TuS gewinnt großen Kampf gegen Hamm 27:26

Einen großen Kampf lieferten sich am Samstagabend der TuS N-Lübbecke und der ASV Hamm-Westfalen in der Merkur Arena, den der TuS am Ende glücklich mit 27:26 (11:12) für sich entscheiden konnte. Der TuS N-Lübbecke bleibt Tabellenzweiter (14:2 Punkte) und damit der SG BBM Bietigheim (16:0) auf den Fersen.

 

Trainer Aaron Ziercke begann die Partie gegen des ASV Hamm-Westfalen mit Peter Tatai im Tor, der auch heute wieder einmal zeigte, dass er ein ganz wichtiger Rückhalt für die überwiegend junge TuS-Mannschaft ist. Am Kreis begann Nils Torbrügge, im rechten Rückraum Pontus Zetterman und links Lukasz Gierak. Den Innenblock in der Abwehr verstärkte wie gewohnt Piotr Grabarczyk, der im Angriff mit Kenji Hövels wechselte. Rechtsaußen spielte Ramon Tauabo und links Jens Bechtloff.

Der TuS kam über 3:1 (6. Minute) und 4:2 (8.), das war ein verwandelter Siebenmeter von Pontus Zetterman, ordentlich in die Partie. Zwei ASV-Tore durch Julian Possehl und Josha Ritterbach sorgten für den ersten Gleichstand an diesem Abend – das 4:4. Drei TuS-Tore in Folge, Zetterman, Tauabo (per Kempa) und Gierak (zweite Welle) zwangen Hamms Trainer Niels Pfannenschmidt zur ersten Auszeit (nach 14:52) des Spiels. Aaron Ziercke brachte nach der Auszeit Jó Gerrit Genz für Pontus Zetterman und dieser fügte sich gleich mit einem Treffer zum 8:4 (17.) ein. Diesen Vorsprung büßte die Nettelstedter Mannschaft aufgrund von Nachlässigkeiten wieder ein, und Hamm war beim (aus TuS-Sicht) 9:8 (24., Treffer Savvas) wieder in Schlagdistanz. Nun nahm TuS-Trainer Aaron Ziercke „Time-Out“ in Anspruch. Aber Hamm glich erneut aus – zum 9:9 (26., Brosch) – und schaffte zur Pause seine 12:11-Führung, wozu auch ein Kaleb-Fehlwurf und ein Hövels-Fehlpass mit beigetragen hatten.

Erstmals in dieser Saison musste der TuS also in einem Heimspiel mit einem Rückstand in die Kabine gehen. Zur zweiten Hälfte kam Tim Remer auf der Linksaußen-Position für Jens Bechtloff. Zunächst konnte Hamm den Vorsprung noch um einen weiteren Treffer zum 13:11 (32.) durch Jan Borsch ausbauen, doch Kenji Hövels und Pontus Zetterman per Siebenmeter (mit einem gekonnten Heber) sorgten für den erneuten TuS-Ausgleich – 13:13 (35.). Ramon Tauabo (zweite Welle) und Nils Torbrügge warfen die Nettelstedter Führung zum 15:13 heraus und Hamms Coach legte erneut die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch (37.). Hamm ließ sich aber nicht abschütteln, trotz eines schönen Tores in den Winkel (Zetterman, 39.) und erneut Zettermann bei Unterzahl (41.). Bis zur 43. Minute hieß es bereits 18:18, Hamm hatte (2 x Savvas, 1 x Ritterbach) dreimal hintereinander getroffen. Über 19:19 (44.) und 20:20 (46.) konnte sich dann keine der beiden Teams in eine bevorzugte Ausgangsposition für die letzten 15 Minuten bringen. TuS-Trainer Aaron Ziercke schwörte seine Mannschaft in einer weiteren Auszeit (47. Minute) nochmals ein. Dies zeigte recht guten Erfolg. Ein 4:1-Lauf bis zum 24:21 war die Folge (52.), dabei warf zunächst Ramon Tauabo ins leere Hammer Tor, dann verwandelte Pontus Zetterman drei Siebenmeter hintereinander(!).

