Trotz guter Ansätze zwischendrin: Sportliche Krise beim TuS N-Lübbecke dauert an – 23:29 in Essen verloren

Die sportliche Krise beim TuS N-Lübbecke dauert an. Trotz 2:0-Führung und – alles in allem – respektablem 10:12-Pausenstand ging die Partie für den Handball-Zweitligisten am Freitagabend vor 1.512 Zuschauern beim TUSEM Essen dann doch verdient mit 23:29 verloren. Beim 4:3 (7. Minute, Weßeling nach Leon-Grabenstein-Parade) letztmalig in Führung, waren die Przybecki-Schützlinge bei 16:17 (40.) und 17:19 (45.) noch zweimal in Schlagweite. Aber erneut lange Zeit – diesmal rund 8 Minuten – blieben dann die Jungs vom Wiehen ohne Tor, so kam es von jenem 17:19 zum 17:24 (52.). Und somit war die Partie mehr als entschieden.

Der TuS verharrt somit auf dem vorletzten Rang bei nun 2:12 Zählern. Sollte Schlusslicht Konstanz am Sonntag beim Bergischen HC gewinnen (wovon aber nicht auszugehen ist), könnte Nettelstedt-Lübbecke bei Ende dieses Wochenendes gar auf Platz 18 zurückfallen. Positiv bleibt, dass am Freitag in Essen die diesmal in schwarzen Trikots aufgelaufenen Rothemden einige gute Ansätze zeigten. Piotr Przybeckis Umstellung in der 20. Spielminute auf eine 5:1-Deckungsvariante, die manchmal sogar kurz in die „3-2-1“ oder gar „3-3“ überging, ließ den Toreabstand aus Nettelstedt-Sicht angenehm schmelzen. Positiv einmal mehr auch der Kampf der Lübbecker und die Körpersprache. Sie wollten!

Positiv für den TuS N-Lübbecke auch, dass es recht rasch weitergeht mit den Spielereigen. Und: Es wird im eigenen „Wohnzimmer“, in der schönen MERKUR Arena angetreten. Vielleicht gelingt ja ein erster so dringend benötigter Umschwung, wenn der TSV Bayer Dormagen (Mittwoch, 23. Oktober, 19.30 Uhr) und Kreisrivale GWD Minden (Samstag, 26. Oktober, 19.30 Uhr) hier bei uns ihr Glück versuchen.

Vieles über den Spielverlauf am Freitag in Essen ist in diesem Bericht ja schon erwähnt worden. Am besten hier noch mal eine kleine Nacherzählung oder auch Analyse, warum nach dem 16:17 und 17:19 das Match nicht gedreht werden konnte. Nach dem 16:17-Anschluss (Tim Wieling im Tempogegenstoß) gab es einen TuS-Fehlwurf über das Tor, dann einen technischen Fehler, schließlich auch noch eine Zeitstrafe gegen Lübbecke. Die Mängelliste nach dem 17:19 war noch länger wegen der bereits erwähnten Torflaute: 5 Fehlwürfe. Das „7 gegen 6“ im TuS-Angriff brachte (ab der 52. Minute) leider auch keine Wende mehr.

Rolf Hermann, der Sportliche Leiter beim TuS, war nach dem Spiel natürlich einmal mehr bedient. Die Umstellung auf eine offensive Deckung sei allerdings eine richtig gute Entscheidung durch den Trainer gewesen. „Ja, wir agierten dann in der Defensive recht ordentlich!“ Gleichwohl koste dies aber auch immer viel Kraft. Der Kampf, die Bereitschaft seien auch okay gewesen. „Aber – insgesamt – die wieder so sehr mangelnde Chancenverwertung…!“ Da zittere oft die Hand, „jedenfalls im Wettkampf, den Du im Training nie so richtig simulieren kannst!“

Stimme zum Spiel:

Piotr Przybecki (TuS N-Lübbecke): „Eine weitere sehr bittere Niederlage für uns! Die Umstellung auf die 5:1-Deckung hat uns durchaus weitergebracht. Guten Szenen, die wir auch hatten, reichten aber trotzdem nicht, um hier heute Abend etwas zu holen. In der 1. Halbzeit passieren uns zudem zu viele technische Fehler. Und über 60 Minuten ein Manko ist unsere Chancenverwertung. Die Jungs haben bestens gekämpft. Was uns letztlich vor allem weiterhin fehlt, das ist endlich mal ein Erfolgserlebnis!“

Statistik

TUSEM Essen: Plaue (10/1 P.) Wipf; Göttler (6), Hermeling, Homscheid (6/3), Reimer, Eißing (4), Szczesny (2), Clarius, Weiss, Szuharev, Kostuj (1), Mast, Werschkull (6), Schoss (4).

TuS N-Lübbecke: Grabenstein (7 P.) Zecher; Genz (3), Heiny (3), Hörr, Ebner (2), Petreikis, Schulze (5), Dräger (4), Kolodziej, Weßeling (4), Skroblien, Kloor, Süsser, Wieling (2).

Siebenmeter: 3/3 – Homscheid – 0/1 Skroblien an Plaue (16.)

Zeitstrafen: Göttler (23.) – Schulze (9. & 13.) , Dräger (43.), Weßeling (54.)

Schiedsrichter: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff

Zuschauer: 1.512 in der Sporthalle “Am Hallo”

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