TuS findet kaum Lösungen und ist auf Platz 15 zurückgefallen – Verdiente 20:24-Heimniederlage gegen TUSEM Essen   

Das erste Positive nach diesem Handball-Mittwoch am Wiehen: Weiterhin liegt der TuS N-Lübbecke nur zwei Punkte von Platz 8 entfernt und hat immer noch drei Zähler Vorsprung vorm ersten Abstiegsrang. Der zweite positive Aspekt: Rechtsaußen Tim Roman Wieling erzielte an diesem Abend vor 1.128 Zuschauern in der MERKUR-Arena gegen TUSEM Essen 6/1 Treffer aus 8 Würfen. Sind wir nun bei dem Negativen: Die 20:24 (8:14) -Niederlage war für Nettelstedt-Lübbecke sehr verdient. Und im zweiten Durchgang agierte die 3:3-Deckung des TuS zwar weitgehend ordentlich, doch nie tauchte zwischen der 31. und 60. Spielminute noch mal wirklich der Gedanke auf, das Match lasse sich tatsächlich drehen. Dies noch: Siebenmal (!) trafen die Przybecki-Schützlinge Pfosten oder Latte. Immerhin. Eine verdiente Niederlage blieb es dennoch!

Am kommenden Wochenende erleben die Fans der 2. Handball-Bundesliga zwischen Lübeck-Schwartau und Konstanz den dritten Teil der Englischen Woche. Für die Jungs vom Wiehen steht am kommenden Sonntag, 17 Uhr, die Partie beim TSV Bayer Dormagen im Spielplan. Am Samstag, 5. April, 19.30 Uhr, steigt das Kreisderby in der MERKUR-Arena gegen GWD Minden (dieses Mal nominell als TuS-Auswärtsspiel). Anwurf ist um 19.30 Uhr. Nächstes – richtiges – Heimspiel: Montag, 14. April, 18.30 Uhr, gegen den HC Elbflorenz.

Während der ganzen Partie lagen die Gäste in Führung, setzten bereits mit dem 0:3 (3. Minute) die erste kleine, aber feine Duftmarke. Seinen ersten und einzigen Treffer des Abends landete für den TuS Lutz Heiny zum 1:3 (3.). Am nächsten dran waren die Gastgeber beim 4:5 (9., Yannick Dräger nach Traum-Assist von Falk Kolodziej) und 5:6 (13., Tom Skroblien, Tempogegenstoß). Zur ersten Auszeit entschied sich N-Lübbecke-Trainer Piotr Przybecki nach knapp 19 Minuten, als seine Jungs mit 5:10 zurücklagen. Aus dem 6:13 (28.) wurde wenigstens noch der 8:14-Pausenstand – dank Tim Wieling im Tempogegenstoß und vom Siebenmeterpunkt aus.

Die 3:3-Deckung der Hausherren war das charakteristische Merkmal der zweiten 30 Minuten. Das kostete beiden Teams viel Kraft, war aber für neutrale Beobachter bestimmt gut anzusehen und spannend dazu. Spannend beim Spielstand wurde es dagegen wirklich nicht mehr. Spätestens nach 43 Minuten und Nettelstedts 12:18-Rückstand war die Partie „durch“. Direkt danach gab es auch noch einen TuS-Wurf vorbei und im Anschluss (nach Lübbecke-Ballgewinn) folgte der nächste Wurf an den Essener Pfosten!

TuS N-Lübbeckes Sportlicher Leiter Rolf Hermann stellte nach der Partie klar, dass das an diesem Abend „leider ein Spiegelbild unseres Hinrundenspiels in Essen“ gewesen sei. Man sei wieder „auf ein junges hungriges Team getroffen, das uns erneut oft überlegen war“. Und weiter: „Wir fanden kaum Lösungen. Unsere Abwehrarbeit in der 2. Halbzeit – offensiv – war in Ordnung.“ Aber im Angriff habe vieles auch weiterhin „sehr statisch“ gewirkt. Zu oft habe man „ins 1 gegen 1“ gehen müssen und dabei viel zu selten Erfolg gehabt. „Unser Rückraum hatte schlechte Wurfquoten“.

Stimmen zum Spiel:

Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „Es war ein verdienter Sieg für TUSEM Essen. Wir offenbarten viele Probleme im Angriffsspiel, so dürfen wir uns zuhause nicht präsentieren. Das hat mich negativ überrascht nach unserem ordentlichen Auftritt am Sonntag in Coburg. Gekämpft haben die Jungs super, aber zu viele Dinge haben bei uns heute Abend leider nicht funktioniert. Es ist Englische Woche, so gilt ab sofort die ganze Konzentration unserer nächsten Aufgabe am Sonntag bei Bayer Dormagen.“  

Daniel Haase (TUSEM Essen ): „Unser erster Auswärtssieg in der laufenden Saison! Es war ja auch irgendwie an der Zeit… Es wirkt umso mehr, als uns dieser Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten gelungen ist. Wir haben eine gute Abwehr gestellt, leidenschaftlich verteidigt. Nur 20 Gegentreffer auswärts, damit kann man eigentlich nur gewinnen… Nicht optimal lösten wir die Probleme durch die Nettelstedter offensive Deckung im zweiten Durchgang. Aber der Sechs-Tore-Vorsprung zur Halbzeitpause half uns.“   

Statistik:

TuS N-Lübbecke: Katsigiannis (2 P.), Grabenstein (8/1 P.); Genz (1), Heiny (1), Hörr (3), Ebner, Schulze (2), Severec, Dräger (1), Kontrec, Kolodziej (4), Skroblien (2), Kloor, Süsser, Wieling (6/1).

TuSEM Essen: Wipf, Plaue (11 P.): Wilhelm (3), Göttler (5), Hermeling, Wolfram, Homscheid (6/2), Reimer (2/2), Eißing (3), Clarius, Szuharev, Neuhaus (1), Kostuj, Mast (2), Werschkull, Schoss (2).

Siebenmeter: 0/1 Kolodziej, 1/1 Wieling . – 2/3 Homscheid, 2/2 Reimer.

Zeitstrafen: Süsser (4.), Heiny (19./37.), Dräger (23./59.), Kontrec (59.) – Wolfram (21.).

Schiedsrichter: Katharina Heinz & Sonja Lenhardt; Esslingen & Stuttgart.

Zuschauer: 1.128 in der MERKUR-Arena

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