeck, doch rasch konnte Lukasz Gierak zum 2:1 (3.) verkürzen. Nachdem Joel Birlehm eine Parade gelang und ein weiterer Wurf der Hausherren neben dem Tor landete, schaffte es Patryk Walczak, zum 2:2 (6.) auszugleichen. Nach einem TuS-Wurf an den Pfosten, bejubelte Lübeck das 3:2, in der 9. Minute traf Kretschmer. So dann glänzte Joel Birlehm mit zwei weiteren Paraden.

Die Gastgeber stellten nach 12 Minuten wieder auf eine 6:0-Deckung um, vorher hatte man noch die 5:1-Variante bevorzugt. Das hinderte aber Lukasz Gierak keineswegs daran, den 3:3-Ausgleich zu werfen (12.). Nach einer weiteren Birlehm-Parade versäumte es der TuS leider, in Führung zu gehen. Anschließend schaffte es Lübeck-Schwartau, gleich zwei Treffer bis zum 5:3 (16.) vorzulegen. Peter Strosack verkürzte auf 5:4 (17.) und auch auf 6:5 (18.). Weitere Anschlusstreffer verzeichneten Marain Orlowski auf 7:6 (20.) und Patryk Walczak zum 8:7 (21.).

Mit zwei Treffern hintereinander gab es die erste Führung der Gäste. Mit direktem Freiwurf verwandelte Marian Orlowski zum 8:8 (23.) und Dener Jaanimaa ließ das 8:9 (24.) folgen. Es war die erste Führung für Nettelstedt an diesem Abend. Eine Joel-Birlehm-Parade (gegen Schult) half dem TuS dabei. Nach dem 9:9-Zwischenstand trafen die Gäste noch zweimal zum Pausenstand von 9:11. Die Torschützen waren erneut Dener Jaanimaa und – eine Sekunde vor der Pausensirene – Patryk Walczak. So hatten die Ziercke-Schützlinge nach dem 6:8-Rückstand in der 21. Minute einen 5:1-Lauf gehabt!

Zur Halbzeit-Statistik lässt sich sagen, dass bei der Wurfquote Nettelstedt mit 40,9:47,8 in Front lag, knapp auch bei der Quote gehaltener Bälle, nämlich 42,1:43,8. Auch im Hinblick auf die erfolgreichen Angriffe: Vorteil TuS – bei 39,1:50,0. Insgesamt zeigte sich der TuS in der ersten Hälfte mit verbesserter Abwehr. Ähnlich wie im Hinspiel sahen die Zuschauer vor allem lange Angriffe.

Zur 2. Halbzeit hatte der TuS Anwurf, holte auch bald einen Siebenmeter heraus, den Lukasz Gierak zum 9:12 (31.) verwertete. Nach dem 10:12 fiel postwendend der 13. Nettelstedter Treffer, wobei hier Kenji Hövels erfolgreich war. Erneut gelang es danach Joel Birlehm, einen Lübeck-Wurf unschädlich zu machen. Und der baldige Ottsen-Wurf landete am Pfosten. Mit dem 10:14 (37.) dank Jener Jaanima schien alles auf einen guten Samstagabend des TuS hinauszulaufen. Lübeck blieb bei 37:34 Minuten nur eine Auszeit. Und nach einer weiteren Birlehm-Parade gelang Marian Orlowski das 10:15 (39.). Zum 11:16 vollendete Joel Birlehm, als er ins leere Lübecker Tor traf.
Davon abgesehen von diesem Torwart-Treffer ging die Taktik der Hausherren meist auf, bei eigenem Angriff nun die Torwartposition zu opfern. Nach und nach pirschte sich der VfL heran. Nach dem 12:17-Zwischenstand (Marian Orlowski hatte nochmals getroffen) gab es nämlich 9 Treffer für die Platzherren und nur noch 3 für die Gäste aus Ostwestfalen.

Hilfreich für die Gastgeber auch der verletzungsbedingte Torwartwechsel von Klockmann auf Mallwitz. Beim 19:19 in der 53. Minute, das Tor durch Hansen, hatte Lübeck nach langer Zeit erstmals wieder (8:8 in der 23. Minute) den Ausgleich geschafft. In der 56. Minute gelang Marian Orlowski das 19:20, doch zum 20:20 (56.) glich Lübeck postwendend aus.

Weiter im Telegrammstil: 57. TuS-Wurf daneben, 58. Lübeck-Wurf daneben, 59. TuS-Wurf geblockt, aber TuS bleibt im Ballbesitz, 59. Mallwitz hält TuS-Wurf, bei 59:23 nochmals eine Auszeit für Lübeck, Genau 18 Sekunden vor Schluss wirft Lübeck durch Schult tatsächlich das 21:20! Den letzten TuS-Wurf eine Sekunde vor Schluss hält Mallwitz, Spielende, Lübeck gewinnt.

 

Stimme zum Spiel:

Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „Das war heute schon ärgerlich. Meine Spieler haben aufopferungsvoll gekämpft, gut gearbeitet. Leider haben wir im Angriff nur bis etwa zur 48. Minute genügend Disziplin gezeigt. Und zum wiederholten Male in dieser Saison ist es uns nicht gelungen, ein an sich schon gewonnenes Match dann auch nach Hause zu bringen. Man kann eine Schablone drauflegen, auf unsere vielen unnötigen Niederlagen in dieser Saison – leider auch heute Abend. Dass mein Trainerkollege zum Ende hin vorn „7 gegen 6“ hat spielen lassen, sehe ich nicht als entscheidend für unsere Niederlage an, denn auch da kamen wir zu Ballgewinnen, die wir allerdings nach vorn hin zu selten in Tore umgemünzt haben.“

 

Statistik:

VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann, Mallwitz; Glabisch, Podpolinski (1), Hansen (3), Ranke, Waschul (3), Schult (2), Damm (1), Köhler (1), Schrader, Kretschmer (3), Möller (1), Bruhn, Metzner (2), Ottsen (4).

TuS N-Lübbecke: Tatai, Birlehm (1); Genz, Walczak (3), Gierak (3/1), Bagaric, Strosack (2), Rakovic, Spohn, Jaanimaa (3), Schade, Orlowski (7), Hövels (1).

Siebenmeter: 0/0 : 2/1

Zeitstrafen: 4:4 Minuten

Schiedsrichter: Andreas Briese / Kim von der Beeck

Zuschauer: 2.176 in der Hansehalle Lübeck

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