Die restlichen Minuten wurden noch einmal spannend, umkämpft, mitreißend: Gleich nach einer weiteren Auszeit der Gäste gelang Hamms Josha Ritterbach noch per Kemper das 22:24 (53.). Lukasz Gierak traf dann von halblinks freistehend zum 25:22 (54.)und den Lattenknaller von Savvas konnte TuS-Torwart Nikola Blazicko (seit der 45. Minute in der Partie) für die Hausherren sichern. Nach dem 27:23 für den TuS, als sich Tim Remer von links super freispielen ließ und selbst vollendete, schien nach 57 Minuten für den TuS alles klar. Doch der Vorsprung schmolz auf 27:25 und 1 Minute und 9 Sekunden vor Schluss gab es nochmals Auszeit für Lübbecke. Nikola Blazicko vereitelte einen Tempogegenstoß von Markus Fuchs, aber erneut Josha Ritterbach sorgte mit seinem 6. Treffer für den Anschluss zum 27:26, als dann bei Ballbesitz-Nettelstedt noch 12 Sekunden zu spielen waren. Am Ende ist Tim Remer ganz souverän auf Ballsicherung aus, läuft erst weit an den eigenen Kreis zurück, dann folgte sein Kurzpass zu Jó Gerrit Genz, dessen Wurf nach vorn einigermaßen ziellos ist, dies aber ganz bewusst und auch richtig war, denn in dem Moment war nur noch eine Sekunde zu spielen… Der Ball war noch in der Luft, als die Schlusssirene ertönte. Der Rest war Lübbecker Jubel!

Fazit: Am Ende strahlten sogar die Verlierer. Hamm wollte den großen Favoriten ärgern – und das gelang über die allermeiste Spielzeit ganz vorzüglich. Der TuS N-Lübbecke landete zwar nur einen äußerst knappen Erfolg, die TuS-Freudentänzchen danach waren aber nachvollziehbar, denn bekanntlich sind auch bei den Lübbeckern eine Reihe an Jungspunden mit dabei. Und solche Siege muss man auch erst mal schaffen. Zudem agierten die Gastgeber einigermaßen clever in den Schlussminuten und – sekunden, als der Vier-Tore-Vorsprung (27:23, 57. Minute) nochmals gefährlich zusammenschmolzen war. Nettelstedt mag man ankreiden, dass es zu oft durch die Mitte den Torerfolg suchte und sich auch zu oft in 1:1-Situationen drängen ließ. Doch eindeutig gilt: Hauptsache gewonnen!

 

Stimmen zum Spiel

Niels Pfannenschmidt (ASV Hamm-Westfalen): „Ich nehme viel Positives aus diesem Spiel mit, leider haben wir jedoch keine Punkte geholt. Das war ein engagierter Auftritt meiner Mannschaft, wir waren mutig in den Aktionen und haben in der Deckung gut gestanden. Es war unser bestes Auswärtsspiel in dieser Saison. Wir haben uns immer wieder zurückgekämpft, uns nie abschütteln lassen. Wir waren ein unbequemer Gegner und das war mir wichtig. Ich kann sagen, wir haben alles gegeben, den Matchplan auch taktisch gut durchgezogen.“

Aaron Ziercke (TuS N-Lübbecke): „Ich möchte dieses Spiel nicht am Spielstand festmachen. Wir lagen zwar oft während der Partie in Führung, aber Hamm war ein sehr unbequemer Gegner. Auch wir haben uns vor dem Spiel einen Matchplan überlegt, den wir heute nicht immer gut umgesetzt haben. Wir haben es zu viel über die Mitte probiert und wollten über die Zweikämpfe den Erfolg suchen. Es ist uns nur viel zu selten gelungen, unsere Außen ins Spiel zu bringen. Das heute war ein glücklicher Sieg, aber auch so etwas muss mal sein. In den kritischen Situationen haben uns dann auch die Zuschauer geholfen, so dass wir die Oberhand behalten konnten. Das Spiel hat uns aber auch klar gezeigt, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben.“

 

Statistik

TuS N-Lübbecke: Blazicko, Tatai; Genz (2), Kaleb (1), Bechtloff (1), Grabarczyk, Gierak (4), Tauabo (3), Gruszka (n.e.), Torbrügge (1), Zetterman (10/6), Hövels (3), Remer (2).

ASV Hamm-Westfalen: Storbeck, Doden; Brosch (3), Fuchs, Fridgeirsson (2), Eggert (1), Ritterbach (6/1), Pretzewofski (n.e.), Gudat, Zintel (4/3), Possehl (4), Savvas (6), Neuhold.

Zeitstrafen: 4 – 4 Gierak (22. + 39.), Grabarczyk (46. +49.) – Gudat (34.), Fuchs (45.), Brosch (47.), Zintel (49.)

Siebenmeter: 6/6 – 3/4 Ritterbach an Tatai (16.)

Zuschauer: 1.669

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