TuS-Abwärtstrend hält leider an – aber: auch angeschlagene Männer mussten ran… – vom 18:15 zum 24:32 in Bietigheim      

Es sind nun nur 3:11 Punkte aus den jüngsten 7 Spielen, da ist das 26:29 gegen HC Motor Zaporizhzhia noch nicht einmal mit eingerechnet. Der TuS N-Lübbecke macht es seinen so vielen und treuen Anhängern in diesem Frühjahr bzw. Frühsommer wirklich nicht leicht. Die 24:32-Niederlage der Jungs vom Wiehen am Freitagabend bei der SG BBM Bietigheim fiel vielleicht etwas zu hoch aus, nimmt man zum Maßstab, dass sie von der 20. bis zur 34. Spielminute ständig in Führung gelegen hatten. Andererseits ging die 2. Halbzeit in Gänze mit 8:18 verloren. Auch eine dann bald offensivere Abwehr der Haaß-Schützlinge brachte nicht mehr die nochmals erhoffte Wende. Einige „Holz“-Treffer, sprich Pech, kamen zu allem Überfluss schließlich auch noch hinzu. Zwischen der 36. (19:19) und 45. Minute (22:20) blieben die Lübbecker ganz ohne Treffer. Aber auch dies muss klar berücksichtigt werden: Neben verletzten Spielern beklagt der TuS derzeit auch angeschlagene Männer, die sich in den Dienst der Mannschaft stellen, trotzdem auflaufen. Diesmal diesbezüglich zu nennen: Luka Mrakovcic und Jó Gerrit Genz.   

Noch zweimal müssen die TuS-Spieler in dieser Saison ran. Am Samstag, 3. Juni, in der heimischen MERKUR Arena gegen die HSG Konstanz sowie am 7. Juni beim 1. VfL Potsdam. Sollten an diesem Samstag Eisenach und Dessau ihre Auswärtsspiele verlieren, wäre der TuS immer noch dran. Aber zusätzlich läuft allmählich die Zeit davon… Ab der 9. Minute meist knapp in Front lagen die Hausherren. Aber der TuS hielt weiterhin recht gut dagegen, den ein oder anderen Wurf parierte zudem Nikolas Katsigiannis. Zwei schöne Treffer im „1 gegen 1“ gelangen Benas Petreikis, es waren die Anschlusstreffer zum 5:6 (13. Minute) und zum 6:7 (16.). Ein 4:0-Lauf der Haaß-Schützlinge ließ die Partie vorübergehend kippen, vom 9:7 für Bietigheim hieß es binnen nur 4 Minuten 11:9 für den TuS. Dabei gelangen Peter Strosack allein 3 Treffer, das erste in Überzahl, das zweite in der 2. Welle und dann ein Tor im Tempogegenstoß. Ein schöner Schlagwurf von Luka Mrakovic – und die Welt sah für den TuS temporär richtig gut aus. Der Vorsprung blieb, zum 14:12 für Lübbecke setzte Jó Gerrit Genz eine „Fackel“ in den Winkel und den letzten Freiwurf zwei Sekunden vor dem Pausentee zauberte Örn Vesteinsson Östenberg durch die vielarmige Abwehrmauer und am gegnerischen Torwart vorbei zur TuS-Pausenführung von 16:14 ins Netz.

Die Geschichte der 2. Hälfte ist schnell erzählt. Durch die vielen Verletzungen und angeschlagene Spieler geschwächt, reichte es für den TuS einfach nicht zum Sieg. Aus der 18:15-Führung (33., Yannick Dräger vom Kreis) wurde bereits in der 36. Minute der 18:19-Rückstand. Vom Siebenmeterpunkt glich Tom Skroblien ein letztes Mal aus (19:19, 36.). Als erneut Tom Skroblien, diesmal ein Treffer aus dem Feld, erstmals nach 9 Minuten für die Gäste wieder traf, war beim 20:22 noch alles drin für „Rot-Schwarz“. Aber Fehlwürfe und Fehlpässe häuften sich und die Kraft ließ auch nach. Spätestens beim 28:22 (52. Minute) war die Partie entschieden.  

Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS, ließ in seiner Analyse danach auch positive Aspekte nicht außer Acht. Bis auf kleinere Fehler, sei „die erste Halbzeit von uns ganz okay“ gewesen. Disziplin in allen Mannschaftsteilen sei zu beobachten gewesen, passable Abwehr, „im Angriff manch gute Lösung gefunden“. Was nicht ohne Weiteres zu entschuldigen sei, „dass wir dann doch eine hohe Niederlage kassieren“ – wie schon jüngst in Eisenach. In den verbliebenen beiden Spielen seien es die Jungs „unseren Sponsoren und Fans schuldig, nochmals alles zu geben“, weit besser rauszugehen als diesmal in Bietigheim. Die lange Liste verletzter und angeschlagener Spieler sei keine Entschuldigung, solle und müsse aber erwähnt werden, so Rolf Hermann. Zwar seien Luka Mrakovic und Gerrit Genz aufgelaufen, aber sie hätten stark gehandicapt spielen müssen. „In der Summe ist das alles dann zu viel“, so der Sportliche Leiter abschließend.

Stimme zum Spiel:

Michael Haaß (TuS N-Lübbecke): „Verletzte Spieler beklagen wir und angeschlagene müssen – so gut es eben geht – trotzdem auflaufen. Es ist schade für die Jungs. Ich nehme sie da heute Abend ausdrücklich in Schutz. Auch wenn mir die Niederlage zum Ende hin doch zu hoch ausfällt, was ich dann schon kritisieren muss. Dass nach oben da für uns doch noch was geht, halte ich jetzt für extrem unwahrscheinlich. Wir wollen nun nochmals alle Kräfte sammeln und gegen Konstanz und in Potsdam uns wieder besser präsentieren.“

Statistik

SG BBM Bietigheim: Genz (13 P.), Kanters (1 P.); Vlahovic (3), Claus (5), Ohler (2), Schäfer (7/5), de la Pena (3), Wiederstein (1), Velz (5), Hejny, Bader, Clarius, Pfeifer (5), Kaulitz, Fischer (1).

TuS N-Lübbecke: Asheim (4 P.), Katsigiannis (8 P.), Rezar; Genz (4), Holzhacker, ten Velde, Petreikis (3), Strosack (4), Dräger (3), Kontrec, Mrakovcic (1), Vésteinsson Östenberg (2), Petrovsky (1), Skroblien (6/4).

Siebenmeter: 5/5 – 4/6 Skroblien an Genz (43:), Holzhacker an den Pfosten (60.).

Zeitstrafen: Vlahovic (8.), Clarius (18.) – Dräger (8.), Mrakovcic (26.)

Schiedsrichter: André Kolb und Markus Kauth

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